Bayer scheitert an Karius

Bayer Leverkusen und der 1. FSV Mainz 05 lieferten sich ein intensives Duell
© Getty

Am 11. Spieltag der Bundesliga trennten sich Bayer Leverkusen und Mainz 05 0:0, im Kampf um die Champions-League-Plätze ein Rückschlag für die Werkself.

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Die 30.000 Zuschauer in der BayArena sahen in der ersten Hälfte eine interessante Partie, der allerdings die ganz großen Torchancen fehlten. Leverkusen hatte zwölf Abschlüsse, allerdings ging nur einer aufs Tor.

Auch im zweiten Durchgang hatte Bayer die klareren Chancen, schaffte es aber nicht, den Ball im Gehäuse der Mainzer unterzubringen. Die Werkself verpasste es so, zumindest vorübergehen näher an Wolfsburg und Gladbach heranzurücken. Die 05er belegen mit 15 Punkten Platz 8.

Reaktionen:

Roger Schmidt (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir sind nicht zufrieden mit dem Punkt. Wir haben sehr viel Aufwand betrieben und klarste Einschussmöglichkeiten gehabt. Die hohe Qualität, die wir im taktischen Bereich gezeigt haben, hatten wir nicht im Abschluss."

Kasper Hjulmand (Trainer FSV Mainz): "Wir sind mit dem Punkt sehr glücklich. In der ersten Halbzeit haben wir ganz gut gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir uns zu viele Fehler im Passspiel erlaubt und kaum noch Chancen gehabt. Grundsätzlich freuen wir uns aber über das Resultat."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum vergangenen Wochenende gibt es bei Bayer einen Neuen in der Startformation: Brandt beginnt für Papadopoulos. Wendell beginnt wieder hinten links, weil Jedvaj gesperrt nicht zur Verfügung steht. Calhanoglu startet erneut auf der Sechs.

Zum ersten Mal in dieser Saison schickt Kasper Hjulmand bei den Mainzern die gleichen elf Spieler wie am vorangegangenen Spieltag aufs Feld. Zuvor hatte es immer mindestens zwei Änderungen gegeben.

19.: Diaz kommt über links, hat viel Platz und flankt. In der Mitte legt Spahic Okazaki, Schmidt übersieht das. Malli kommt aber völlig blank an den Ball, verzieht dann aber.

35.: Brandt bedient Bellarabi links im Strafraum, der Nationalspieler sucht den Abschluss ins kurze Eck. Außennetz.

40.: Ganz starke Aktion von Bellarabi, der sich durch den Strafraum dribbelt und auf Kießling zurücklegt. Der schließt aber zu zentral ab, kein Problem für Karius.

59.: Ecke für Bayer. Freund und Fein verpassen. Bender bekommt die Kugel in die Füße und legt an den Sechzehner zu Bellarabi ab, doch der setzt den Ball neben das Tor.

63.: Das muss das 1:0 sein! Verunglückter Einwurf der Mainzer, weil Bell nicht auf den Ball geht. Bellarabi geht dazwischen, zieht zum Tor, lässt dabei Bungert ins leere Laufen uns visiert das lange Eck an - aber Karius fischt den Ball aus der Ecke. Starke Aktion des Torhüters.

75.: Erstmals Gefahr vor dem Bayer-Tor. Geis schlägt einen Freistoß fast bis zur Grundlinie, Bungert legt zurück, wo der eingewechselte Allagui keinen Druck hinter den Ball bekommt.

80.: Die Leverkusener Führung ist sowas von fällig! Calhanoglu hält aus 23 Metern drauf, Karius streckt sich und lenkt den Ball um den Pfosten.

83.: Unfassbar. Klasse Angriff der Werkself, Kruse taucht frei vor Karius auf, doch Bungert klärt den Schuss mit großem Einsatz.

Fazit: Glückliches Remis für Mainz. Bayer schaffte es nicht, die klaren Chancen zu nutzen. Mainz verteidigte zwar stark und hatte mit Karius einen klasse Rückhalt, fand in der Offensive aber nicht statt.

Der Star des Spiels: Hakan Calhanoglu. Ganz, ganz starker Auftritt des jungen Türken. Starke Präsenz im Zentrum, auch in der Defensive ungeheuer giftig und zweikampfstark. Feuerte zudem sechs Torschüsse ab. Hatte am Ende 86 Ballaktionen. Bei Mainz stark: Loris Karius.

Der Flop des Spiels: Jairo. Schwache 19 Prozent gewonnene Zweikämpfe, lediglich 18 Ballaktionen. In der Offensive meist mit der falschen Entscheidung. Zurecht nach 62 Minuten ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Markus Schmidt. Ließ die Spieler an der langen Leine und unterbrach nicht sofort. Knifflige Aktion in der 19. Minute: Spahic spielte wohl Foul, als er im liegen Okazaki am Fuß festhielt. Richtig, in der 30. Minute nicht auf Handelfmeter zu entscheiden.

Das fiel auf:

  • Leverkusen wie erwartet mit frühem und hohem Pressing, Mainz versuchte bei Ballgewinn schnell umzuschalten. Das gelang anfangs nur bedingt.
  • Beide Teams verteidigten sehr sicher und souverän, so dass es im ersten Durchgang wenige Strafraumaktionen gab.
  • Die Werkself kam im Spiel nach vorne wie gewohnt überwiegend durchs Zentrum. Kießling, Brandt, Bellarabi und Son agierten sehr flexibel. Wendell und Donati beackerten als einzige die Außenbahnen.
  • Die 05er hatten bei Ballverlust immer vier plus einen Mann als Absicherung. Dadurch bot sich wenig Raum für das Leverkusener Umschaltspiel.
  • Im zweiten Durchgang kam von Mainz sehr wenig, Leverkusen hatte nach 70 Minuten 20:2 Torschüsse.
  • Nach dem Brosinski verletzungsbedingt vom Feld musste, spielte Mainz mit vier Innenverteidigern in der Viererkette.

Leverkusen - Mainz: Die Statistik zum Spiel