0:2! Dardais Hertha enttäuscht zu Hause

Der SC Freiburg entführt drei verdiente Punkte aus der Hauptstadt
© Getty

Die Heimpremiere von Pal Dardai als Trainer von Hertha BSC ist in die Hose gegangen. Die Berliner verloren das Abstiegsduell gegen den SC Freiburg am 21. Spieltag der Bundesliga mit 0:2 (0:1) und müssen die Breisgauer in der Tabelle damit an sich vorbeiziehen lassen.

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Vor 38.000 Zuschauern im Olympiastadion gingen die Gäste durch das zweite Saisontor von Felix Klaus in Führung (14.) und trafen damit nach 195 torlosen Minuten mal wieder ins Netz.

Sieben Minuten nach der Pause köpfte Maximilian Philipp in seiner alten Heimat das 2:0 für den Sportclub. Für Philipp war es das erste Bundesligator seiner Karriere, für die Hertha dagegen das bereits 14. Gegentor nach einem Standard in der laufenden Saison (Höchstwert hinter Stuttgart mit 15).

Berlin bleibt damit ein gern gesehener Gegner des SCF, der nun seit sechs Spielen gegen die Hertha unbesiegt (2 Siege, 4 Remis) ist.

Für die Hertha steht die dritte Heimpleite in Folge. Zu Hause gab es nur einen Treffer aus den letzten sechs Partien, zudem verlor man das sechste Sonntagsspiel in Serie.

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Reaktionen:

Pal Dardai (Trainer Hertha): "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es viel zu korrigieren gibt. Einige Szenen kann ich nicht akzeptieren. In Mainz haben wir mutig gespielt, nach dem 0:1 sind wir unsicher geworden, das ist eine Kopfsache. Wir werden versuchen, das wieder hinzubekommen und weiterhin hart arbeiten. Das ist der einzige Weg."

Christian Streich (Trainer Freiburg): "Wir haben sehr diszipliniert gespielt. Es war sicherlich kein besonders gutes Spiel, aber alle haben gut gearbeitet. Der Sieg spricht für die Mannschaft, wir sind wieder zurückgekommen. Wichtig ist, dass wir ein Auswärtsspiel gewonnen haben gegen einen direkten Konkurrenten."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Hertha tauscht nach dem 2:0 in Mainz zwei Mal: Afrika-Cup-Sieger Kalou sowie Ronny rücken für Beerens (Bank) und den gesperrten Lustenberger ins Team.

Freiburg nach dem 0:3 gegen den BVB gleich mit vier Wechseln: Möller-Daehli, Krmas (beide Bank) sowie die verletzten Frantz (Entzündung am Fuß) und Petersen (Außenbandanriss im Knie) werden durch Höhn, Riether, Guede und Philipp ersetzt.

5.: Ronny schlägt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld auf den langen Pfosten, wo sich Schieber den Ball zurecht legt und mit links abzieht. Sein Aufsetzer landet aber sicher in Bürkis Armen.

14., 0:1, Klaus: Günter mit dem schnellen Einwurf von links in den Strafraum zu Guede, der sich stark gegen Brooks behauptet und dann von der Grundlinie mit dem rechten Außenrist gerade noch so nach innen passt. Dort ist Klaus vor Plattenhardt am Ball und netzt mit Hilfe des linken Innenpfostens ein.

29.: Stocker und Pekarik spielen rechts Doppelpass. Anschließend will der Schweizer Schulz im Zentrum bedienen, doch Klaus ist mit nach hinten gekommen und klärt.

35.: Freistoß Freiburg nach Foul an Philipp, drei Meter vor dem linken Strafraumeck. Schmid versucht es direkt auf die kurze Ecke, der Ball segelt aber rund zwei Meter am Tor vorbei.

46.: Der eingewechselte Beerens setzt sich auf links durch und sucht mit seinem flachen Pass Kalou im Sechzehner. Der frischgebackene Afrika-Cup-Sieger kommt aber nicht ganz an den Ball heran.

52., 0:2, Philipp: Eckball Schmid von links. In der Mitte verliert Plattenhardt Philipp aus den Augen, der im Flug unten rechts einköpft.

57.: Doppelchance für die Hausherren: Erst schießt Stocker einen Flachschuss aus 20 Metern aufs rechte Eck. Bürki ist aber unten und pariert auch Kalous Nachschuss vom rechten Fünfereck mit dem Fuß.

87.: Nach einer Ecke von links fällt der Ball am Fünfer vor die Füße von Stocker, der ihn eigentlich nur noch über die Linie schieben muss. Er trifft den Ball aber nicht richtig, sodass Bürki und Kath im Verbund auf der Linie retten.

Fazit: Verdienter Sieg effektiver Freiburger gegen erschreckend harmlose Herthaner, die keinerlei druckvolles Spiel zustande brachten.

Der Star des Spiels: Vladimir Darida. Laufstärkster Akteur auf dem Spielfeld und Freiburgs Dreh- und Angelpunkt im Umschaltspiel. Am Ball fast ohne Fehler. Dazu mit den meisten Ballaktionen und Pässen beim Sportclub.

Der Flop des Spiels: Marvin Plattenhardt. Kam in den beiden entscheidenden Szenen zu spät. Konnte weder Klaus am ersten, noch Philipp am zweiten Gegentor hindern. Trat offensiv nicht in Erscheinung und wies eine unterirdische Zweikampfquote auf.

Der Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer hatte in einem weitestgehend fairen Spiel kaum Probleme, lag allerdings ein paar Mal bei der Bewertung von Zweikämpfen daneben. Bürkis Einsteigen gegen Stocker kurz vor Schluss hätte einen Elfmeter für die Hertha nach sich ziehen müssen.

Das fiel auf:

  • Sehr überschaubares Niveau in den gesamten 90 Minuten. Freiburg ließ die Hertha-Innenverteidigung das Spiel auslösen, drängte den Aufbau dann auf die Außen und doppelte dort. Das reichte um, um den Hausherren jegliche Tiefe im Spiel zu nehmen.
  • Die Gäste anders als noch gegen Dortmund auch mal mit dem weiten Ball aus der Abwehr heraus. Guede rieb sich in zahlreichen Zwei- und Luftkämpfen auf und sorgte im Ansatz für Betrieb, beging dabei aber auch auffällig viele Offensivfouls.
  • Obwohl sehr offensiv aufgestellt, blieb die Hertha fast alles schuldig. Fehlende Aggressivität und Ideenlosigkeit durchzogen das Spiel. Dem Sportclub reichte - erst recht nach der Führung - eine solide Defensivleistung, um die Hausherren vom Tor fernzuhalten.
  • Gegen Ende der ersten 45 Minuten stellte Dardai auf ein klares 4-4-2 um, sein Team blieb am Ball aber zu hektisch. Die Offensivbemühungen der Berliner waren leicht ausrechenbar für Freiburg, das zudem noch etwas an Zweikampfstärke hinzu gewann.

Hertha - Freiburg: Die Statistik zum Spiel