Hertha schlägt Paderborn

Freude: Valentin Stocker (r.) erzielte den Führungstreffer für die Alte Dame
© Getty

Zum Abschluss des 27. Spieltags der Bundesliga erkämpfte Hertha BSC gegen den SC Paderborn im Abstiegsgipfel einen wichtigen 2:0 (0:0)-Erfolg. Damit verschaffen sich die Berliner im Kampf um den Klassenerhalt Luft.

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Vor 44.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion erzielte Valentin Stocker (68.) mit seinem ersten Bundesligator den Führungstreffer.

Der eingewechselte Nico Schulz setzte kurz vor Schluss ebenfalls mit seinem ersten Bundesligatreffer den Schlusspunkt (89.). Damit spielte die Hertha in vier der letzten fünf Spiele zu Null.

Paderborn hat in der Rückrunde nun schon 25 Gegentore kassiert und lediglich zwei geschossen - kein Team hat eine ähnlich schlechte Statistik. Zudem erzielte der SCP in den letzten sechs Spielen kein einziges Tor.

Patrick Ziegler sah die 5. Gelbe Karte und ist damit für die Partie gegen den FC Augsburg gesperrt.

Reaktionen:

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Wir haben lange gewartet bis wir die Chance zum Tor hatten. Nach dem 1:0 lief es natürlich leichter für uns. Ich bin hocherfreut, die Mannschaft zeigt eine tolle Disziplin. Der Klassenerhalt ist aber noch nicht gesichert."

Andre Breitenreiter (Trainer SC Paderborn): "Das war das erwartet schwere Spiel. Beide Teams standen zunächst sehr kompakt. In der zweiten Halbzeit waren wir bis zum Gegentor die bessere Mannschaft. Doch es fehlte die Durchschlagskraft. Glückwunsch an die Hertha. Mit dem Abstieg haben sie nichts mehr zu tun."

Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Pal Dardai nimmt im Vergleich zum 1:0 in Hamburg nur eine verletzungsbedingte Änderung vor: Für den angeschlagenen Ben-Hatira wird Haraguchi starten.

Paderborn beginnt mit der gleichen Elf wie beim 0:0 gegen Hoffenheim vor zwei Wochen. Lakic bestreitet sein 100. Bundesligaspiel.

36.: Erste gefährliche Aktion im Spiel. Plattenhardt marschiert auf links und bringt den Ball scharf in die Mitte, wo alle Beteiligten verpassen. Am zweiten Pfosten setzt Pekarik einen Flugkopfball dann aber doch ein gutes Stück neben den Kasten.

65.: Stocker spielt einen intelligenten Ball in den Strafraum. Haraguchi bekommt den Ball aber aus zehn Metern nicht richtig auf den Kasten. Kruse nimmt den Ball auf. Immerhin mal so etwas wie Torgefahr.

69., 1:0, Stocker: Plattenhardt setzt eine Freistoß aus über 25 Metern an die Latte, Stocker reagiert am schnellsten und drückt den Ball über die Linie.

70.: Beinahe die Antwort der Paderborner! Wemmer tankt sich im Strafraum durch, kommt dann im Fallen frei vor Kraft zum Abschluss und schießt dem Hertha-Keeper den Ball genau ins Gesicht.

77.: Skjelbred schickt auf links Kalou, der im Dribbling zwei Gegenspieler aussteigen lässt und es dann mit einem Schlenzer versucht, doch die Kugel streift um wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei.

87.: Kalou schickt Haraguchi steil, der alleine durch ist, dann aber frei vor Kruse über seine eigenen Beine stolpert.

89., 2:0, Schulz: Nach einer gefühlvollen Flanke von Pekarik von der rechten Außenbahn steht Schulz am zweiten Pfosten vollkommen frei und vollendet volley unten links zum 2:0 für die Hertha.

Fazit: Unterirdisches Fußballspiel, das die Hertha am Ende gewann, weil sie die größere individuelle Klasse hatte.

Der Star des Spiels: Marvin Plattenhardt. Ordentliche Vorstellung des Linksverteidigers, war im ersten Durchgang an der einzig gefährlichen Szene beteiligt und bereitete das 1:0 mit dem tollen Freistoß vor. Hatte zudem die meiste Ballaktionen auf dem Feld.

Der Flop des Spiels: Srdjan Lakic. Torgefahr? Fehlanzeige. Hatte die wenigsten Ballaktionen auf dem Feld und keinen einzigen Abschluss zu verbuchen.

Der Schiedsrichter: Peter Sippel. Ellenbogenschlag von Lakic nach wenigen Sekunden zu Beginn muss mindestens Gelb geben. Auch die Aktion im Hertha-Strafraum gegen den SCP-Stürmer war diskussionswürdig.

Das fiel auf:

  • Beide Teams waren nicht auf Ballbesitz aus. So entstand ein zähes Spiel mit viel Kampf und wenig spielerischem Glanz - was allerdings zu erwarten war.
  • Auf beiden Seiten war keine Kreativität vorhanden. Weder bei der Hertha noch bei Paderborn. Vor allem bei den Berlinern war bis zur Führung in der Offensive überhaupt keine Bewegung. Brooks und Langkamp wusste bei der Spieleröffnung gar nicht, wohin mit dem Ball.
  • Beide Teams traten mit fast identischem Systemen an. Gegen den Ball im 4-4-2, in der Offensive wurde es dann zu einem 4-2-3-1, wobei beide Spitzen (Kalou und Lakic) nicht stattfanden.
  • Nach dem Führungstreffer machte Paderborn ein wenig auf, was der Hertha Platz zum Kontern brachte - Schulz sorgte dann für die Entscheidung.

Hertha - Paderborn: Die Statistik zum Spiel