Bayern besiegen schwache Stuttgarter

Abgezogen: Mario Götze traf in der ersten Hälfte zum 1:0 für den FC Bayern
© Getty

Am 3. Spieltag hat der FC Bayern München mit einem 2:0 (1:0) gegen den VfB Stuttgart seinen zweiten Sieg in dieser Saison gefeiert. Mario Götze und Franck Ribery erzielten die beiden Treffer für den Rekordmeister. Die Schwaben warten nach drei Spielen immer noch auf ihren ersten Sieg.

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Vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena brachte Mario Götze den Deutschen Meister mit einer schönen Aktion in Führung (27.).

Auch im zweiten Durchgang dominierten die Bayern eindeutig das Geschehen, verpassten es allerdings frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. In der 85. Minute war es der eingewechselte Franck Ribery, der den Deckel auf die Partie machte.

Der FCB hat somit die letzten zwölf Pflichtspiele gegen den VfB gewonnen und dabei 35 Tore erzielt.

Bei Holger Badstuber, der verletzungsbedingt ausgewechselt wurde, gab der Verein nach der Partie Entwarnung.

Reaktionen:

Pep Guardiola (Trainer Bayern München): "Man ist immer zufrieden, wenn man gewinnt. Wir hatten anfangs zwei, drei Ballverluste, am Ende haben wir mit unserer Spielweise die Begegnung kontrolliert. Wir hatten mit Xabi viel Ballkontrolle. Er kennt seinen Beruf auf dieser Position. Er hat das Auge für kurze und lange Pässe. Wir müssen uns um ihn kümmern, ihm helfen. Wenn er alles machen muss, ist er tot. Er kann auch nicht jedes Spiel mit extrem hohen Aufwand machen."

Xabi Alonso (Bayern München): "Es war eine mühsame Partie. Wir haben das Spiel zwar beherrscht, aber es war ein Arbeitssieg. Wir brauchen noch etwas Zeit, aber wir verbessern uns"

Franck Ribery (Bayern München): "Es ist schön, ein Tor geschossen zu haben, aber es ist wichtiger für mich, zurück bei der Mannschaft auf dem Platz zu sein."

Armin Veh (Trainer VfB Stuttgart): "Wir haben ganz ordentlich gestanden und aus dem Spiel nichts zugelassen. Wir haben versucht früh zu stören, das hat anfangs gut geklappt. Das Tor ärgert mich, da wir zuvor selbst einen Konter hätten haben können, dann gibt es eine Ecke, woraufhin das Gegentor fällt. Wenn es lange 0:1 steht, hat man immer die Möglichkeit zurückzukommen, aber um etwas zu holen, braucht man natürlich das nötige Glück. Insgesamt war der Bayern-Sieg verdient. In der Offensive fehlt uns die Durchschlagskraft."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Pep Guardiola setzt auf eine Dreierkette, bestehend aus Boateng, Dante und Badstuber. Neuzugang Benatia sitzt auf der Bank, ebenso wie Ribery. Alonso wurde rechtzeitig fit und steht in der Startelf.

Beim VfB setzt Veh auf ein 4-1-4-1. Leitner ersetzt Didavi und rückt neben Gentner auch die Acht. Ansonsten läuft die selbe Elf wie bei der 0:2-Niederlage gegen Köln auf.

15.: Doppel-Chance für die Bayern. Zunächst spielen sich Götze und Alaba auf links am Strafraum etwas glücklich frei. Götze sucht direkt den Abschluss, aber Ulreich ist unten und wehrt ab. Der VfB aber kann sich nicht richtig befreien. Boateng flankt von rechts in die Mitte, wo Müller die Kugel mit dem Kopf aufs Tor drückt. Wieder ist Ulreich zur Stelle und kratzt den Kopfball aus dem Knick.

18.: Ecke für den VfB. Leitner bringt sie an den zweiten Pfosten, Rüdiger steigt schön hoch, setzt den Ball aber neben den Pfosten.

27.: 1:0, Götze: Freistoß aus dem linken Halbfeld von Alonso. Harnik kann nicht richtig klären und Götze fällt das Leder vor die Füße. Mit einer starken Bewegung lässt er Ibisevic alt aussehen und zieht flach ab. Lewandowski ist noch leicht dran, Ulreich hat keine Chance.

38.: Müller tankt sich nach einem Lewandowski-Pass in Richtung Strafraum. Einschussbereit am Fünfer grätscht Rüdiger dazwischen und rettet im letzten Moment.

43.: Wechsel beim FC Bayern. Badstuber fasst sich an die Adduktoren und zeigt an, dass es nicht mehr weitergeht. Für ihn kommt Gaudino.

53.: Lewandowski wird von rechts auf Brusthöhe angespielt, hält den Ball hoch, erst mit dem Fuß, dann per Kopf, um schließlich mit dem Rücken zum Tor volley abzuziehen. Der Ball rauscht über die Latte.

60.: Gaudino dribbelt von links in die Mitte, legt ab auf Alaba und der zieht ab. Mit seinem schwachen Rechten geht der Schuss aus 20 Metern zentraler Position jedoch weit rechts vorbei.

71.: Konter des VfB über Werner. Der Youngster schaltet auf links den Turbo ein, zieht in die Mitte und sucht den Abschluss. Gut ein Meter über Neuers Kasten.

73.: Zwei riesen Chancen für die Bayern: Zuerst klatscht ein abgefälschter Fernschuss von Xabi Alonso an die Latte, dann setzt Lewandowski den Nachschuss aus knapp sechs Metern an den rechten Pfosten. Viel Glück für den VfB.

85.: 2:0, Ribery: Schöner Konter der Bayern. Lewandowski bedient den eingewechselten Ribery, der im Strafraum vor Ulreich cool bleibt und eiskalt verwandelt.

Fazit: Völlig verdienter Sieg des Rekordmeisters, der über 90 Minuten die klar bessere Mannschaft gegen enttäuschende Stuttgarter war.

Der Star des Spiels: Xabi Alonso. Dirigent, Taktgeber, Hirn. Hispanisierung hin oder her. Einen Xabi Alonso hat der FC Bayern ohne Schweinsteiger und Thiago gebraucht, das unterstrich der 32-Jährige bei seiner Heim-Premiere eindrucksvoll. Nach 90 Minuten hatte er 145 Ballkontakte und spielte 135 Pässe.

Der Flop des Spiels: Vedad Ibisevic. Es war zu erwarten, dass der Bosnier keinen einfachen Stand haben wird. Dennoch enttäuschte Stuttgarts Nummer 9 in allen Belangen. Presste kaum, hielt keine Bälle und ließ sich vor dem 1:0 viel zu einfach abkochen. Wurde in der Halbzeit folgerichtig ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Thorsten Kinnhöfer machte keine groben Fehler, pfiff aber im Zweifelsfall immer für die Schwaben. Wirkte bei vielen Zweikampfentscheidungen unglücklich. Die Gelbe Karte gegen Alonso war überzogen.

Das fiel auf:

  • Die Bayern mit einer sehr variablen Abwehrreihe. Mal agierten Badstuber, Dante und Boateng in einer Dreierreihe, dann zog man bei eigenem Ballbesitz eine Viererkette auf, bei der Boateng und Bernat die Außenverteidiger gaben.
  • Xabi Alonso übernahm - wie schon gegen Schalke - auch verbal das Kommando. Der Spanier dirigierte als Sechser von Beginn an das Bayern-Spiel.
  • Die Stuttgarter griffen sehr spät an. Ibisevic attackierte erst ab der Mittellinie. Noch einmal zehn Meter dahinter wartete dann ein Fünfermittelfeld, dass die Räume brutal eng machte.
  • Der FCB versuchte durch viel Variabilität in der Offensive dagegen vorzugehen. Lewandowski, Götze und Müller tauschten immer wieder die Positionen. Allerdings nicht mit gewünschtem Erfolg.
  • Nach der Pause kam Kostic für den schwachen Ibisevic. Dafür rückte Werner ins Sturmzentrum, viel brachte diese Änderung aber nicht. Generell war das Angriffspiel des VfB äußerst schwach.
  • Beim FC Bayern lief fast jeder Angriff über die linke Seite. Bernat, Alaba, Götze trieben das Spiel immer wieder an.

Bayern - Stuttgart: Die Statistik zum Spiel