Leverkusen stoppt Dortmund

Leverkusen und Dortmund lieferten sich ein packendes Spitzenspiel
© Getty

Borussia Dortmund hat nach vier Siegen in Folge in der Bundesliga mal wieder Punkte abgeben müssen. Bei Bayer Leverkusen kam das Team von Jürgen Klopp am 32. Spieltag zu einem 2:2 (2:2).

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Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena ging Leverkusen in der ersten Halbzeit zweimal durch Lars Bender (7.) und Gonzalo Castro (35.) in Führung. Dem BVB gelang durch Oliver Kirch (29.) und Marco Reus (39.) per Handelfmeter jeweils der Ausgleich. Reus, der den ersten Treffer vorbereitete, war damit an 16 der letzten 19 Dortmunder Pflichtspiel-Treffern direkt beteiligt (10 Tore, 6 Assists).

Der BVB wird die Saison wohl als Zweiter hinter dem FC Bayern München abschließen, Leverkusen hat seinen knappen Vorsprung auf den VfL Wolfsburg im Kampf um die Champions-League-Qualifikation verteidigt. Bitte für Bayer: Stefan Kießling musste in der Schlussphase mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel (Verdacht auf Muskelfaserriss) vom Platz.

Die Reaktionen:

Sascha Lewandowski (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir funktionieren als Mannschaft. Das haben die Jungs heute richtig gut gemacht. Leichter wird es aber nicht für uns. In Stefan Kießling wird uns ein weiterer wichtiger Spieler verletzungsbedingt fehlen. Wir sind darauf angewiesen, ein verschworener Haufen in den letzten beiden Spielen zu sein. Ich bin stolz darauf, was die Mannschaft geleistet hat."

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Die Mannschaft hat vieles richtig gemacht heute. Die Gegentore waren relativ unnötig, wie wir sie gekriegt haben. Die Mannschaft hat aber Lust auf Fußball gezeigt, das war okay."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bayers Lewandowski verändert seine Startelf nur auf einer Position: Hilbert ersetzt den gesperrten Donati als Rechtsverteidiger.

Klopp nimmt zwei Änderungen vor: Weidenfeller steht statt Langerak im Tor und Großkreutz ersetzt den verletzten Durm (Zerrung) als Linksverteidiger.

6.: Castro bedient Kießling per Kopfball im Strafraum. Der zieht aus 13 Metern von halblinks aus der Drehung ab. Weidenfeller kratzt den Ball aus der rechten Ecke.

7., 1:0, L. Bender: Son mit der Ecke auf das erste Fünfereck. Boenisch verlängert, Kießling lenkt den Ball mit einer Mischung aus Kopf und Schulter an die Latte, Bender drückt den Abpraller aus einem Meter per Kopf über die Linie.

29., 1:1, Kirch: Reus zieht einen Freistoß von links Richtung Tor. Kirch verlängert den Ball am Fünfer Richtung Tor, Leno ist geschlagen.

35., 2:1 Castro: Überragender Konter der Leverkusener. Son spielt aus dem Zentrum rechts in den Strafraum auf Brandt. Der behält den Überblick und flankt auf Castro, der Weidenfeller mit einem Kopfball gegen die Laufrichtung keine Chance lässt.

39., 2:2, Reus (HE): Hilbert mit einem völlig überflüssigen Handspiel nach einer Flanke von rechts. Reus verwandelt den fälligen Strafstoß sicher, halbhoch in die Mitte. 16. Saisontor!

40.: Spahic verdaddelt als letzter Mann den Ball gegen Reus. Der geht allein auf Leno zu und will den Ball mit der Fußspitze an Leno vorbeilegen, scheitert aber am Bayer-Keeper.

72.: Wieder ein blitzsauberer Konter der Leverkusener. Toprak, Bender, Can, dann ist Castro im Zentrum frei durch. Pass in den Strafraum auf Brandt. Der will Weidenfeller von halbrechts überlupfen, aber der BVB-Keeper bringt die Hand noch an den Ball.

Fazit: Ein gerechtes Unentschieden nach einer packenden ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie.

Der Star des Spiels: Marco Reus. War omnipräsent auf dem Platz. Gewann Zweikämpfe in der Defensive, setzte seine Mitspieler offensiv in Szene und kam auch selbst zum Abschluss. Bereitete das 1:1 vor und erzielte das 2:2 per Elfmeter selbst. Einziger kleiner Makel: vergab die Chance aufs 3:2.

Der Flop des Spiels: Roberto Hilbert. Kein komplett schlechtes Spiel des Rechtsverteidigers, sein Handspiel vor dem 2:2 war aber mehr als unnötig und kostete Bayer möglicherweise den Sieg. Es war schon der fünfte Elfmeter, den Hilbert in dieser Saison verursachte.

Der Schiedsrichter: Günter Perl. Sehr gute Spielleitung. Ließ einiges laufen und zerpfiff das intensive Spiel nicht. Lag auch mit den Gelben Karten richtig.

Das fiel auf:

  • Um Dortmunds Stärke im Konter zu kontrollieren, überließ Bayer dem BVB viel Ballbesitz (60 Prozent). Die Dortmunder wussten damit nur wenig anzustellen, aus dem Spiel heraus kamen sie kaum gefährlich zum Abschluss. Folgerichtig fielen beide Treffer nach Standardsituationen.
  • Nach Ballgewinn spielte Bayer dann wie der BVB schnell nach vorne. Da der BVB ordentlich nach hinten arbeitete, entwickelte sich eine intensive Partie mit hohem Tempo und vielen Zweikämpfen, wobei Leverkusen stabil blieb und Gegenstöße des BVB verhinderte.
  • Leverkusen kassierte einmal mehr ein Gegentor nach einer Freistoßflanke, weil es als Mannschaft extrem tief im Strafraum stand und so den Kopfball nicht verteidigen konnte.
  • Da der BVB in dieser Partie weniger Räume für sein Umschaltspiel hatte, bekam der zuletzt starke Mkhitaryan nur wenig Möglichkeiten, seine Qualitäten auszuspielen und blieb blass. Auch Lewandowski hing weitgehend in der Luft.

Leverkusen - Dortmund: Die Statistik zum Spiel