Schneider feiert Bundesliga-Debüt mit Torfestival

SID
Der VfB Stuttgart schoss sich im kleinen Derby gegen Hoffenheim den kompletten Frust von der Seele
© Getty

Ein furioser VfB Stuttgart hat beim Bundesliga-Debüt seines neuen Trainers Thomas Schneider ein Torfestival gefeiert und zugleich eine eindrucksvolle Reaktion auf den Europacup-Frust gezeigt. Angeführt vom überragenden Ex-Hoffenheimer Vedad Ibisevic setzten sich die Schwaben drei Tage nach dem Aus im Play-off zur Europa League 6:2 (3:1) gegen 1899 Hoffenheim durch.

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Durch den Erfolg im baden-württembergischen Duell haben die Stuttgarter, die zuvor alle drei Punktspiele verloren hatten, den schlechtesten Saisonstart ihrer Klubgeschichte abgewendet. Antonio Rüdiger (12.), Ibisevic (19./47./63.) und Alexandru Maxim (28./55.) trafen für den VfB.

Kuriosum am Rande: Nach ihrem Fehlstart vor drei Jahren mit drei Niederlagen hatten die Schwaben ebenfalls einen Kantersieg (7:0 gegen Borussia Mönchengladbach) gefeiert. Kevin Volland (26.) und Roberto Firmino (87.) war für die Hoffenheimer erfolgreich, die nach sieben Pflichtspielen ohne Pleite wieder als Verlierer vom Platz gingen.

Ruhiger Spielbeginn

Die 42.450 Zuschauer sahen in den ersten Minuten kein berauschendes Spiel. Die Gastgeber, deren Kapitän Serdar Tasci am Freitag von Bord gegangen und zum russischen Meister Spartak Moskau gewechselt war, machten nichts aus ihren größeren Spielanteilen.

Die Gäste, bei denen die elf ehemaligen VfB-Spieler Andreas Beck, Sebastian Rudy, Jeremy Toljan, Sven Schipplock, Kenan Karaman, Jens Grahl, Alexander Stolz, Boris Vukcevic sowie Matthieu Delpierre, Matthias Jaissle und Tobias Weis (alle "Trainingsgruppe 2") unter Vertrag stehen, hatten in der Defensive keine Mühe.

Frühe Stuttgarter Führung

Das änderte sich nach zehn Minuten vollkommen. Erst sorgte ein abgefälschter Schuss von Moritz Leitner für Gefahr (10.), dann erzielte Innenverteidiger Rüdiger nach starker Maxim-Vorarbeit sein erstes Bundesligator.

Sechs Minuten später hatten die Stuttgarter, die ohne Georg Niedermeier, Johan Audel, Daniel Didavi, Marco Rojas und den gesperrten Ibrahima Traoré auskommen mussten, bei einer guten Gelegenheit der Hoffenheimer durch Anthony Modeste Glück (18.).

Die Schwaben schlugen wenige Sekunden später selbst zu. Nach einer Maxim-Ecke war Ibisevic per Kopf zur Stelle. Im Gegensatz zu den Stuttgartern waren die Hoffenheimer, deren Coach Markus Gisdol von 2005 bis 2007 die U17 des VfB betreut hatte, in der Offensive harmlos. Die

Kraichgauer, bei denen der gesperrte Sejad Salihovic fehlte, kamen nicht über gute Ansätze hinaus. Die Ausnahme war der Treffer Vollands.

Strittige Schiedsrichterentscheidung

Keine zwei Minuten später kassierten die Hoffenheimer, die am Freitag die juristische Auseinandersetzung mit Eren Derdiyok durch den Transfer des Schweizer Nationalstürmers zu Bayer Leverkusen beenden konnten, nach einem krassen Fehler des belgischen Nationaltorhüters Koen Casteels den dritten Gegentreffer.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte zog sich Schiedsrichter Jochen Drees (Münster-Sarmsheim) den Unmut der Gäste zu. Der Referee erkannte ein Tor von Modeste wegen eines angeblichen Foulspiels des Franzosen nicht an.

Ibisevic markiert drei Treffer

Nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel waren die guten Vorsätze der Hoffenheimer für den zweiten Abschnitt über den Haufen geworfen. Ibisevic setzte sich gegen den indisponierten Argentinier David Abraham durch und markierte sein viertes Saisontor.

Kurz darauf erzielte der Rumäne Maxim einen sehenswerten Treffer, dann war wieder der Bosnier Ibisevic an der Reihe, der in der Torjägerliste zum Mainzer Nicolai Müller aufschloss. Von Gegenwehr der Gäste war in dieser Phase kaum etwas zu erkennen.

Beste Spieler aufseiten der Stuttgarter waren Maxim und Ibisevic. Bei den Hoffenheimern konnte lediglich Volland mit Abstrichen überzeugen.

Stuttgart - Hoffenheim: Daten zum Spiel