Bayer demontiert Köln im Rhein-Derby

SID
Hakan Calhanoglu traf wieder einmal per Freistoß - das 2:1 ging auf sein Konto
© Getty

Bayer Leverkusen hat mit einem Kraftakt einen weiteren Rückschlag verhindert und dem Erzrivalen 1. FC Köln den Zahn gezogen. Nach einem 0:1-Rückstand im 55. rheinischen Derby gegen den Aufsteiger gewann die Werkself am Ende noch verdient 5:1 (1:1) und versöhnte seine Fans damit nach zuletzt zwei Heimspielen ohne Sieg.

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Drei Tage nach dem 0:1 in der Champions League gegen den AS Monaco sicherte der überragende Hakan Calhanoglu seiner Mannschaft den Sieg. Zunächst bereitete der türkische Nationalspieler in der 26. Minute den Ausgleich durch Karim Bellarabi vor, in der 61. Minute sorgte der Ex-Hamburger mit einem verwandelten Freistoß dann selbst für die Vorentscheidung. Der eingewechselte Josip Drmic (79./88.) und erneut Bellarabi (90.) setzten den Schlusspunkt. Mattias Lehmann hatte Köln, das seine zweite Niederlage hintereinander kassierte, bereits in der vierten Minute per Foulelfmeter in Führung gebracht.

Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena entwickelte sich von Beginn an ein offener Schlagabtausch, wobei die rund 6000 mitgereisten Kölner Fans bereits in der vierten Minute jubelten, nachdem Lehmann den an ihm selbst verschuldeten Strafstoß sicher verwandelt hatte. Zuvor war der Mittelfeldspieler von Bayer-Torwart Bernd Leno im Strafraum zu Fall gebracht worden. Der U21-Schlussmann kam in dieser Szene noch gut weg, da er von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer aus Herne nur verwarnt wurde.

Kinhöfer verweigert zweiten Elfmeter

Nach einer Viertelstunde war Leno erneut mit dem Glück im Bunde, als Kinhöfer den Gästen einen klaren Elfmeter verweigerte. FC-Stürmer Anthony Ujah hatte nach einem schönen Pass von Kevin Vogt freie Bahn Richtung Bayer-Tor, wurde von Leno aber unsanft gestoppt. Die Pfeife von Kinhöfer blieb aber stumm.

Anschließend wurde Bayer stärker und setzte die Geißböcke mehr unter Druck. Es bedurfte aber erst eines Torwartfehlers von FC-Keeper Timo Horn, der Bayer zum Ausgleich verhalf. Nach einem Freistoß von Calhanoglu aus rund 30 Metern ließ Horn den Ball nach vorne abprallen, sodass Bellarabi keine Mühe hatte, seinen sechsten Saisontreffer zu erzielen. Gonzalo Castro, Calhanoglu und Sebastian Boenisch hatten anschließend vor der Pause noch gute Möglichkeiten für die Gastgeber.

Drmic bejubelt Doppelpack

Nach dem Seitenwechsel ersetzte der Schweizer Drmic Bayer-Torjäger Stefan Kießling, der in den ersten 45 Minuten nichts zu Wege gebracht hatte. Die Kölner, die erstmals mit einer Dreierkette in der Abwehr agierten, verlegten sich im zweiten Durchgang vornehmlich auf Konter, brachten Leno aber nicht mehr in Verlegenheit. Dafür bewies Calhanoglu einmal mehr seine Klasse als Freistoßschütze, als er sein drittes Saisontor erzielte. Beim 1:2 war Horn völlig machtlos.

Vor und während der brisanten Partie hatte die Polizei die Lage am und im Stadion voll im Griff. Zwischenfälle gab es zunächst nicht, nachdem es im Vorfeld des Derbys Provokationen von beiden Seiten der Ultras gegeben hatte. Dank strikter Trennung der Fangruppen und großer Polizeipräsenz ging das Polizeikonzept auf. Dies bestätigte ein Polizeisprecher auf "SID"-Anfrage am Samstagabend. Probleme gab es allerdings bei der Abfahrt der Kölner Fans vom Bahnhof Leverkusen-Mitte. Weil Fans die Gleise betreten hatten, konnte die Abfahrt des Sonderzuges nach Köln erst mit erheblicher Verspätung erfolgen.

Leverkusen - Köln: Daten zum Spiel