Werders Ecken schlagen VfB

Sebastian Prödl (r.) erzielte in der 30. Minute das 1:0 für den SV Werder
© Getty

Im Samstagabendspiel des 11. Spieltags gewann der SV Werder Bremen mit 2:0 (1:0) gegen den VfB Stuttgart. Damit feiern die Hanseaten unter Viktor Skripnik den dritten Sieg im dritten Spiel.

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Vor 40.284 Zuschauern im Bremer Weser-Stadion brachte Sebastian Prödl Werder nach einem Eckball in Führung (30.).

Im zweiten Durchgang sorgte Fin Bartels in der 57. Minute nach einer weiteren schönen Eckballvariante für das 2:0. Der VfB stellt mit 25 Gegentoren nach elf Spieltagen einen neuen negativen Vereinsrekord auf. Für Werder war es der erste Zu-Null-Sieg in dieser Saison.

Durch den Sieg des SV Werder rutscht der Borussia Dortmund zumindest bis Sonntag auf den 18. Tabellenplatz.

Reaktionen:

Viktor Skripnik (Trainer Werder Bremen): "Ich bin glücklich, aber wir müssen weiter hart arbeiten und nach vorne gucken. Wir haben das erste Mal zu Null gespielt, das freut mich sehr. Insgesamt waren wir kompakt, haben vernünftig gegen den Ball gespielt. Das war nicht schlecht. Die Mannschaft hat sich diesen Applaus verdient."

Armin Veh (Trainer VfB Stuttgart): "Wir waren gut im Spiel, nutzen unsere Chancen aber nicht. Wenn man so einfache Gegentore bekommt, hat man keine Chance zu gewinnen. Wir sind zu fahrlässig, die Standards sind unser Hauptproblem. Wir haben es extra in dieser Woche noch vermehrt trainiert, dass sich das nicht wiederholt. Wenn man durch zwei Standardsituationen mit 2:0 in Rückstand gerät, kann man nicht gewinnen."

Christian Gentner (VfB Stuttgart): "Wir verlieren das Spiel durch zwei Standardgegentore, das darf nicht passieren. Wir müssen konsequenter sein und voll in die Bälle gehen. Das haben wir heute nicht geschafft. Es ist unglaublich ärgerlich und unnötig. Es kann momentan nichts anderes geben, als Punkte gegen die Abstiegszone zu sammeln."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Coach Skripnik wechselt zur Vorwoche bei Werder nur einmal. Elia kehrt von der Tribüne in die Startelf zurück, ersetzt Obraniak und bildet mit di Santo die Doppelspitze. Dafür rückt Bartels ins Mittelfeld.

Im Vergleich zum 0:4 gegen den VfL Wolfsburg nimmt Armin Veh bei seinem VfB ebenso lediglich eine Änderung vor. Sakai ersetzt Niedermeier (schwere Oberschenkelprellung).

3.: Erster Torschuss der Bremer. Junuzovic hat im Zentrum zu viel Platz und kann ungehindert aus gut 22 Metern abladen - knapp am linken Pfosten vorbei.

20.: Erste Chance für die Schwaben. Garcia patzt, Sararer setzt sich auf rechts durch und bringt die Kugel in die Mitte - aber alle verpassen.

30., 1:0, Prödl: Ecke Junuzovic. Prödl löst sich von Klein und nickt am Fünfer ein. Rüdiger auf der Linie kann nicht mehr retten.

32.: Oh mein Gott! Das muss der Ausgleich sein. Sararer hat auf rechts wieder zu viel Platz und chipt den Ball klasse an den zweiten Pfosten. Gentner steht völlig frei, hat aber beim Kopfball gar kein Timing und setzt den Ball katastrophal neben das Tor.

35.: Maxim versucht's aus 25 Metern. Knapp über den Kasten von Wolf.

39.: Harnik lässt drei Mann stehen und jagt die Kugel dann mit der Pike aus 20 Metern aufs Tor. Wolf ist unten und fischt den Ball aus dem linken unteren Eck.

48.: Ecke für den VfB, die am ersten Pfosten verlängert wird. In der Mitte versucht es Rüdiger artistisch per Fallrückzieher - knapp am linken Pfosten vorbei.

57., 2:0, Bartels: Wieder Ecke für Werder. Wieder ein Tor! Junuzovic von rechts bringt den Ball flach an den Sechzehner, Bartels löst sich perfekt aus dem Dickicht an Verteidigern und jagt das Ding direkt auf Tor. Vom Innenpfosten geht der Ball ins Tor.

77.: Tor! Nein. Doch nicht. Abseits. Wieder eine Ecke, dieses Mal wäre Galvez zur Stelle gewesen, der allerdings aus regelwidriger Position traf.

Fazit: Verdienter Sieg für Bremen, die effektiver und zwingender vor dem Tor waren. Stuttgart war nicht viel schlechter, nur in der Offensive völlig harmlos.

Der Star des Spiels: Fin Bartels. Unfassbar umtriebig auf dem Platz. War in der Defensive der rechte Mittelfeldspieler, in der Offensive überall zu finden. Krönte seine klasse Leistung mit dem Treffer zum 2:0. Auch stark: Junuzovic.

Der Flop des Spiels: Christian Gentner. Hatte ordentliche Statistikwerte vorzuweisen, die ihn eigentlich nicht zum Flop machen. Hatte allerdings kurz nach der Werder Führung den Ausgleich auf dem Kopf und vergab grob fahrlässig. Vielleicht wäre das Spiel danach anders verlaufen. Ebenfalls schwach: Kostic.

Der Schiedsrichter: Guido Winkmann. Richtig, bei dem Treffer von Prödl nicht auf Foulspiel zu entscheiden. Ansonsten ordentliche Partie des Unparteiischen ohne größere Fehler.

Das fiel auf:

  • Das Spiel begann mit einem einminütigen Pfeifkonzert beider Fan-Lager, das sich gegen RB Leipzig richtete.
  • Werder anfangs mit sehr aktiven, weil offensiven Außenverteidigern. Gebre Selassie und Garcia standen sehr hoch und marschierten immer wieder die Linie entlang.
  • In der Defensive machte Werder die Räume eng, indem man erst zehn, 15 Meter hinter der Mittellinie angriff. Einzig di Santo blieb ganz vorne. Bartels und Junuzovic rückten auf den Flügel, Kroos und Fritz bildeten dann eine Dopelsechs und Elia gab den Zehner. Ein 4-4-1-1 also.
  • Die Schwaben versuchten ihr Spiel über die Flügel nach vorne zu tragen. In der ersten halben Stunden kamen nur 17 Prozent der Angriffe durch die Mitte.
  • Vor allem nach Ecken waren die Bremer jedes Mal brandgefährlich.
  • Die Stuttgarter agierten - wie schon in der gesamten Saison - bis zum letzten Dritten recht ordentlich, schafften es aber nicht, auch nur im Ansatz gefährlich in den Strafraum zu kommen. So entstand keinerlei Torgefahr.

Bremen - Stuttgart: Die Statistik zum Spiel