3:0! Dortmund bezwingt Paderborn

Nach zwei Pleiten in Folge konnte der BVB wieder gewinnen
© Getty

Borussia Dortmund hat das erste Spiel nach der Verkündung von Jürgen Klopps Vertragsauflösung gewonnen. Der BVB siegte am 29. Spieltag der Bundesliga im Heimspiel gegen den SC Paderborn 07 mit 3:0 (0:0).

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Vor 80.667 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park ging der BVB durch Henrikh Mkhitaryan kurz nach der Pause in Führung (48.). Nur sieben Minuten später legte Pierre-Emerick Aubameyang das 2:0 nach.

Aubameyang verbucht seine 29. Torbeteiligung (20 Tore, 8 Torvorlagen) in Pflichtspielen für den BVB 2014/15, damit liegt er hinter De Bruyne (38) und Thomas Müller (31) auf Rang 3.

Das letzte Tor für die Borussia steuerte Shinji Kagawa zehn Minuten vor Schluss bei.

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Für Dortmund steht nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie und nur fünf Punkten aus den letzten fünf Ligaspielen somit wieder ein Dreier.

Paderborn dagegen verlor auswärts nun vier Mal in Folge ohne dabei ein Tor zu erzielen. Vier Gastspiel-Niederlagen nacheinander gab es für den SCP noch nie - neuer Negativ-Rekord für den jungen Bundesligisten.

Reaktionen:

Jürgen Klopp (Trainer Dortmund): "In der ersten Halbzeit war ich nicht so zufrieden. Wenn man Paderborn nicht respektiert, ist es klar, dass es schwer ist. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht, und nach dem 1:0 ging der Knopf auf. Es war ein verdienter Sieg."

...zu den Ovationen des Publikums: "Ich finde es richtig gut, dass sich die Leute voll auf Fußball eingelassen haben. Es ging heute darum, dass die Mannschaft ein gutes Spiel macht. Es war eine tolle Fußballatmosphäre im Stadion. Was ab der 88. Minute geschehen ist, war zwar schön. Aber ich kann mich als Mensch nicht jede Woche aufs Neue darauf einlassen. Es wird einmal richtig emotional werden, aber bis dahin muss ich den Schutzpanzer tragen. Denn hier geht es um Fußball."
...über seine Zukunft: "Ich habe überhaupt keine Zeit, um darüber nachzudenken. Das ist im Moment auch wirklich nicht wichtig. Ich möchte das hier zu Ende bringen. Es ist alles möglich: Das gar nichts passiert und wir ein Jahr Pause machen. Wir gehen auch zu dritt als komplettes Trainerteam. Aber derzeit weiß niemand, was im nächsten Jahr los ist."

Andre Breitenreiter (Trainer Paderborn): "Der Sieg für Dortmund ist auch in der Höhe verdient. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben kompakt verteidigt. Dann haben wir das 0:1 zugelassen, danach war Dortmund nicht mehr aufzuhalten."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Klopp muss auf acht Spieler verzichten und verändert seine Startelf nach der 1:3-Pleite in Gladbach auf zwei Positionen. Die verletzten Kehl (Rippenbruch) und Subotic (Bandscheibenvorfall) werden von Durm und Ginter ersetzt. Bender (Oberschenkel-Bluterguss) und Großkreutz (Rückenschmerzen) müssen passen.

Erst zum dritten Mal in dieser Saison unternimmt Paderborns Breitenreiter zwischen zwei Spieltagen keine Startelfänderungen. Zuvor war das vor dem 0:1 in Hoffenheim und dem 0:2 in Berlin der Fall. Es spielt damit die Elf, die gegen Augsburg nach sechs sieglosen Partien mal wieder gewann.

4.: Ginter wird im Mittelfeld freigespielt und hat freie Schussbahn. Er hält aus rund 25 Metern drauf. Kruse wehrt den gut getretenen Ball im linken Eck ab.

10.: Ecke Schmelzer von links hoch nach innen. Durm köpft den zweiten Ball in den Strafraum zu Sokratis. Dessen Kopfball fliegt rechts am Pfosten vorbei.

12.: Dortmund kombiniert sich durch das Mittelfeld. Gündogan hat dann freie Bahn und zieht aus rund 23 Metern flach mit links ab. Der Ball streicht knapp rechts am Tor vorbei.

34.: Starker Lupfer von Gündogan über die Abwehr in den Strafraum. Aubameyang will stoppen, Hünemeier geht dazwischen und klärt den Ball beinahe ins eigene Tor - knapp rechts daneben.

36.: Gute Kombination über Kagawa und Mkhitaryan. Der Armenier mit dem tollen Zuspiel in die Spitze. Aubameyang geht alleine auf Kruse zu, der SCP-Keeper bleibt aber lange stehen und wehrt den Lupfer des Angreifers zur Ecke ab.

48., 1:0, Mkhitaryan: Kuba passt aus der Zentrale auf den rechten Flügel zu Aubameyang. Dessen Flanke landet am kurzen Pfosten. Dort hat sich Mkhitaryan von Rafa Lopez abgesetzt und köpft ein.

55., 2:0, Aubameyang: Die Paderborner bekommen den Ball nicht geklärt. Ginter grätscht den Ball vor Hünemeier in die Gasse zu Aubameyang, der frei vor Kruse locker über den Keeper ins Tor lupft - sein 13. Saisontreffer.

59.: Blaszczykowski und Mkhitaryan spielen links am Strafraum Doppelpass. Der Pole steht frei vor Kruse, doch der bleibt lange stehen und pariert gut.

60.: Schmelzer geht links bis zur Grundlinie durch und legt dann gut in den Rückraum zum freien Ginter. Der rutscht in den Pass, sein Versuch wird aber über die Latte abgefälscht.

69.: Gündogan spielt rechts Durm stark frei. Dessen flacher Ball in die Mitte landet bei Aubameyang, der locker einschiebt. Brych entscheidet auf Abseits - Fehlentscheidung.

80., 3:0, Kagawa: Katastrophaler Bock im Aufbau von Vrancic. Mkhitaryan hebt die Kugel in den Lauf von Kagawa, der frei vor Kruse mit links ins Eck einschiebt. Für Kagawa ist es der dritte Saisontreffer.

Fazit: Dortmund zunächst behäbig, nach einer halben Stunde und dann vor allem im zweiten Abschnitt aber deutlich stärker. Paderborns in den zweiten 45 Minuten chancenlos.

Der Star des Spiels: Pierre-Emerick Aubameyang bleibt Dortmunds gefährlichster Spieler in dieser Saison. Scheiterte im ersten Abschnitt noch mit einer Hundertprozentigen an Kruse, ließ dann aber eine gut getimte Flanke zum 1:0 und den vorentscheidenden Treffer zum 2:0 folgen. Tor Nummer zwei wurde die Anerkennung fälschlicherweise verweigert.

Der Flop des Spiels: Rafael Lopez Gomez. In der ersten Halbzeit noch tadellos und sehr zweikampfstark. Verschlief aber vor dem 0:1, Mkhitaryans Laufweg aufzunehmen und stand deshalb bei dessen Kopfball zu weit vom Armenier weg.

Der Schiedsrichter: Dr. Felix Brych machte viel richtig, leistete sich aber auch ein paar Fehlentscheidungen. Beim Halten von Sokratis an Hünemeier im Dortmunder Strafraum haben andere Schiedsrichter schon auf den Punkt gezeigt (24.). Korrekt dann, im direkten Gegenzug das Foul von Blaszczykowski zu pfeifen und Kagawas Treffer damit die Anerkennung zu verweigern. Kagawa stand auch bei seinem Treffer unmittelbar vor dem 3:0 im Abseits. Aber: Beim vermeintlichen 3:0 von Aubameyang stand dieser beim Querpass von Durm nicht im Abseits (69.).

Das fiel auf:

  • Wer dachte, der BVB würde nach Klopps Ankündigung eine Leistungsexplosion an den Tag legen, sah sich schnell getäuscht. Dortmund kam ganz schwer in die Partie. Das Passspiel war nicht schnell genug, die Seiten wurden viel zu langsam verlagert.
  • Die eng zusammenstehende Paderborner Formation dagegen gleich hellwach, in einem defensiven 4-4-2 versperrte man mit diszipliniertem Verschieben die Passwege in die Spitze. Dortmund packte deshalb früh hohe Bälle in die letzte Linie aus, die für die Gäste allerdings keine Mühe darstellten.
  • Die Ostwestfalen kamen auch einige Male in Umschaltsituationen und sorgten für spielerische Entlastung. Die Passquote im Angriffsdrittel war aber verheerend.
  • Die Borussia eroberte sich nach einer guten halben Stunde etwas mehr Kontrolle über die Partie. Das Pressing in der Mittelfeldzentrale griff, Paderborn musste daraufhin einige gute Dortmunder Gelegenheiten zulassen.
  • Dies setzte sich im zweiten Durchgang fort. Paderborn kam kaum mehr aus der eigenen Hälfte und stand jetzt deutlich tiefer. Dortmund mit dem Selbstvertrauen der schnellen Tore deutlich kombinationssicherer und giftiger im Gegenpressing. Paderborn kam nicht mehr in die direkten Duelle.

Dortmund - Paderborn: Die Statistik zum Spiel