Bayern bezwingt mutigen BTSV

Von Ben Barthmann
Die Bayern hatten es gegen engagierte Braunschweiger nicht leicht
© Getty

Der FC Bayern München gewinnt am 31. Spieltag mit 2:0 (0:0) gegen Eintracht Braunschweig. Die Tore erzielten Claudio Pizarro sowie Mario Mandzukic. Bayern-Schlussmann Lukas Raeder trug sich mit einer Vorlage in den Spielbericht ein.

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Vor 25.540 Zuschauern im Eintracht-Stadion, dem 250. ausverkauften Bayern-Spiel in Folge, trennten sich beide Mannschaften zur Halbzeit torlos. Erst Claudio Pizarro (75.) konnte den Rekordmeister spät in Führung bringen, ehe Mario Mandzukic (86.) gegen ermüdete Braunschweiger nachlegte.

Die Reaktionen:

Torsten Lieberknecht (Trainer Eintracht Braunschweig): "Wir konnten diese Punkte leider nicht holen. Zumindest einen Punkt hätte ich der Mannschaft gegönnt, aufgrund der Art und Weise, wie sie sich hier gegen diese Übermannschaft präsentiert hat. Das andere ist, dass wir trotzdem optimistisch bleiben, bis zum Schluss letztlich versuchen, Dinge vielleicht zu erleben, die es im Fußball gibt, die man auch nicht erklären kann."

Pep Guardiola (Trainer Bayern München): "Es ist nicht einfach für uns nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft. Heute haben wir gespielt wie eine kleine Mannschaft. Wir haben gekämpft. Braunschweig hat mit viel Herz und Leidenschaft gespielt, auch deswegen war es nicht einfach. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dann mehr kontrolliert. Wir haben gewonnen und sind damit zufrieden. Wir werden aber nicht ins Finale der Champions League kommen, wenn wir gegen Real Madrid keine überragende Leistung zeigen."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Die Bayern beginnen arg verletzungsgeschwächt mit Raeder im Tor, Boateng verteidigt links. Höjbjerg spielt neben Schweinsteiger, vorne beginnt Pizarro. Auf der Bank sitzen nur sechs Einwechselspieler, darunter vier aus der zweiten Mannschaft.

Braunschweig muss auf Kumbela und Bicakcic verzichten, dazu fehlen Vrancic und Kessel. Correia und Bellarabi stehen nicht im Kader, die Innenverteidigung ist komplett neu besetzt.

12.: Die Bayern mit der ersten Chance. Pizarro passt durch die aufrückende Viererkette der Braunschweiger auf Ribery. Der läuft alleine auf Davari zu, versucht allerdings querzulegen. Dogan klärt vor Robben.

17.: Braunschweig befreit sich auf der rechten Seite sehenswert, Kruppke kann die rechte Linie entlangmarschieren und sucht Nielsen per Flanke. Der steigt völlig unbedrängt hoch, doch verfehlt das Tor.

26.: Schon wieder ein Abstimmungsproblem in der Innenverteidigung des FCB. Wieder ist es Hochscheidt, der vom Strafraumrand zum Abschluss kommt, doch Raeder packt zu.

27.: Die Bayern kombinieren sich schön über die linke Seite an die Grundlinie. Dort spielt Boateng zu Robben, der wiederum Höjbjerg sucht. Doch der Däne zieht aus etwa 15 Metern zu überhastet ab und der Ball geht drüber.

57.: Riesenglück für Dante! Der Brasilianer verliert ein Laufduell gegen gleich zwei Braunschweiger nahe der Eckfahne. Nielsen und Hochscheidt hätten freie Bahn, doch Siebert pfeift sie zurück.

62.: Freistoß von der rechten Seite, getreten von Arjen Robben. Der Ball kommt auf den langen Pfosten, wo Boateng und Schweinsteiger sich gegenseitig behindern.

65.: Ribery mit der Flanke in den Rückraum, die Schweinsteiger direkt nimmt. Links vorbei.

66.: Braunschweig im Gegenzug mit einer guten Möglichkeit. Von rechts kommt die Flanke, Dante klärt den Ball zur Seite.

75.: 0:1, Pizarro! Der eingewechselte Müller spielt auf die linke Seite zu Götze. Der schickt Pizarro in den Rücken der Braunschweig-Abwehr, der Peruaner vollendet über Davari hinweg. Damit hat er gegen jeden aktuellen Bundesligisten getroffen.

86.: 0:2, Mandzukic! Der Kroate ist nach einem weiten Ball von Raeder völlig alleine vor Davari und schiebt den Ball vorbei.

Fazit: Die Bayern mit einem über weite Strecken lustlosen Auftritt, aber mit mehr Spielanteilen. Somit ein zu rechtfertigender Sieg, auch wenn Braunschweig für das mutige Auftreten einen Punkt verdient gehabt hätte.

Der Star des Spiels: Mario Götze. Nicht nur mit der Vorarbeit zur Führung, sondern war auch insgesamt einer der wenigen mit Spielfreude und Tempo. Hatte die mit Abstand beste Passquote, zog sehr viele Fouls und war nur selten vom Ball zu trennen.

Der Flop des Spiels: Franck Ribery. Der Franzose fand nicht zu seinem Spiel und wollte es oft auch gar nicht. Leistete sich viele Ballverluste und setzte anschließend nur selten nach.

Der Schiedsrichter: Daniel Siebert. Bemühte sich das Spiel ruhig zu leiten. War jedoch in Sachen Zweikampfbeurteilung nur selten auf der Höhe, dazu stand Götze vor dem Treffer von Pizarro hauchdünn im Abseits.

Das fiel auf:

  • Eintracht Braunschweig begann das Spiel mit einer extrem hohen Mannschaft und setzte auf ein Angriffpressing in der ersten Hälfte. Die Bayern leisteten sich viele Ballverluste, immer wieder waren es lange Bälle, die ihr Ziel nicht fanden. Selbst Raeder wurde konsequent unter Druck gesetzt.
  • Der FC Bayern hatte große Probleme mit dem aggressiven Spiel der Gastgeber, kam jedoch von Minute zu Minute besser in die Partie. Die gewohnte Ballzirkulation bekam man jedoch erst gegen Ende der ersten Hälfte zu sehen.
  • Das laufintensive Spiel, das Lieberknecht seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben hatte, zeigte schnell Wirkung. Schon nach gut einer halben Stunde ließen Konzentration und die Intensität sichtlich nach. Dennoch blieb man gefährlich.
  • Immer wieder blieben die Spieler von Guardiola nach Ballverlusten stehen oder diskutierten mit dem Schiedsrichter, Braunschweig wirkte in allen Belang hungriger und engagierter, der Meister allenfalls lustlos.
  • Höjbjerg wirkte im zentralen Mittelfeld unter Druck oft hektisch und ungenau. Beschränkte sich größtenteils auf Quer -und Rückpässe, kaum ein Pass nach vorne kam an. Dafür defensiv mit einigen guten Balleroberungen.
  • Der Rekordmeister leistete sich ungewohnt viele technische Fehler und Ungenauigkeiten. Viele Bälle landeten im Rücken der Mitspieler, schon bei der Ballannahme gab es Probleme.

Braunschweig - Bayern: Die Statistik zum Spiel

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