Gladbach bucht die Champions League

Davie Selke im Zweikampf mit Alvaro Domingeuz
© Getty

Borussia Mönchengladbach hat Werder Bremen am 33. Spieltag der Bundesliga mit 2:0 (0:0) geschlagen. Die Fohlen sind damit nicht mehr von Platz drei zu verdrängen und spielen in der kommenden Saison sicher in der Champions League.

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Raffael schoß Borussia Mönchengladbach vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weser-Stadion mit einem Doppelpack (53., 86.) zum ersten Sieg in Bremen seit 28 Jahren. Der Brasilianer steht damit bei elf Saisontoren und insgesamt 51 Bundesliga-Treffern. Es war außerdem sein fünfter Doppelpack im Oberhaus.

Bremen verpasst hingegen die Chance, Platz sieben fast sicher zu machen und reist am kommenden Wochenende zum Endspiel um die Europa League nach Dortmund.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Skripnik verändert seine Startelf im Vergleich zum 1:1 in Hannover auf drei Positionen: Öztunali, Prödl und Bartels ersetzen Fritz, der mit Wadenproblemen ausfällt, Lukimya und Hajrovic.

Auf der anderen Seite nimmt Favre eine Änderung an der Mannschaft vor, die Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende 3:0 schlug. Dominguez beginnt für Korb, Jantschke rückt nach außen und verteidigt rechts. Es ist bereits der sechste Spieltag in Folge, an dem Favre maximal auf einer Position umstellt.

7.: Erste Großchance! Öztunali bringt den Ball von rechts in die Mitte. Dort kommt Selke mit dem Kopf an die Kugel, befördert diese aber über die Latte.

13.: Wendt kommt mit viel Zug über links und flankt scharf in den Sechzehner. Prödl hält den Schlappen rein und lenkt das Leder an den Pfosten. Glück für Bremen.

16.: Gebre Selassie fackelt aus gut 25 Metern ansatzlos auf den Kasten, zielt aber leicht rechts vorbei. Sommer wäre aber wohl da gewesen.

34.: Verwirrung im Bremer Strafraum! Von der linken Seite segelt eine Ecke in den Sechzehner, wo der Ball über Umwege an der zweiten Stange zu Dominguez gelangt, der diesen aber nicht in die Maschen stochern kann.

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46.: Riesen-Tat von Sommer. Öztunali schiebt über die rechte Seite an, geht bis zur Grundlinie und bedient Selke, der im Rücken der Abwehr lauert. Selke zieht ab und zwingt Sommer, der das Leder aus der rechten Ecke fischt, zu einer herausragenden Parade.

53., 0:1, Raffael: Kruse wird links im Strafraum in Szene gesetzt und bringt den Ball dann in die Mitte. An der zweiten Stange stolpert Raffael die Kugel Richtung Tor. Vestergaard und Casteels behindern sich gegenseitig und lassen die Pille ins Tor trudeln.

82.: Doppelchance für die Fohlen! Erst klatscht eine verunglückte Herrmann-Flanke an die Latte, dann streicht ein schöner Schuss des eingewechselten Hazards aus 16 Metern haarscharf am linken Pfosten vorbei.

86., 0:2, Raffael: Hahn setzt Lukimya nah der Eckfahne unter Druck, erkämpft das Leder und leitet zu Raffael weiter, der aus zehn Metern cool einschiebt.

Fazit: Gladbach rannte geduldig an, ging verdient in Führung und verwaltete dann clever. Bremen nutze die wenigen Chancen nicht und hatte insgesamt zu wenig entgegenzusetzen.

Der Star des Spiels: Granit Xhaka. Hatte das Mittelfeld gemeinsam mit Kramer komplett im Griff und leitete fast jeden Angriff der Fohlen ein. Spielte außerdem die meisten Pässe (117) aller Akteure, hatte die mit Abstand meisten Ballaktionen (140) und gewann über 70 Prozent seiner Zweikämpfe. Ebenfalls stark: Doppeltorschütze Raffael.

Der Flop des Spiels: Franco Di Santo. Ganz schwache Partie des Argentiniers. Bekam von seinem Mitspielern zwar kaum Bälle, tat anders als Nebenmann Selke aber auch überhaupt nichts dagegen. Brachte zudem nur etwas mehr als die Hälfte seiner wenigen Pässe zum Mann.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert. Unauffällige, solide Partie des Unparteiischen, der das Spiel zu jeder Zeit im Griff hatte und wie seine Assistenten bei keiner wichtigen Entscheidung daneben lag.

Das fiel auf:

  • Bremen überließ Gladbach aus einer kompakten Formation, die sich als 4-1-2-1-2 darstellte, den Ball, setze aber regelmäßig und gezielt Nadelstiche. So hatten die Gäste zwar über 70 Prozent Ballbesitz in der ersten Hälfte und spielten fast drei Mal so viele Pässe wie die Bremer, wirklich gute Chancen ergaben sich dadurch aber nur vereinzelt.
  • Wann immer die Borussen sich einen Fehler in der Zirkulation oder im Aufbauspiel erlaubten, schaltete Bremen blitzschnell um und suchte sofort den Weg über Selke, die sich sich regelmäßig fallen ließen, die Bälle aufnahm oder als Wandspieler fungierte.
  • Der Führungstreffer spielte den Fohlen vollends in die Karten. Gladbach stand defensiv sicher und konterte die Bremer, die nun deutlich offensiver agierten, über die schnellen Flügelspieler aus.
  • Die Hausherren fanden allerdings kein Mittel, mit der sie die Defensive Gladbachs ernsthaft in Gefahr bringen konnten. Lange Bälle fanden in Brouwers und Domingeuz dankbare Abnehmer, über die Außen war kein Vorbeikommen an Jantschke und Wendt.
  • Yann Sommer zeigte einmal mehr, dass er zweifellos zu den besten Keepern der Bundesliga gehört. Seine Parade verhinderte den frühen Rückstand nach der Pause und ebnete so den Sieg seiner Mannschaft. Auch sein Spielverständnis und Verhalten bei hohen Bällen waren überdurchschnittlich.

Bremen - Gladbach: Die Statistik zum Spiel