Remis bei Kölner Rückkehr

Sitzfußball: Osako (r.) und der 1. FC Köln hatte gegen den HSV schwer zu kämpfen
© Getty

Der 1. FC Köln hat sich mit einem 0:0 gegen den Hamburger SV in der Bundesliga zurückgemeldet. Bei der Bundesligapremiere von FC-Coach Peter Stöger hatte der HSV zwar mehr vom Spiel, fand aber gegen die starke Defensive der Geißböcke keine Mittel.

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50.000 Zuschauer feierten die Rückkehr des 1. FC Köln in die Bundesliga und sahen eine interessante, wenn auch torlose erste Hälfte. Nach der Pause wurde die Partie ereignisreicher, aber wie im ersten Durchgang waren beide Teams nicht zwingend. genug.

Die Reaktionen:

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Wir waren in den ersten 45 Minuten vielleicht nicht mutig genug. Später hätte das Spiel in die eine oder andere Richtung kippen können. Wir haben gezeigt, dass wir in der Liga angekommen sind. Wir müssen uns die Punkte zusammenarbeiten."

Mirko Slomka (Trainer Hamburger SV): "Für uns ist das ein Teilerfolg. Das tut uns gut und gibt uns Souveränität. Wir haben vielleicht etwas mehr Reife gezeigt, aber wir müssen mit dem Punkt einverstanden sein. Nach 75 Gegentoren in der vergangenen Saison ist ein 0:0 gut."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Stöger schickt den FC im 4-2-3-1 mit nur einem Neuzugang in der Startelf aufs Feld: Osaka beginnt als hängende Spitze hinter Ujah. In der Viererkette bilden Wimmer und Maroh die Innenverteidigung. Kalas und Mavraj bleibt nur die Bank, ebenso für Zoller. Helmes steht nach seinem Knorpelschaden in der Vorbereitung noch nicht im Kader. Wimmer, Osako, Horn und Hector feiern zudem ihr Bundesligadebüt.

Auch der Hamburger SV bietet nur einen Neuzugang auf: Behrami bildet im 4-2-3-1 mit Badelj die Doppelsechs. Slomka wechselt im Vergleich zum DFB-Pokal zwei Mal: Arslan startet für Jiracek und Lasogga beginnt für Rudnevs. Jansen beginnt als Linksverteidiger, Ostrzolek sitzt draußen. Nicolai Müller ist noch nicht im Kader.

10.: Hector klärt eine Flanke von links genau ins Zentrum zu van der Vaart, der etwas krumm abschließt. Horn ist zur Stelle und hält unkonventionell.

11.: Nächste gute Aktion der Rothosen. Van der Vaart und Arslan spielen eher ungewollt einen Doppelpass im Zentrum. Der Deutsch-Türke sucht aus 16 Metern mit links den Abschluss. Horn ist wieder unten, aber lässt wieder prallen - Lasogga kommt zu spät. Der Keeper ist früher am Ball.

17.: Sattes Ding! Matuschyk probiert es einfach mal aus 25 Metern, Adler faustet den zentralen Schuss zur Ecke. Im Anschluss an diese kommt Risse zum Abschluss. Knapp drüber.

34.: Konterchance für die Hanseaten. Arslan marschiert durchs Zentrum, bedient van der Vaart am Strafraum. Doch der Niederländer sucht überhastet den Abschluss. Der völlig freie Lasogga schimpft wie ein Rohrspatz.

45.: Da war mehr drin! Schöne Flanke von Diekmeier. Van der Vaart ist im Strafraum und legt per Kopf klasse auf Lasogga ab. Der versucht es direkt, trifft die Kugel aber nicht voll. Harmloser Schuss.

48.: Beste Möglichkeit im Spiel! Und zwar für den HSV. Van der Vaart mit einer scharfen Flanke von links, Ilicevic rückt klasse ein und drückt den Ball freistehend aus acht Metern direkt in die Arme von Horn.

51.: Ballverlust Westermann in der Vorwärtsbewegung. Halfar chipt den Ball von links in den Strafraum, wo Ujah völlig blank zum Kopfball kommt. Allerdings bekommt er aus neun Metern keinen Druck auf die Kugel und köpft genau in die Arme von Adler.

54.: Katastrophaler Ballverlust von Behrami. Köln schaltet schnell um, Westermann wirft sich in die Flanke von Risse, Osakos Nachschuss aus 16 Metern geht vorbei.

77.: Brecko steckt auf rechts schön durch zu Risse. Der zeiht aus spitzem Winkel ab. Adler ist unten und wehrt ab.

Fazit: Ein torloses Remis der besseren Sorte. Zwar fehlten die herausragenden Tormöglichkeiten auf beiden Seiten, dennoch war es eine intensive Partie mit einem gerechten Ergebnis.

Star des Spiels: Johan Djourou. War stets Herr der Lage im Defensivzentrum. Gewann fast 80 Prozent seiner Kopfballduelle und war auch am Boden fast nicht zu bezwingen (77 Prozent gewonnene Zweikämpfe). Hatte zudem eine starke Passquote (92 Prozent).

Flop des Spiels: Marcel Risse. Zeigte erst zum Ende der Partie, dass er einer der gefährlichsten Offensivspieler beim FC sein kann, als er aus spitzen Winkel abschloss. Davor und danach ganz dürftiger Auftritt vom Ex-Mainzer. Hatte lediglich 37 Ballkontakte.

Der Schiedsrichter: Wolfgang Stark. Leitete die Partie fast fehlerfrei. Allerdings gab es auch wenig knifflige Aktionen im Spiel. Und dennoch: Sehr unaufgeregt und mit guter Übersicht.

Das fiel auf:

  • Die Euphorie in der Stadt war im Stadion zu spüren. Eine unfassbare Stimmung und eine klasse Choreographie vor dem Spiel. Ganz Köln freute sich über die Bundesliga-Rückkehr des FC.
  • Ein etwas nervöser Auftakt von beiden Teams. Nach knapp 20 Minuten aber legten die Mannschaften ihre Nervosität ab und spielten recht ansehnlichen Fußball.
  • Der FC agierte ohne Ball in einem 4-4-2, Osako schob dann auf eine Linie mit Ujah. Bei eigenem Ballbesitz ließ sich einer der beiden immer fallen. Vor allem der Nigerianer fungierte meist als Wandspieler.
  • Hamburg agierte im Zentrum sehr kompakt, besonders Arslan zog beim Spiel gegen den Ball häufig nach innen - so hatte der HSV meist drei Sechser. Köln fiel dann wenig ein und spielte meist weite Bälle auf Ujah, der von Westermann und Djourou allerdings gut bewacht wurde.
  • Nach gute einer Stunde reagierte Stöger und brachte Vogt (1,94 m) für Osako (1,82 m) und wollte für mehr körperliche Präsenz im Offensivspiel der Geißböcke sorgen. Der Schachzug ging nicht auf. Mirko Slomka verzichtete komplette auf Wechsel.
  • Für den HSV war es das elfte Spiel in Folge ohne Sieg in der Fremde. Aber es war das erste Spiel seit 22. Februar, bei dem Hamburg ohne Gegentor blieb. Köln kassierte in den letzten sechs Heimspielen lediglich einen Gegentreffer.

Köln - Hamburg: Die Statistik zum Spiel