Keine Tore im Kampf um Europa

Von Falko Bloeding
Benedikt Höwedes sah wie seine beiden Innenverteidiger-Kollegen gegen Augsburg Gelb
© Getty

Der FC Augsburg und der FC Schalke 04 haben ihre Ambitionen auf einen Platz im internationalen Geschäft am 27. Spieltag der Bundesliga nicht mit drei Punkten untermauert. Beide Klubs trennten sich 0:0.

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Vor 30.660 in der ausverkauften SGL arena entwickelte sich eine Nullnummer, bei der Torchancen Mangelware blieben und Klaas-Jan Huntelaar nach der Pause die beste Gelegenheit der Partie liegen ließ (54.). Er scheiterte mit einem unplatzierten Schuss an FCA-Schlussmann Marvin Hitz.

Der Hunter leidet weiter an Ladehemmung: Seit 918 Minuten wartet er auf ein Bundesliga-Tor. Eine längere Durststrecke hatte er in der Bundesliga zuletzt in seiner ersten Saison in Deutschland, zwischen November 2010 und Mai 2011. Damals blieb er zwölf Spiele erfolglos.

Augsburg gab im Vorfeld der Partie die vorzeitigen Vertragsverlängerungen mit Trainer Markus Weinzierl (bis 2019) und Sportdirektor Stefan Reuter (bis 2020) bekannt.

Reaktionen:

Markus Weinzierl (Trainer FC Augsburg): "Ich glaube, dass wir heute mehr verdient gehabt hätten. Wir waren vor allem in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Aber man muss auch mal mit einem Punkt zufrieden sein. "

Roberto Di Matteo (Trainer Schalke 04): "Wir sind enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und viele Chancen gehabt. Wir haben das Spiel ganz gut kontrolliert, aber uns hat das Tor gefehlt."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Weinzierl nimmt im Vergleich zum 0:2 in Freiburg vier Wechsel vor: Verhaegh, Hong, Caiuby und Höjbjerg spielen für Callsen-Bracker (Innenbandanriss), Ji, Djurdjic und den angeschlagenen Baba (Bank).

Auch Di Matteo wechselt nach der 0:1-Heimpleite gegen Leverkusen vor der Länderspielpause viermal: Der genesene Fährmann ersetzt zwischen den Pfosten Wellenreuther. Kapitän Höwedes (nach Gelb-Sperre), Goretzka und Choupo-Moting spielen für Ayhan, Neustädter (gelbgesperrt) und Sane. Goretzka gibt damit sein Startelfdebüt in dieser Saison, spielt erst zum vierten Mal überhaupt.

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10.: Ecke Schalke von der rechten Seite. Fuchs bringt sie rein und Matip kommt am Fünfer im Rückwärtslaufen zum Kopfball, setzt die Kugel aber knapp links vorbei.

15.: Schalke wechselt früh: Goretzka muss raus, er hat sich bei seinem Comeback in der Startformation verletzt.

31.: Nach einem Freistoß der Gastgeber wird der Ball nur kurz geklärt, sodass Baier zum Abschluss kommt. Er nimmt das Leder volley aus gut 17 Metern zentraler Position, doch der Ball fliegt knapp rechts vorbei.

42.: Höjbjerg führt einen Freistoß aus 18 Metern halblinker Position direkt aus, schießt aber in die Mauer. Den Nachschuss setzt dann Bobadilla knapp links am Tor vorbei.

54.: Barnetta erkämpft sich die Kugel weit in der FCA-Hälfte und bedient Huntelaar nahe des Elfmeterpunkts. Dieser legt sich die Kugel auf links und zieht ab, doch Marwin Hitz ist da und wehrt ab.

74.: Bobadilla probiert es mit einem Freistoß direkt aus knapp 17 Metern in halblinker Position. Die Kugel landet auf dem Tornetz.

Fazit: Kampfbetonte Partie ohne wirkliche Aufreger und Höhepunkte. Die Punkteteilung geht in Ordnung, hilft aber keiner Mannschaft im Kampf um die gewünschten Plätze im Europapokal entscheidend weiter.

Der Star des Spiels: Tranquillo Barnetta. Sowohl zunächst als Rechtsaußen als auch später in der Zentrale mit einem guten Auftritt. Der Schweizer gewann neun seiner zwölf Zweikämpfe und bereitete drei Torschüsse vor. Darunter auch Huntelaars dicke Möglichkeit nach dem Seitenwechsel.

Der Flop des Spiels: Eric Maxim Choupo-Moting. Es wirkt, als stecke ihm der Afrika-Cup weiter in den Knochen. Deutlich unauffälliger als Sturmpartner Huntelaar. Choupo-Moting war an keinem Torschuss beteiligt und fiel in der Offensive einzig mit einer misslungenen Flanke auf.

Der Schiedsrichter: Florian Meyer. Ordentliche Leistung des Unparteiischen, der viele Zweikämpfe bewerten musste und dabei fast immer richtig lag. Tadellos war seine Auslegung der Vorteilsregel, auch die Gelben Karten, die er zückte, hatten ihre Berechtigung.

Das fiel auf:

  • Die Hausherren gestalteten ihr Positionsspiel in der Offensive ungemein variabel. Stoßstürmer Caiuby tauschte häufig mit Rechtsaußen Bobadilla die Position oder ließ sich ins offensive Mittelfeld zurückfallen. Dafür tauchten Höjbjerg und Werner auch immer wieder in der Spitze auf.
  • Was munter begann, entwickelte sich nach etwa einer halben Stunde zu einer zerfahrenen Partie mit jeder Menge Unterbrechungen. Schiedsrichter Meyer musste viele Foulspiele ahnden, nennenswerte Torraumszenen gab es dafür bis zur Pause kaum.
  • Mit der Hereinnahme Jefferson Farfans stellten die Königsblauen nach dem Seitenwechsel auf ein 4-4-2 um. Der lange verletzte Peruaner tat dem Spiel äußerst gut. Er machte über seine rechte Außenbahn viel Dampf und stellte Augsburgs Hintermannschaft dank seiner Schnelligkeit vor Probleme.

Augsburg - Schalke: Die Statistik zum Spiel