HSV beendet BVB-Siegesserie

Viel Kampf und wenig Fußball gab's im Duell BVB gegen HSV zu sehen
© Getty

Die Erfolgsserie von Borussia Dortmund ist gerissen. Beim Hamburger SV kam der BVB am 24. Spieltag der Bundesliga nicht über ein torloses Remis hinaus.

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Die 57.000 Zuschauer in der ausverkauften Imtech Arena sahen ein mäßiges Spiel, nach dem der HSV auf Platz 15 bleibt und am Sonntag sogar noch auf den Relegationsrang rutschen kann, falls Paderborn gegen Leverkusen gewinnt.

Die Dortmunder müssen sich nach vier Siegen wieder mit einem Remis begnügen und rangieren weiter im Tabellenmittelfeld auf Platz 10.

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Nicolai Müller sah seine 5. Gelbe Karte und wird dem HSV beim kommenden Gastspiel in Hoffenheim fehlen.

Die Reaktionen:

Joe Zinnbauer (Trainer Hamburger SV): "Das hat uns im Vorfeld sicherlich keiner zugetraut. Defensiv haben wir gut gestanden, offensiv haben wir unsere Konterchancen gehabt und sie leider nicht genutzt. Ich glaube, unterm Strich ist es für uns ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf. Wir brauchen nicht drüber reden, dass Dortmund in allen Belangen eigentlich überlegen war. Aber wir haben defensiv richtig gut gespielt."

Jürgen Klopp (Borussia Dortmund): "Es fühlt sich nicht an wie ein gewonnener Punkt für uns. Das wird aber auf der Rückreise, denke ich, wohl noch kommen. Wir haben immerhin einen Punkt mehr als vorher und den HSV auf Distanz gehalten. Das ist auch nicht unwichtig. Wir haben aus relativ großer Überlegenheit, was den Ballbesitz angeht, zu wenig Kapital geschlagen und zu wenig Chancen kreiert. Wir haben einen Punkt mehr, das ist positiv. Es hat sich keiner verletzt, das ist super-positiv. Alles andere ist so la-la."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff:

Joe Zinnbauer würfelt den HSV nach der Pleite in Frankfurt auf vier Positionen durcheinander. Olic stürmt für Rudnevs an vorderster Front, Behrami darf im defensiven Mittelfeld ran. Westermann als Linksverteidiger und Cleber mit seinem Premiereneinsatz in diesem Jahr komplettieren die Viererkette neben Djourou und Diekmeier.

Jürgen Klopp kann nach dem Schock unter der Woche auf Reus zurückgreifen, der direkt in der Startelf des BVBsteht. Aubameyang bekommt im Sturm den Vorzug vor Immobile, Mkhitaryan steht ebenso wie in der Startelf wie Bender, der Kehl auf die Bank verdrängt.

18.: Der HSV verliert seinen Kapitän! Djourou ist nach einem Zweikampf angeschlagen und muss vom Platz. Marcos kommt für ihn in die Partie.

19.: Gouaida setzt das erste Ausrufezeichen der Partie. Nach einer Hereingabe von Müller von rechts kommt der Franzose am kurzen Pfosten als erster an die Kugel, befördert das Spielgerät aus kurzer Distanz aber über den Querbalken.

25.: Gouaida, die Zweite! Jiracek sieht den 21-Jährigen bei einem Konter links am Strafraum. Der Pass ist gut, die Ballannahme auch, der Schuss aus zwölf Metern stramm - aber etwas zu unplatziert! Weidenfeller reißt die Fäuste hoch und pariert.

28.: Erste Offensiv-Aktion des BVB: Kirch sieht rechts den gestarteten Aubameyang. Der geht mit Tempo in den Sechzehner und probiert's mir Gewalt. Drobny hat die Hände oben und lenkt die Kugel am langen Pfosten vorbei!

56.: Gündogan dribbelt sich von links in den Sechzehner, verliert kurz das Gleichgewicht aber schafft es noch, den Ball zurück auf Kampl zu legen. Der eingewechselte Slowene setzt den Schuss aus 18 Metern knapp links am Kasten vorbei.

57.: Wieder der BVB, wieder wird's gefährlich. Diesmal ist reus auf rechts auf und davon, legt den Ball aber frei vor Drobny am langen Eck vorbei!

64.: Stieber probiert es mit einem Freistoß aus gut 25 Metern direkt. Der versuch aus 25 Metern geht gut über die Mauer, aber Weidenfeller darf fliegen und fischt die Kugel aus dem Eck.

Fazit: Verdiente Punkteteilung in einem Spiel auf schwachem Niveau.

Der Star des Spiels: Heiko Westermann war der Turm in der Hamburger Abwehrschlacht. Der Verteidiger, der nach Djourous Verletzung in der Defensivreihe von links nach innen rückte, war bei den vielen langen Bällen der Dortmunder körperlich überlegen und kaum zu bezwingen. Nach Cleber beim HSV am öftesten am Ball (50) und mit einer überragenden Zweikampfquote von 87,5 Prozent.

Der Flop des Spiels: Shinji Kagawa war von Beginn an nicht auf der Höhe, hatte als Zehner keinerlei Einfluss auf das Spiel und musste nach nur 24 Ballaktionen zur Pause in der Kabine bleiben. Spielte in der gegnerischen Hälfte jeden dritten Pass zum Gegner und war nur an einem einzigen Torschuss beteiligt.

Der Schiedsrichter: Peter Gagelmann legte eine großzügige Linie an den Tag, hatte das Geschehen aber im Griff. Einziges Manko: Muss Behrami nach dessen Ellenbogeneinsatz gegen Mkhitaryan (3.) mit glatt Rot, spätestens aber nach seinem Tackling gegen Bender (55.) mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen schicken.

Das fiel auf:

  • Der HSV bei Ballbesitz BVB in einem 4-4-2 mit Olic und Stieber als Doppelspitze, die den Spielaufbau der Dortmunder geschickt störten und die Gäste zu unverhältnismäßig vielen langen Bällen aus der Verteidigung zwangen.
  • Generell griffen die Westfalen, die spielerisch so gar keine Linie fanden, auf weite Zuspiele in die Spitze zurück, mit denen die HSV-Abwehr aber keine Probleme hatte. Die Folge: Mickrige zwei Schüsse in Hälfte eins aufs HSV-Tor - den ersten nach 28 Minuten.
  • Doch auch der HSV, der dem BVB in einem zerfahrenen Spiel den Ball überließ, bekam fußballerisch kein Bein auf den Boden. Wenige schnelle Gegenangriffe sorgten am Ende für Gefahr, weil es wie beim BVB auf der anderen Seite keine Präzision in den letzten Aktionen gab. Indiskutabel: Die Passgenauigkeit von 41,6 Prozent nach 45 Minuten bei den Hanseaten.
  • Mit der Einwechslung von Kampl zur Pause wurden die Aktionen des BVB etwas zielgerichteter, doch wollte auch in Abschnitt zwei bei insgesamt 35 Fouls kein Spielfluss aufkommen.
  • Eklatant schwach beim BVB auch die Standards von Reus und vor allem Schmelzer.

Hamburg - Dortmund: Die Statistik zum Spiel