FCN: Spätes Remis bei Prinzen-Debüt

Von Daniel Reimann
Der 1. FC Nürnberg hatte zuvor keines seiner acht Saisonspielen gewonnen
© Getty

Der 1. FC Nürnberg hat beim Debüt von Interimstrainer Roger Prinzen am 9. Spieltag bei Eintracht Frankfurt ein 1:1 (0:0)-Unentschieden geholt. Das Ausgleichstor fiel dabei erst kurz vor Schluss.

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Vor 49.000 Zuschauern in der Commerzbank-Arena brachte Vaclav Kadlec die Gastgeber mit seinem vierten Saisontor in Führung (50.). Der eingewechselte Josip Drmic erzielte für den FCN den späten Ausgleich (86.).

Frankfurt bleibt damit das fünfte Spiel in Serie ungeschlagen. Nürnberg hingegen wartet weiterhin auf den ersten Saisonsieg.

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Armin Veh mit zwei Veränderungen im Vergleich zur Freiburg-Partie. Oczipka kommt für Djakpa zurück ins Team, Rückkehrer Meier ersetzt Inui im offensiven Mittelfeld.

Nürnbergs Interimscoach baut im Mittelfeld um: Pinola und Stark dürfen von Beginn an für Drmic und Frantz ran.

5.: Langer Ball in die Spitze auf den durchstartenden Aigner. Der antizipiert die Flugkurve des Balles perfekt und köpft aufs Tor - Schäfer segelt durch die Luft und pariert.

31.: Freistoß Frankfurt aus knapp 30 Metern. Barnetta nimmt Maß und visiert das linke Eck an. Schäfer ist zur Stelle und fischt die Kugel noch raus.

37.: Zum ersten Mal ein Hauch von Nürnberger Torgefahr. Kiyotake zirkelt einen 28-Meter-Freistoß auf den Kasten - allerdings mit viel zu wenig Power. Dankbare Aufgabe für Trapp.

50., 1:0, Kadlec: Anderson spielt Meier zentral vor dem Strafraum an. Währenddessen löst sich Kadlec geschickt, Meier leitet perfekt weiter. Pogatetz verliert den Überblick, Kadlec hingegen schiebt cool ins linke Eck ein.

60.: Latte! Stark fasst sich ein Herz und lädt aus 25 Metern durch. Die Kugel rauscht dem völlig verdutzten Trapp über den Scheitel und kracht an den Querbalken.

76.: Barnetta findet 23 Meter vor dem gegnerischen Tor keine Anspielstation und hält einfach mal drauf. Drei Meter links vorbei.

86., 1:1, Drmic: Mak behauptet die Kugel in der gegnerischen Hälfte. Sein Gegenspieler rutscht weg, er hat plötzlich Platz und steckt toll durch auf Drmic. Der Joker umkurvt Trapp und trifft aus spitzem Winkel.

88.: Drmic arbeitet sich auf rechts durch, zieht zur Mitte und legt in den Rückraum. Dort kommt Pinola angelaufen und zieht direkt drauf - Trapp rettet.

Fazit: Ein schmeichelhaftes Remis für spielerisch unterlegene, aber kämpferisch beeindruckende Nürnberger.

Der Star des Spiels: Sebastian Rode. Einmal mehr der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Eintracht. Durch Russ defensiv abgesichert, gab Rode auf der Sechs den Rhythmus vor. Rode organisierte, dirigierte und setzte seine Vorderleute immer wieder gut in Szene. In der Rückwärtsbewegung fehlerfrei.

Der Flop des Spiels: Adam Hlousek. Verglichen mit Pendant Kiyotake wirkte der Linksfuß absolut blass. Brachte nur selten Impulse für die Offensive und konnte auch für Pekhart und Kiyotake kaum brauchbare Lücken reißen.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert. Großzügiger Auftritt des Referees. Ließ viel laufen und blieb meist konsequent bei seiner Linie. Als Aigner in der 18. Minute von Pinola leicht am Fuß getroffen wurde, wäre ein Strafstoß vertretbar gewesen. Meier hätte für seinen Tritt gegen Stark (11.) Gelb sehen dürfen, Pekhart für sein hohes Bein gegen Zambrano hingegen nicht.

Das fiel auf:

  • Frankfurt versuchte vom Anpfiff weg, den Nürnbergern in Ballbesitz möglichst wenig Luft zum Atmen zu lassen. Besonders nach eigenem Ballverlust attackierten die Hessen konsequent. So behielt Frankfurt über weite Strecken die Spielkontrolle. Der FCN wirkte mit dem gut abgestimmten Pressing der Gastgeber bisweilen überfordert.
  • Gefährlich wurde es bei Frankfurt meist, wenn einer der offensiven Außen in die Mitte zog. Besonders Aigner war ein ständiger Unruheherd, er stieß immer wieder zwischen Plattenhart und Pogatetz ins Zentrum und forderte die Bälle.
  • Besonders auffällig bei Nürnberg: Die hohe Anzahl an individuellen Nachlässigkeiten. Viele Konterchancen wurden schon im Ansatz vergeben - entweder in Form von Fehlpässen oder ungeschickten Laufwegen. Der diszipliniert agierenden Frankfurter Viererkette war damit kaum beizukommen.
  • Ebenfalls gravierend: Der Mangel an Kreativität im Nürnberger Mittelfeld. Der ideenreiche Kiyotake kann den fehlenden Spielwitz seiner Teamkollegen nicht allein kompensieren.
  • Doch auch Frankfurt griff zu oft zu den gleichen Mitteln: An die Flanken auf Kadlec oder Steilpässe auf Aigner hatte sich Nürnberg schnell gewöhnt. Erst als die Eintracht in Durchgang zwei öfter den Weg über Kombinationen durchs Zentrum suchte, wurde es gefährlich - wie beispielsweise beim 1:0.
  • Nürnberg steckte zu keinem Zeitpunkt auf, die kämpferische Leistung der Gäste war beeindruckend. Besonders durch die Einwechslungen von Mak, Drmic und Colak kam nochmal Feuer ins Spiel. Zwei der Joker sorgten schließlich gemeinsam für den Ausgleich.

Eintracht Frankfurt - Nürnberg: Die Statistik zum Spiel