Bobadilla schießt FCA zum 1. Sieg

Von Daniel Reimann
In Frankfurt ging es öfter mal ruppig zur Sache
© Getty

Der FC Augsburg feiert in Frankfurt den ersten Saisonsieg. Dank des goldenen Tores von Raul Bobadilla gewinnt der FCA mit 1:0 (0:0) verdient bei der Eintracht.

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Vor 43.500 Zuschauern in der Commerzbank-Arena erzielte Raul Bobadilla mit seinem zweiten Saisontor den wertvollen Siegtreffer für die Gäste (50.).

Augsburg feiert damit den ersten Saisonsieg und gibt die Rote Laterne an den VfB Stuttgart ab. Frankfurt hingegen ereilt nach starkem Auftakt der erste Rückschlag.

Kuriosum: Nach 4225 Minuten in Folge in der Bundesliga wurde Augsburgs Daniel Baier erstmals wieder ausgewechselt.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei der Eintracht bleibt Meier erneut nur die Bank, Kadlec ersetzt den verletzten Valdez.

Weinzierl setzt auf Robustheit und körperliche Präsenz in der Offensive: Mölders und Bobadilla dürfen für Djurijic und Parker ran. Kohr erhält den Vorzug vor Feulner.

2.: Nach einer Ecke von der rechten Seite kommt Callsen-Bracker rechts am Fünfer zum Kopfball und verpasst das Ziel nur knapp. Die Zuordnung stimmte da seitens der Eintracht überhaupt nicht.

14.: Nach Flanke von der linken Seite nimmt Bobadilla den Ball volley aus 15 Metern rechter Position. Der Ball kracht gegen das Außennetz. Djakpa hatte da nicht aufgepasst.

15.: Seferovic erkämpft den Ball vor dem Strafraum, dann übernimmt Hasebe, der zu Inui weiterleitet. Dieser zieht ab aus 14 Metern rechter Position. Hitz pariert, klärt zur Ecke.

16.: Kohr hält Kadlec im Fünfer eindeutig am Trikot und bringt ihn damit zu Fall. Gräfe lässt's laufen, was eine klare Fehlentscheidung ist. Das war Elfmeter!

30.: Seferovic wurschtelt sich links im Strafraum bis zur Grundlinie durch, schiebt dann in die Mitte zu Kadlec. Der versucht's aus fünf Metern halblinker Position mit der Hacke, verfehlt aber den langen Pfosten knapp.

45.: Altintop setzt Bobadilla rechts vor dem Strafraum in Szene. Der legt sich den Ball auf links und zieht ab aus 17 Metern halbrechter Position. Trapp bekommt die Fäuste dran, wehrt ab zur Ecke. Den anschließenden Kopfball von Clavan pariert er ebenfalls.

50., 0:1, Bobadilla: Frankfurt verliert den Ball im Spielaufbau und dann geht es ganz schnell: Die Kugel kommt zu Altintop, der rechts vom Tor zurücklegt auf Bobadilla. Der Rechtsaußen zwirbelt den Ball aus 13 Metern rechter Position ins lange Eck an den Innenpfosten - drin!

53.: Nach einer Flanke von Verhaegh von der rechten Seite kommt Altintop links im Strafraum an den Ball, der ihm verspringt. Werner ist da und schießt aus neun Metern halblinker Position. Trapp ist dran, der Ball kullert knapp am rechten Pfosten vorbei.

82.: Werner trifft aus 15 Metern den Pfosten. Dann versucht Mölders den Nachschuss, doch dieser Stand beim Schuss von Werner im Abseits.

86.: Der Ball ist im Augsburger Strafraum, Klavan will klären, doch der Koreaner steht ihm genau im Weg. Von ihm prallt der Ball zu Seferovic, der aus 13 Metern zentraler Position aus der Drehung abzieht. Der Ball wird abgefälscht und geht ins Toraus.

88.: Erneut Werner, der steil geschickt wird. Er lupft aus 15 Metern traumhaft aufs lange Eck. Der Ball springt an den Innenpfosten und von dort aus knapp raus. Riesenpech!

Fazit: Ein verdienter Sieg für den FCA, der mehr Engagement, Konzentration und Kreativität bewies. Der Eintracht fehlten oft die Ideen.

Der Star des Spiels: Tobias Werner. Der gefährlichste Mann auf dem Platz. Stellte Frankfurts Abwehr mit einfachen Mitteln vor riesige Probleme. Gute Laufwege und oft im richtigen Moment mit dem Abschluss. Schoss acht Mal aufs Tor, oft fehlten nur Zentimeter.

Der Flop des Spiels: Bamba Anderson. Frankfurts Innenverteidigung offenbarte große Lücken in der Abstimmung. Anderson und Zambrano waren beide oft indisponiert, ließen Mölders und Co. zu viel Platz und waren in Zweikämpfen oft zu langsam. Andersons Passivität gegen Altintop vor dem 0:1 war besonders gravierend.

Der Schiedsrichter: Manuel Gräfe. Ließ sich vom hektischen Spiel anstecken und war nicht immer auf Ballhöhe. Kohrs offensichtliches Trikotzupfen gegen Kadlec blieb ungeahndet, dabei hätte es Elfmeter für Frankfurt geben müssen (16.). Verteilte einige Gelbe Karten, nicht alle waren zwingend notwendig. Bis auf den Blackout in Minute 16 jedoch ohne folgenschwere Fehlentscheidung.

Das fiel auf:

  • Frankfurt brauchte lange, um ins Spiel zu finden. Anfangs fehlte der Eintracht die Ordnung, Augsburg erhielt besonders über die Flügel viel Platz und Zeit. Das beliebteste Mittel waren jedoch lange Bälle auf den präsenten Mölders. Der setzte sich in der Luft stark gegen Zambrano und Anderson durch, hielt so die Bälle und verteilte sie weiter. Kompensierte seine technischen Mängel dadurch sehr effektiv.
  • Nach einer Viertelstunde Anlaufzeit, vielen Fehlpässen und durchschaubaren Seitenwechseln wurde die Eintracht im Offensivspiel gefährlicher. Das Vertikalspiel wurde schneller, die schnellen Außen Piazon und Kadlec stießen clever in die Lücken zwischen Innen- und Außenverteidiger. Im Zentrum wuselte sich Inui immer wieder durch die gegnerischen Reihen - sobald es aber in körperbetonte Zweikämpfe ging, war für ihn Endstation.
  • Defensiv agierte Augsburg oft riskant bei Frankfurter Ballbesitz. Die spielstarken Offensivleute wurden oft nur von einem einzigen Verteidiger unter Druck gesetzt. Seferovic und Co. hatten nach einem einfachen Dribbling meist viel zu viel Platz. Die Abstimmung zwischen Augsburgs Viererkette und insbesondere Kohr war mangelhaft.
  • Ähnliches Problem auf der anderen Seite: Anderson und Zambrano standen viel zu weit weg von ihren Gegenspielern. Andersons Passivität gegen Altintop vor dem 0:1 passte ins Bild.
  • Auffällige Randnotiz: Nahezu alle Standards waren extrem harmlos - auf beiden Seiten.

Eintracht Frankfurt - Augsburg: Die Statistik zum Spiel