"Ich bin so dankbar"

SID
Heribert Bruchhagen ließ seinen Emotionen nach dem Klassenerhalt freien Lauf
© getty

Ein Abstieg zum Abschied? Das Horrorszenario schlechthin bleibt Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen vor dem Ende seiner Zeit bei den Hessen erspart. Die Eintracht sichert sich durch einen 1:0-Sieg beim 1. FC Nürnberg den Klassenerhalt. Bruchhagen lässt seinen Emotionen freien Lauf und dankt Armin Veh für den Rücktritt, Niko Kovac spricht bei Sky über eine SMS von Marco Russ. Und: Haris Seferovic findet Gott, der Club erweist sich als fairer Verlierer.

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Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt) ...

... zum Klassenerhalt: "Die Erleichterung ist immens groß, denn der Druck war über die Wochen verdammt groß. Die Freude ist da, aber ich fühle auch mit dem Gegner mit. Kompliment an die Nürnberger. Sie haben sich in beiden Spielen tapfer gewehrt, aber wir haben auch verdient gewonnen. Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Sie hat mit dem Rücken zur Wand gestanden und es großartig gemacht."

... zum Mitgefühl für die Nürnberger: "Im ersten Augenblick ist man froh, dass man es selbst geschafft hat. Wenn man sich dann nach links dreht und sieht, dass die Jungs weinend auf dem Boden liegen und zerstört sind, dann gehört es sich auch, die Jungs zu trösten. Ich bin Sportler und Trainer, aber ich bin auch Mensch und habe Empathie."

... zu Marco Russ: "Marco wurde heute um 8.00 Uhr erfolgreich operiert. Er war wohlauf, hat mir dann eine SMS geschrieben und der Mannschaft alles Gute gewünscht."

Heribert Bruchhagen (Vorstandsvorsitzender Eintracht Frankfurt) ...

... zum Klassenerhalt: "Wir haben total verdient gewonnen. Wenn man beide Spiele betrachtet, dann konnten nur wir gewinnen. So emotional war es für mich nur einmal vor sieben Jahren im Innenraum von Bröndby. Es ist ganz toll, dass ich das zum Abschluss erleben durfte. Ich freue mich für meine Arbeitskollegen und meine Mitarbeiter. Wir haben alle die Ruhe bewahrt und schwere Zeiten ertragen müssen. Ich danke unseren Trainern. Ich danke Armin Veh dafür, dass er bereit war, zurückzutreten. Ich danke unserem Manager Bruno Hübner, der Niko Kovac durchgedrückt hat. Ich bin so dankbar. Es hat geklappt und es zeigt, dass Kontinuität und Bescheidenheit im Fußball alles sind."

... zu Marco Russ: "Ich habe während des Spiels nicht an Marco Russ gedacht. Aber ich habe Marco Russ vor elf Jahren den ersten Vertrag gegeben. Diese Botschaft seiner Krebserkrankung, die hat mich umgeworfen."

... zu seiner Beziehung zur Eintracht: "Wenn man 13 Jahre Verantwortung hat und den Verein heute so übergibt, wie er ist, dann bin ich auch ein bisschen stolz. Aber das ist immer Teamwork und Bescheidenheit. Den einzigen Rat, den ich der Eintracht noch geben darf, ist diese Tugenden beizubehalten."

Peter Fischer (Präsident Eintracht Frankfurt) ...

... zum Klassenerhalt: "Wir hatten Tränen in den Augen und haben gezittert. Das sind Gefühle, die man nicht beschreiben kann. Es waren ganz große Minuten in meinem Leben. Ich bin einfach total erschöpft und weiß nicht, wann wir die letzten Nächte geschlafen haben. Ich denke nicht an Fußball, ich denke an 160 Mitarbeiter und Einzelschicksale. Da kannst du einfach nicht schlafen. Aber in einer Stunde freue ich mich."

... zum Nachfolger von Heribert Bruchhagen: "Wir haben gesagt, dass wir ihn am 30. vorstellen. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass wir das schon am Mittwoch machen."

Haris Seferovic (Eintracht Frankfurt) ...

... zum Klassenerhalt: "Die bessere Mannschaft hat sich verdient durchgesetzt. Wir sind weiter erstklassig. Für die Fans, die Stadt und uns alle ist es eine riesen Erleichterung."

... zu seinem Siegtor: "Ich habe immer gekämpft und heute hat es geklappt. Es gibt doch noch einen Gott und dafür bin ich dankbar."

Rene Weiler (Trainer 1. FC Nürnberg): "Die Jungs haben alles versucht, aber wir konnten uns offensiv nicht durchsetzen. Der Qualitätsunterschied war offensichtlich, die Frankfurter waren einfach stärker. Wir haben auch ein bisschen Lehrgeld zahlen müssen. Es ist doch noch ein weiter weg. Trotzdem muss überwiegen, dass wir eine gute Saison gespielt haben. Am Ende ist die Enttäuschung dennoch groß."

Andreas Bornemann (Sport-Vorstand 1. FC Nürnberg): "Es ging darum, dass wir das Spiel so lange wie möglich 0:0 halten. Wir mussten nach dem 1:1 im Hinspiel nicht mehr machen. Man hat schon gesehen, dass die Frankfurter in allen Bereichen individuell besser besetzt sind. Insgesamt waren wir in der Summe nicht durchschlagskräftig genug. Wir haben eine leidenschaftliche Saison gespielt, aber Eintracht ist eindeutig der verdiente Sieger und war in beiden Spielen die bessere Mannschaft."

Nürnberg - Frankfurt: Die Statistik zum Spiel