Gerechtes Remis zwischen VfB und Frankfurt

Der VfB glich den Rückstand gegen Frankfurt bereits nach 126 Sekunden wieder aus
© Getty

Der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt trennen sich zum Abschluss des 6. Spieltags der Bundesliga mit 1:1 (1:1). Die Bundesligageschichte ist nun um einen neuen Rekord reicher: Nach sechs Spieltagen gab es noch kein 0:0, das ist zu diesem Zeitpunkt zuvor noch nie geschehen.

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Vor knapp 45.000 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena erzielte Marco Russ die Führung für Frankfurt (14.).

Nur 126 Sekunden später glich Stuttgarts Timo Werner mit seinem 1. Bundesligator aus.

In der Nachspielzeit setzte Stuttgarts Vedad Ibisevic einen Foulelfmeter neben den Kasten.

Reaktionen:

Thomas Schneider (Trainer VfB): "Die Schlussphase war hochemotional. Wenn man ihn auf dem Silbertablett serviert bekommt, wünscht man sich natürlich den Sieg. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden mit der Mannschaft. Kein Vorwurf an Vedo. Es war klar, dass Vedo den macht. Da gibt's kein Problem. Er nimmt das Risiko und dann muss man damit rechnen, dass so ein Ding auch mal daneben geht. Natürlich war er sehr enttäuscht. Aber in der Kabine sah es schon wieder besser aus."

Armin Veh (Trainer Frankfurt): "Es war insgesamt ein gutes Spiel von beiden Mannschaften mit viel Tempo. Wir hatten so viele Torchancen in der zweiten Halbzeit, wo wir das Spiel für uns entscheiden müssen. Dann wäre es sehr bitter gewesen, wenn wir das Spiel am Schluss noch verlieren."

Vedad Ibisevic (VfB): "Es ist schade für die Mannschaft, weil wir die drei Punkte, die schon Sack waren, verdient hatten. Es wird eine lange Nacht."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Nach dem Sieg in Berlin gibt es beim VfB eine Änderung: Leitner (Knieprellung) wird durch Harnik ersetzt.

Auch Frankfurt tauscht nach dem Europacupabend am Donnerstag einmal das Personal. Flum spielt für Inui.

7.: Jung flankt von rechts an den Elfmeterpunkt. Dort nimmt Flum den Ball volley, schießt Schwaab leicht an - ganz knapp links neben den Pfosten.

14., 0:1, Russ: Eckball Barnetta von rechts. Anderson köpft die Kugel an Aigner, der sie unabsichtlich mit der Hand berührt. Von dort springt der Ball zu Russ, der den Rebound mit links ins kurze Eck knallt.

16., 1:1, Werner: Eckball Maxim von links. Gentner köpft am kurzen Pfosten aufs Tor, Trapp wehrt ab. Am langen Pfosten nickt Werner freistehend ein - sein 1. Bundesligator.

47.: Rode spielt rechts raus auf Jung. Dessen Flanke springt am kurzen Fünfereck auf, Aigner geht mit dem Kopf in den Ball hinein. Ulreich wischt die Kugel aus dem rechten Eck.

55.: Rode schickt Aigner auf rechts. In der Mitte steht Kadlec völlig frei, dem der Flachpass aber im Duell mit Ulreich vom linken Schlappen rutscht. Dicke Chance!

65.: Toller Diagonalball von Djakpa auf die rechte Seite. Aigner nimmt die Kugel in vollem Lauf runter und schießt aus spitzem Winkel links neben das Tor.

66.: Harnik geht rechts am Strafraum an Djakpa vorbei und legt den Ball in den Rücken der Abwehr. Maxim schießt den Ball flach ins Tor. Ibisevic verdeckt im Abseits stehend Trapp die Sicht, Zwayer gibt den Treffer nicht.

70.: Djakpa hat links Luft und knallt einfach mal drauf. Ulreich hat die Fäuste rechtzeitig oben und wehrt den Ball zur Ecke ab.

83.: Frankfurt bringt den Ball am Sechzehner nicht weg. Ibisevic dribbelt sich durchs Getümmel und knallt den Ball dann über den Kasten.

90.+4.: Rode haut Traore im Strafraum um. Ibisevic schießt den Elfmeter deutlich rechts neben den Kasten.

Fazit: Letztlich ein gerechtes Remis. Beide Teams hatten Chancen zum Sieg, wenn auch Frankfurt strukturierter und zielstrebiger auftrat.

Der Star des Spiels: Stefan Aigner. Sehr beweglich und mit vielen tollen Läufen in die Tiefe. Wenn die Eintracht gefährlich wurde, hatte Aigner seine Füße im Spiel. Bereitete die Führung vor, schoss dreimal selbst auf den Kasten und legte ebenso oft auf. Stark beim VfB: Werner.

Der Flop des Spiels: Vedad Ibisevic. Undankbares Spiel für einen Stürmer, doch der Bosnier war diesmal nicht in der Lage, seine Anspiele so festzumachen, dass die Kollegen entscheidend aufrücken konnten. Spielte dazu sieben Fehlpässe und gewann unter 50 Prozent seiner Zweikämpfe. Zur Krönung noch der außerordentlich schwache Elfmeter in der Nachspielzeit.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer wurde gleich nach 14 Minuten gefordert, als Aigner vor der Frankfurter Führung den Ball mit der Hand berührte. Die Entscheidung, weiter laufen zu lassen, war richtig, da kein absichtliches Handspiel vorlag. Korrekt auch, beim Duell zwischen Boka und Zambrano nicht auf Strafstoß für den VfB zu entscheiden (52.). Ebenfalls richtig, Maxims Tor (66.) nicht zählen zu lassen, da der im Abseits stehende Ibisevic aktiv eingriff und Trapp die Sicht verstellte. Der Elfmeter (Rode an Traore) war korrekt.

Das fiel auf:

  • Sehr temporeiche erste Viertelstunde. Frankfurt im 4-3-3 dabei mit der reiferen Spielanlage und gefälligem Positionsspiel - vor allem über die rechte Seite. Stuttgart dagegen ohne Ballsicherheit und meist Verlierer im Kampf um zweite Bälle.
  • Nach dem Tor-Doppelschlag wurde die Partie eine ganze Weile lang zerfahrener und ausgeglichener. Das Passspiel geriet auf beiden Seiten zu ungenau. Die Eintracht dazu plötzlich auch unruhig am Ball, übersah einige Räume, die sich für Gegenangriffe anboten.
  • Stuttgart im zweiten Abschnitt versucht, schneller und direkter nach vorne zu kombinieren. Die ganz großen Raumgewinne blieben damit allerdings aus, weil das Spiel der Schwaben im vorderen Drittel weiterhin unpräzise blieb. Der VfB meist nur dann gefährlich, wenn Frankfurt im Aufbauspiel Fehler machte und dann unsortiert erwischt werden konnte.
  • Die SGE griff in den zweiten 45 Minuten früher an und sabotierte den sowieso mageren Spielaufbau der Hausherren noch mehr. Die fehlende Effektivität im Abschluss verhinderte unter dem Strich wohl einen Sieg. Zudem unterstrich die Eintracht gerade gegen Ende der Partie die Statistik, die zweikampfstärkste Mannschaft der Liga zu sein.

Stuttgart - Eintracht Frankfurt: Daten zum Spiel