Ramos köpft Hertha auf Platz vier

Von Daniel Reimann
Gladbachs Raffael (v.) spielte vier Jahre lang für Hertha BSC
© Getty

Hertha BSC hat am 9. Spieltag zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach einen 1:0 (1:0)-Sieg gefeiert. Für die Berliner ist es bereits der vierte Heimsieg der Saison.

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Vor 63.539 Zuschauern im Berliner Olympiastadion besorgte Adrian Ramos per Kopfball nach einer Standardsituation die Führung für die Hausherren (36.). In der Nachspielzeit sah Martin Stranzl nach einem Foul die Gelb-Rote Karte.

Durch den Sieg klettert die Hertha hoch bis auf Platz vier. Gladbach hingegen bleibt auch im fünften Auswärtsspiel der Saison sieglos.

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Luhukay nur mit einer Änderung im Vergleich zum 1:1 gegen Hannover - Kobiashvili beginnt an Stelle von Schulz.

Sein Gegenüber Favre muss doppelt umstellen: Brouwers und Kramer beginnen für die verletzten Dominguez und Nordveit.

3.: Erste Chance für Gladbach. Arango gibt links raus auf Wendt. Flanke in die Mitte zu Arango, der mit der Hacke geschickt zu Raffael verlängert. Der zieht sofort ab - links vorbei!

14.: Arango mit einem unplatzierten Gewaltschuss, doch der flattert gefährlich! Kraft klärt mit beiden Fäusten.

38.: Skjelbred bringt einen Freistoß von halblinks mit ordentlich Schnitt vors Tor. Ramos hält den Kopf hin und nickt wunderschön ins linke Kreuzeck ein.

45.: Kruse wackelt am Strafraum zwei Gegenspieler aus und zieht sofort mit rechts ab. Kraft reagiert klasse und pariert!

57.: Kobiashvili schickt Allagui steil, Brouwers lässt den Pass durchrutschen. Aus 14 Metern zieht der Herthaner von halbrechts ab, doch ter Stegen rettet mit Knie.

79.: Raffael kommt nach schöner Kombination aus 16 Metern zum Abschluss. Doch sein Schuss mit der Picke ist für Kraft überhaupt kein Problem.

Fazit: Gladbach hatte mehr Spielanteile, konnte diese aber zu selten in klare Torchancen ummünzen. Die Hertha siegt dank einer taktisch sehr disziplinierten Leistung.

Der Star des Spiels: Johannes van den Bergh. Der Linksverteidiger überzeugte mit starkem Stellungsspiel, kluger Antizipation und resolutem Zweikampfverhalten. Gewann starke 80 Prozent seiner Duelle. Bezeichnend war die Szene aus der 32. Minute, als ihm der steil geschickte Herrmann zunächst entwischte, er dann jedoch mit einer riskanten aber astreinen Grätsche im Strafraum klärte.

Der Flop des Spiels: Patrick Herrmann. Gladbachs Rechtsaußen war über weite Strecken bei van den Bergh abgemeldet. Herrmann konnte fast nie seine Schnelligkeit ausspielen, kam nur selten ins Dribbling. Seine Passquote (70 Prozent erfolgreiche Pässe) war die schlechteste bei Gladbach.

Der Schiedsrichter: Jochen Drees mit Licht und Schatten. In zwei kritischen Situationen mit Kobiashvili entschied er beide Male richtig. Sein Foul in der 58. Minute war nicht zwingend Gelb-würdig (Kobiashvili war bereits verwarnt), sein Einsatz gegen Jantschke wenig später nicht elfmeterreif. Arangos Abseitsposition aus der 12. Minute roch eher nach gleicher Höhe. Die Abseitsstellung von Skjelbred (63.) kann man als aktiv interpretieren. Der Platzverweis für Stranzl hingegen war überzogen, beide Fouls waren nicht zwingend Gelb-würdig.

Das fiel auf:

  • Beide Teams lieferten sich von Beginn an ein aufreibendes Duell. Die Intensität war vor allem in den ersten 20 Minuten gewaltig, besonders die Herthaner attackierten im Mittelfeld giftig. Das kämpferische und taktische Niveau war hoch, der Unterhaltungswert hingegen bescheiden.
  • Auf dem Papier begann die Hertha im 4-2-3-1 mit Skjelbred und Hosogai auf der Sechs. Auf dem Platz wirkte es jedoch eher wie ein 4-1-4-1 mit Hosogai als Abräumer. Davor sorgten Kobiashvili und Skjelbred für Offensivimpulse, beteiligten sich jedoch bei gegnerischem Ballbesitz genauso wie Hosogai an der hektischen Balljagd.
  • Durch das energische Pressing der Gastgeber fiel es der Gladbacher Offensive schwer, konsequent Druck aufzubauen, da der Ball meist schnell verloren ging, sobald die Fohlen dem Hertha-Strafraum näher kamen. Gefährlich wurde es dann, wenn die Favre-Elf schnell kombinierte - so wie bei der schönen Ballstafette aus der 3. Minute.
  • Die Hertha wiederum rieb sich an der disziplinierten Viererkette der Gäste auf und konnte sich aus dem Spiel heraus keine hundertprozentige Torchance erarbeiten. Durch das zuverlässige Stellungsspiel von Gladbachs Defensive war Ramos lange abgemeldet. Auch Allagui hatte Schwierigkeiten, Lücken in der gegnerischen Deckung zu finden.

Hertha - Gladbach: Die Statistik zum Spiel