Tyton hält Stuttgarter Sieg fest

Der VfB Stuttgart mit Baumgartl (r.) holte den zweiten Heimsieg in Folge
© Getty

Der VfB Stuttgart hat am 11. Spieltag der Bundesliga seinen dritten Saisonsieg eingefahren. Die Schwaben bezwangen Aufsteiger Darmstadt 98 mit 2:0 (0:0).

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Vor 52.000 Zuschauern in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena entschied György Garics das Spiel mit seinem Eigentor (68.). Timo Werner erzielte in der Nachspielzeit (90.+3) das 2:0.

Die Niederlage für die Gäste ist nicht nur aufgrund des Eigentores unglücklich. Darmstadt war die bessere Mannschaft, ließ aber eine Vielzahl guter Torchancen liegen und muss so die vierte Saisonniederlage hinnehmen.

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Reaktionen:

Alexander Zorniger (Trainer Stuttgart): "Es überwiegt die Erleichterung über einen hart erkämpften Sieg. Aber es müssen trotzdem Dinge auf und außerhalb des Platzes besser laufen. Das sind nur Kleinigkeiten, die aber für mich ganz entscheidend dafür sind, ob wir auf Dauer erfolgreich sind oder nicht. Beim 1:0 hat man gesehen, wie wichtig Christian Gentner ist. Ich fühle mich einfach gut, wenn der Kapitän auf dem Platz ist."

Dirk Schuster (Trainer Darmstadt): "Wir haben ein geiles Auswärtsspiel gemacht. Wir hatten sehr viele Torchancen, haben mutig nach vorne gespielt, hinten wenig zugelassen und hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt. Wir hauen das Ding selber rein, das sah ein bisschen komisch aus, aber ich mache György Garics da keinen Vorwurf. Das haut uns nicht um."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Alex Zorniger nimmt drei Änderungen im Vergleich zum 2:0-Pokalsieg in Jena vor. Insua spielt statt Heise Linksverteidiger, auf den äußeren Mittelfeldpositionen kehren Gentner und Serey Die in die Startelf zurück, Maxim und Ferati müssen auf die Bank.

Dirk Schuster wechselt im Vergleich zum 0:1 gegen Wolfsburg vor einer Woche auf einer Position: Sailer wird als hängende Spitze durch Rosenthal ersetzt. Es ist dieselbe Elf, die beim letzten Auswärtsspiel in Augsburg drei Punkte mitnahm.

1.: Werner setzt sich rechts an der Fünferkante durch und legt in die Mitte auf Didavi, der sich um Diaz herumdreht und aus acht Metern von rechts abzieht. Harnik verfehlt die Kugel am langen Pfosten um Zentimeter.

31.: Darmstadt erobert den Ball in der Stuttgarter Hälfte, Heller hat im Zentrum Platz und marschiert. Rosenthal geht links tief, Heller macht's aber selbst - Schuss aus 16 Metern, Tyton macht sich lang und pariert.

31.: Harnik muss angeschlagen raus, Maxim kommt.

40.: Didavi tritt einen Freistoß aus 20 Metern über die Mauer, der Ball landet rechts am Außennetz.

59.: Heller kriegt die Kugel von links von Rosenthal und dreht sich geschickt um Baumgartl. Schuss aus elf Metern - Tyton ist unten und pariert stark.

67.: Insua bringt die Kugel von der linken Strafraumkante in die Mitte, Werner köpft den Ball völlig unbedrängt aus vier Metern an die Latte.

68., 1:0, Garics (Eigentor): Gentner chippt die Kugel von der rechten Strafraumkante auf den langen Pfosten. Der Ball senkt sich gefährlich, Garics versucht zu retten, köpft die Kugel aber ins eigene Tor.

83.: Kempe leitet die Kugel perfekt ins Zentrum weiter, wo Heller mit dem Ball Sunjic davonläuft, dann aber am herauslaufenden Tyton scheitert.

88.: Kempe schlägt die Ecke von links in den Fünfer, wo Caldirola die Kugel aufs kurze Ecke köpft. Tyton blockt die Kugel aber herausragend ab.

90.+3, 2:0, Werner: Maxim köpft die Kugel nach einem Ballgewinn der Stuttgarter nach rechts raus auf Werner, der Diaz überläuft, Mathenia umkurvt und zum 2:0 einschiebt.

Fazit: Glücklicher Sieg des VfB gegen einen frechen Aufsteiger, der die bessere Spielanlage zeigte, aber reihenweise Großchancen liegen ließ.

Der Star des Spiels: Przemysław Tyton. Der VfB-Keeper wehrte nicht den Unhaltbaren ab, brachte die Gäste und vor allem Heller zur Verzweiflung. Darmstadt schoss 14 Mal aufs Tor, an Tyton war aber kein Vorbeikommen.

Der Flop des Spiels: György Garics ließ auf seiner rechten Seite viele Flanken zu und war vor allem in der zweiten Halbzeit oft überfordert. Auch wenn's unglücklich war, markierte er das entscheidende Eigentor.

Der Schiedsrichter: Robert Hartmann konnte sich in der 10. Minute auf seinen Assistenten verlassen. Der Referee zeigte nach dem Foul von Tyton an Wagner auf den Elfmeterpunkt, nahm die Entscheidung aber zurück, da der Linienrichter Abseits angezeigt hatte - korrekte Entscheidung. Hartmann hätte aber Harniks Einsatz gegen Mathenia (21.), bei dem sich der Stuttgarter verletzte, abpfeifen müssen. Glück für Darmstadt, dass Didavis Schuss aufs leere Tor im Anschluss drüber ging. Die vier Gelben Karten waren allesamt in Ordnung.

Das fiel auf:

  • Der VfB zog bei Ballbesitz die Außenverteidiger extrem weit nach vorne, Schwaab ließ sich zwischen die Innenverteidiger fallen. So wollten die Gastgeber mit einer zusätzlichen Anspielstation Überzahl im Mittelfeld schaffen. Darmstadt stellte sich darauf aber schnell ein und konnte viele Passwege auf die Flügel unterbinden.
  • Die Gäste wählten im Spiel gegen den Ball die richtigen Mittel. Mal verteidigte Darmstadt riskant hoch und machte das Zentrum dicht, wodurch der VfB zu langen Bällen gezwungen wurde. In der Regel zogen sich die beiden Viererketten in der eigenen Hälfte kompakt zusammen, Stuttgarts Außen wurde, wenn nötig, gedoppelt.
  • Stuttgart konnte seine Waffen selten einsetzen. Es fehlte an Tempo in den Offensivaktionen, die wenigen brauchbaren Angriffe wurden überhastet abgeschlossen oder der letzte Pass kam nicht an. Zudem kam Stuttgart selten in die Situation, nach erfolgreichem Gegenpressing schnell umzuschalten.
  • Ab der 60. Minute riskierten beide Mannschaften mehr, wodurch die Räume groß wurden und sich jede Menge gute Konterchancen ergaben. Darmstadt spielte seine Angriffe konsequent zu Ende, ließ aber einige dicke Chancen liegen.

Stuttgart - Darmstadt: Die Statistik zum Spiel