"Wir stellen uns wieder dumm an"

Von Für SPOX im Grundig Stadion: Jochen Tittmar
Marco Reus hatte gegen Nürnberg die erste Torchance des BVB
© Getty

Borussia Dortmund hat beim 1. FC Nürnberg erstmals in dieser Saison nicht alle drei Punkte eingefahren. Nach dem Spiel sprach Marco Reus im Interview über seinen Gesundheitszustand, die Umstellungen beim BVB und die Probleme nach Standardsituationen.

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Frage: Herr Reus, Sie sind zur Pause in der Kabine geblieben. Was war los?

Marco Reus: Ich habe bei einem Zweikampf einen Schlag am Oberschenkel abbekommen. Ich bin dann noch eine Weile in die Spitze gegangen. Der Schmerz ging dann aber bis in den Rücken, so dass ich mich nicht mehr richtig bewegen konnte. Da ging nichts mehr, deshalb musste ich ausgewechselt werden.

BVB: Neben Reus auch Schmelzer angeschlagen

Frage: Reicht es bis zum Pokalspiel am Dienstag bei 1860 München?

Reus: Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich muss die Nacht abwarten, spätestens am Montag weiß man dann mehr. Ich hoffe, dass es nicht allzu schlimm ist.

Frage: Der BVB hat in Nürnberg erstmals in dieser Saison nicht alle drei Punkte geholt. Es gab vier Änderungen in der Anfangsformation, dazu wurde das System auf 4-3-3 umgestellt. War das unter dem Strich vielleicht etwas zu viel des Guten?

Reus: Nein, überhaupt nicht. Nürnberg hat ja bis auf die Großchance am Ende das gesamte Spiel über nichts getan. Wir stellen uns einfach wieder dumm an. Schon letztes Jahr haben wir hier nur unentschieden gespielt, jetzt schon wieder - das darf uns einfach nicht passieren. Das sind zwei verlorene Punkte in meinen Augen.

Frage: Dortmund agierte teilweise relativ langsam im Offensivspiel.

Reus: Es war schon gegen Braunschweig und Bremen so: Wenn sich ein Gegner wie nun die Nürnberger hinten reinstellt, kann man nicht einfach in den Rücken der Abwehr laufen. Wir wollten natürlich schneller spielen. Das haben wir heute nicht so gut hingekriegt. Und dann wird es eben schwer, ordentliche Chancen herauszuspielen. Wir hatten zwar dennoch ein paar, hätten die aber dann auch nutzen müssen, um hier einen Dreier mitzunehmen.

Frage: Das Gegentor ist mal wieder nach einer Standardsituation gefallen. Wieso funktioniert es in dieser Saison bislang noch nicht, das besser zu verteidigen?

Reus: Erst einmal war das Tor abseitsverdächtig. Es hätte natürlich trotzdem nicht geschehen dürfen, gerade weil es nicht das erste Standardgegentor war. Wir sprechen das zwar immer wieder an, aber es passiert dann trotzdem wieder. Im Moment passt es einfach nicht.

Frage: Ist man diese Problematik zuletzt im Training mal angegangen?

Reus: Nein, dazu bleibt aktuell einfach keine Zeit. Das ist auch mehr eine Sache der Konzentration als des Trainings. Wenn jeder seinen Gegenspieler im Auge hat, passiert auch nichts.

Frage: Wie schwer war denn das Umschalten von Neapel auf Nürnberg?

Reus: Das müssen wir als Profis abkönnen und gehört dazu. Wir wussten, dass uns hier ein sehr schwieriges Spiel erwarten wird, weil der Club seine Negativserie beenden wollte. Wir sind es mittlerweile gewohnt, dass es ständig hin und her geht.

Frage: Die Löwen werden kommende Woche wohl ebenfalls defensiv eingestellt gegen Euch antreten. Erwarten Sie da ein ähnliches Spiel wie gegen den Club?

Reus: Womöglich schon, aber ehrlich gesagt habe ich mich damit noch nicht beschäftigt. Wir haben jetzt zwei spielfreie Tage, die werden wir dazu nutzen, uns optimal auf 1860 vorzubereiten. Wir wollen eine Runde weiterkommen.