3:0! BVB atmet in Freiburg auf

Das Dortmunder 1:0: Aubameyang umkurvt Bürki, Reus schiebt ein
© Getty

Borussia Dortmund hat die von Trainer Jürgen Klopp erwünschte Reaktion auf die Augsburg-Pleite unter der Woche gezeigt: Beim SC Freiburg gewann der BVB am 20. Spieltag der Bundesliga verdient mit 3:0 (1:0) und verabschiedet sich damit vom letzten Tabellenplatz.

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Vor 24.500 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadion gingen die Gäste früh durch Marco Reus in Führung (9.). Für den Dortmunder war es das vierte Saisontor, jedes einzelne erzielte er auswärts.

Ähnlich lange dauerte es im zweiten Abschnitt, ehe der BVB erneut zuschlug: Pierre-Emerick Aubameyang traf auf Vorlage von Ilkay Gündogan, der erstmals seit Mai 2013 wieder einen Bundesligatreffer aus dem Spiel heraus auflegte, in der 56. Minute.

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16 Zeigerumdrehungen später stellte Aubameyang auf 3:0. Der Gabuner war damit an elf der letzten 16 Liga-Tore seiner Elf direkt beteiligt (7 Tore, 4 Assists).

Unter dem Strich steht für Freiburg die zehnte Niederlage gegen die Borussia in Serie. Dortmund dagegen gewann erstmals seit dem 2. Spieltag (3:2 in Augsburg) wieder ein Auswärtsspiel.

Die Reaktionen:

Jürgen Klopp (Trainer Dortmund): "Um in den entscheidenden Momenten mutig zu sein, muss man auch nach drei, vier, fünf Monaten, in denen wenig geklappt hat, an seine Stärken glauben. Heute haben wir einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung gemacht. Die Mannschaft hat heute bis zur 90. Minute das durchgezogen, was wir uns vorgenommen haben."

Pierre-Emerick Aubameyang (Dortmund): "Es war in der Tat ein Kopfproblem. Wir haben gestern eine Sitzung gehabt, in der der Trainer das angesprochen und die richtigen Worte gefunden hat. Heute waren wir positiv eingestellt, so ist das Ergebnis zu Stande gekommen."

Oliver Sorg (Freiburg): "Man muss neidlos anerkennen, dass Dortmund die bessere Mannschaft war. Wir haben keinen guten Fußball gezeigt und dafür wir die Strafe gekriegt."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Nach der knappen Pleite in Gladbach tauscht SCF-Coach Streich auf einer Position: Krmas rückt für Höhn ins Team.

Klopp verändert den BVB dreifach: Subotic, Kagawa und Piszczek ersetzen Großkreutz (Muskelbündelriss), Immobile und Sokratis. Erstmals seit dem CL-Finale 2013 steht vor Weidenfeller wieder die Viererkette Piszczek-Subotic-Hummels-Schmelzer.

1.: Kampl gewinnt einen Ball im Pressing. Aubameyang hat rechts freie Bahn und passt flach in die Mitte zu Reus. Der scheitert unter Bedrängnis fünf Meter vor dem Kasten.

5.: Reus wird zur Grundlinie geschickt, legt zurück und Kagawa zieht aus sieben Metern freistehend ab. Bürki hält den unplatzierten Schuss. Der zweite Ball landet bei Gündogan, der aus der Distanz abzieht. Der Schuss ist deutlich gefährlicher, Bürki ist wieder zur Stelle.

9., 0:1, Reus: Böser Bock von Frantz, der im Spielaufbau in den Rücken der Abwehr spielt. Aubameyang hat's geahnt, ist frei durch, umkurvt Bürki und Reus schiebt ins leere Tor ein.

24.: Krmas grätscht einen Ball zentral am Stafraum in die Füße von Gündogan. Der fackelt erneut nicht lange und zieht aus 20 Metern ab - knapp links vorbei.

30.: Langer Ball in den Lauf von Aubameyang, der Krmas versägt. Bürki steht etwas vor seinem Kasten, doch der Heber des Gabuners von halbrechts ist kein Problem für den Schweizer.

32.: Nächste Großchance für den BVB: Reus schickt Aubameyang, der sich im Rücken der Innenverteidiger löst. Der Gabuner spielt quer, Kagawa macht noch einen Haken und trifft den Ball dann aus acht Metern nicht richtig. Bürki greift zu.

43.: Die Freiburger kommen über die linke Seite, der BVB wehrt zu kurz ab. Sorg zieht aus vollem Lauf mit links ab, der Dortmunder Torhüter klärt mit den Fäusten.

52.: Reus bringt einen Freistoß herein, bleibt damit aber hängen. Der zweite Ball landet wieder bei Reus, der nach Torrejons Kerze direkt ins Zentrum passt. Aubameyang nimmt den Ball direkt, der Schuss geht knapp am Tor vorbei.

56., 0:2, Aubameyang: Philipp verliert im Mittelfeld den Ball, der BVB schaltet schnell um. Gündogan passt in den Lauf von Aubameyang, der Gabuner läuft alleine auf Bürki zu und schiebt den Ball am Schweizer vorbei ins Tor.

66.: Nächster Konter der Dortmunder, Reus geht ins direkte Duell mit Torrejon. Er spielt den Spanier aus, der Schuss aus halbrechter Position kommt aber genau auf Bürki.

72., 0:3, Aubameyang: Der gerade eingewechselte Blaszczykowski passt auf Reus, der gibt weiter auf Kagawa und der Japaner leitet weiter auf Aubameyang. Der Gabuner schlenzt den Ball von links ins lange Eck, Bürki ist wieder machtlos.

78.: Piszczek legt den Ball am Sechzehner ab, Aubameyang zieht sofort ab. Nun kann Bürki abtauchen und das dritte Tor des Stürmers verhindern.

Fazit: Verdienter Sieg des BVB gegen fehlerbehaftete und teils naive Freiburger, die den Gästen mit ihrem spielerischen Ansatz ins offene Messer rannten.

Der Star des Spiels: Pierre-Emerick Aubameyang. Konnte mehrfach seine Schnelligkeit ausspielen und arbeitete auch effektiv gegen den Ball. Aufmerksam vor dem ersten Treffer, eiskalt bei Nummer zwei und drei. Spielt er im Sturmzentrum, ist Dortmund in dieser Saison am gefährlichsten. Ebenfalls stark beim BVB: Hummels und Gündogan.

Der Flop des Spiels: Mike Frantz. Lenkte die Partie mit seinem schlimmen Fehlpass in eine für sein Team fatale Richtung. Fand auch in der Folge kaum Zugriff auf die Partie und gewann im Schnitt nur jeden zweiten Zweikampf.

Der Schiedsrichter: Dr. Felix Brych bewies in einer fairen Partie in einigen Situationen eine aufmerksame Vorteilsauslegung. Seine Linie bei den persönlichen Strafen war zwar nicht großzügig, da er sie aber nicht verließ, muss man die Entscheidungen als konsequent bezeichnen.

Das fiel auf:

  • Freiburg mit einer unterirdischen Spieleröffnung, aus deren Fehlerhaftigkeit nicht nur der Dortmunder Führungstreffer resultierte. Der SCF versuchte durchgehend, spielerisch die erste Dortmunder Pressinglinie zu überspielen und verhedderte sich mehrfach darin - ein gefundenes Fressen für Dortmunds Spielansatz. Das Offensivspiel des SCF war kaum existent.
  • Das lag aber auch am verbesserten Verhalten des gesamten BVB-Gebildes: Die Tiefenstaffelung beim Mittelfeldpressing funktionierte, Dortmund entschied diesmal auch viele "kleinere" Zweikämpfe für sich und hielt das Zentrum kompakt.
  • Schwarzgelb schlug wie zuletzt lange Bälle ins vordere Drittel. Freiburg pflückte diese meist herunter, war dann bei den zweiten Bällen aber nicht präsent genug - Dortmunds Gegenpressing dagegen schon. So konnte der BVB auch Klopps Forderung umsetzen und häufiger entschlossen den Kasten anvisieren: Nach 15 Minuten verzeichneten die Gäste bereits sieben Torschüsse. Und: Kein Team schoss in dieser Saison in Freiburg öfter aufs Tor als Dortmund.
  • Daran schlossen sich jedoch - zumindest in den ersten 45 Minuten - Dortmunds Probleme an, im Angriffsdrittel die richtige Entscheidung zu treffen, wann man sich genau vom Ball trennt. Räume, um noch im ersten Abschnitt einen zweiten Treffer vorzubereiten und letztlich zu erzielen, bot die Freiburger Viererkette aufgrund mangelnder Abstimmung genügend an.

Freiburg - Dortmund: Die Statistik zum Spiel