Hertha feiert in Köln

SID
Roy Beerens und Jonas Hector lieferten sich intensive Zweikämpfe
© Getty

Hertha BSC hat den Abwärtstrend in der Bundesliga gestoppt und einen dringend benötigten Befreiungsschlag gelandet. Dem 1. FC Köln half auch der göttliche Beistand des neuen Kölner Erzbischofs Rainer Maria Woelki nicht. Die Berliner feierten mit dem 2:1 (1:0) am 12. Spieltag den ersten Auswärtssieg der Saison, die Kölner verpassten den Sprung ins obere Tabellendrittel.

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Die Führung durch Berlins Neuzugang Roy Beerens (28.) glich Anthony Ujah aus (58.), der FC drückte auf den Sieg, doch Hertha hatte das glücklichere Ende für sich: Marcel Ndjeng (86.) traf mit einem abgefälschten Freistoß zum Endstand.

"Nach enttäuschenden Leistungen waren wir heute besser im Spiel. Wir haben uns auf dem Platz angestachelt", sagte Siegtorschütze Ndjeng bei "Sky": "Nach hinten heraus hatten wir auch das Quäntchen Glück, das wir uns erarbeitet haben." Kölns Trainer Stöger meinte: "Wir hatten zu wenig 1:1-Situationen im letzten Drittel, da haben wir Luft nach oben."

Der Österreicher Stöger, dem Simon Zoller (Muskelfaserriss) und Kazuki Nagasawa (Infekt) fehlten, vertraute bis auf eine Ausnahme der Elf, die vor der Länderspielpause beim Spektakel in Hoffenheim (4:3) auf dem Rasen gestanden hatte: Für Adam Matuschyk begann Yannick Gerhardt im defensiven Mittelfeld.

Luhukay krempelt um

Auf der Gegenseite krempelte Luhukay seine Mannschaft notgedrungen auf sechs Positionen um. Anstelle der verletzten Fabian Lustenberger (Anriss der rechten Adduktorensehne), Peter Pekarik (Muskelfaserriss) und Marvin Plattenhardt (Zerrung) rückten John Anthony Brooks, Nico Schulz und Jens Hegeler ins Team. Dazu begannen Änis Ben-Hatira, Marcel Ndjeng und Julian Schieber für Genki Haraguchi, Johnny Heitinga und Salomon Kalou.

Die Gastgeber übernahmen vor 49.200 Zuschauern in der Kölner Arena schnell die Initiative, auch um der schwachen Heimbilanz entgegenzuwirken: Der FC gewann nur eins seiner letzten fünf Heimspiele. Die Berliner taten ihrerseits wenig, um die so dringend benötigten Punkte mit in die Hauptstadt zu nehmen.

Nach einer Viertelstunde erarbeitete sich der FC zwar Chancen, die Anthony Ujah und Pawel Olkowski aber ungenutzt ließen. Ujah verpasste nach einer Ecke Kevin Vogts Kopfballverlängerung knapp (16.), dann lief Olkowski frei auf Hertha-Keeper Kraft zu und vertändelte den Ball leichtfertig (17.).

Spielverlauf auf den Kopf gestellt

Beerens stellte nach einem unbedrängten Sololauf durch den Kölner Strafraum den Spielverlauf auf den Kopf, Neu-Nationalspieler Jonas Hector sah in der Szene nicht gut aus. Das Tor brachte Köln aus dem Konzept und gab auf der anderen Seite Hertha Sicherheit im Spiel.

Nach der Pause schien sich der Trend des ersten Durchgangs fortzusetzen, ehe Ujah nach Vorlage des eingewechselten Yuya Osako einen Bilderbuch-Konter erfolgreich abschloss. Wenig später hämmerte der Nigerianer den Ball aus kurzer Distanz an die Latte (63.) und vergab die Chance auf den Führungstreffer. In der Schlussphase avancierte Ujah zum Pechvogel, als er Ndjengs Freistoß unhaltbar zum 1:2 abfälschte.

Köln - Hertha: Daten zum Spiel

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