Freiburg gelingt Big Point in Frankfurt

Stefan Aigner (r.) hätte bereits in der 1. Spielminute die Führung für die SGE erzielen müssen
© Getty

Eintracht Frankfurt hat an seinem 115. Geburtstag zum Abschluss des 25. Spieltags der Bundesliga mit 1:4 (0:1) gegen den SC Freiburg verloren. Den Breisgauern gelang damit erstmals nach zuvor sechs sieglosen Partien wieder ein Dreier.

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Vor 45.400 Zuschauern in der Commerzbank-Arena gingen die Breisgauer durch Kapitän Julian Schuster in Führung (34.). Neun Minuten nach der Pause erhöhte Karim Guede auf 2:0 für den Sportclub. Joselu erzielte nur fünf Minuten später den Anschlusstreffer für die Eintracht. In der 70. Minute traf Felix Klaus zur Entscheidung für die Gäste. Mit seinem zweiten Treffer erhöhte Guede in der Nachspielzeit.

Für Frankfurt bedeutete dies die erste Heimniederlage seit Anfang Dezember 2013. Freiburg gewann dagegen mal wieder auswärts, was zuletzt Ende November glückte.

Die Reaktionen:

Armin Veh (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir sind die klar bessere Mannschaft gewesen. Das Ergebnis ist der absolute Witz."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): Wir hatten in der 1. Halbzeit offenbar zu viel Respekt vor Frankfurt, wenn nicht sogar ein bisschen Angst. Wir haben dann ein Tor gemacht mit der ersten Chance. Natürlich war Frankfurt heute die bessere Mannschaft. Es ist deprimierend, wenn man Woche für Woche nicht gewinnt. Jetzt haben wir mal gewonnen und hatten heute eindeutig Glück."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Frankfurt muss nach dem 1:1 beim HSV die Innenverteidigung umbauen, da Zambrano gelbgesperrt fehlt. Russ rückt aus dem Mittelfeld für ihn nach hinten. Barnetta sitzt auf der Bank, Inui und Joselu spielen von Anfang an.

Freiburg nach der 0:1-Heimpleite gegen den BVB mit einer Änderung: Guede läuft für Zulechner auf.

1.: Dickes Ding! Fernandes mit dem Ballverlust gegen Meier. Inui macht die Kugel schnell und spielt auf Aigner, der vollkommen ungedeckt frei vor Baumann auftaucht. Ginter klärt Aigners Schuss vor der Linie.

10.: Tolle Verlagerung von Schwegler, der Jung rechts mitnimmt. Dessen Flanke wehrt Baumann im Fliegen ab, Guede klärt per Fallrückzieher. Außerhalb des Strafraums kommt Flum zum Schuss - zwei Meter links vorbei.

21.: Meier verlängert per Kopf zu Aigner, der im Strafraum daraufhin zum Abschluss kommt. Doch sein Schuss wird zur Ecke abgefälscht, die nichts einbringt.

28.: Nach einem Eckball spielt Inui zu Jung, dessen Flachpass in den Strafraum an allen vorbei rauscht. Dann flankt Djakpa auf den langen Pfosten und Russ köpft aus kurzer Distanz knapp daneben.

30.: Nächste Großchance! Aigner wird im Strafraum frei gespielt und steht erneut allein vor Baumann. Seinen Linksschuss wehrt der Keeper aber ab.

31.: Schwegler will den Ball von halblinks aufs lange Eck bringen. Fernandes fälscht ab und die Kugel streicht knapp am rechten Winkel vorbei.

34., 0:1, Schuster: Erste Ecke, erster Torschuss, erster Treffer! Ginter leitet halblinks per Kopf in die Mitte weiter. Krmas verlängert zu Schuster, der per Fallrückzieher aus fünf Metern trifft.

45.: Schwegler versucht halblinks per Solo in den Strafraum einzudringen, wird aber gestellt. Der Ball landet bei Flum, der aus der Distanz abzieht. Baumann lenkt den Ball knapp über die Latte.

54., 0:2, Guede: Mehmedi kommt am linken Flügel an den Ball und zieht stark nach innen. Die Eintracht ist weit aufgerückt. Traumpass in die Schnittstelle zu Guede, der Trapp umkurvt und überlegt einschiebt.

59., 1:2, Joselu: Der eingewechselte Rosenthal steckt schön zu Joselu durch, der frei vor Baumann zunächst am Torhüter scheitert, den Rebound aber per Kopf im leeren Tor unterbringt.

68.: Djakpa zirkelt einen Freistoß von halbrechts über die Mauer. Baumann streckt sich und lenkt den Ball zur Ecke.

70., 1:3, Klaus: Wieder steckt Mehmedi schön durch, diesmal in den Lauf von Klaus. Madlung ist zu langsam und Klaus vollstreckt aus 16 Metern hoch ins linke Eck.

73.: Doppelchance! Erst setzt sich Kadlec stark gegen Günter durch und schießt aus sieben Metern. Baumann wehrt erneut toll ab. Bei der folgenden Ecke klärt Schuster einen Joselu-Kopfball auf der Linie.

77.: Mehmedi schüttelt Russ problemlos ab und sprintet über 40 Meter in Richtung Tor. Allein vor Trapp schiebt er die Kugel am rechts am Kasten vorbei.

81.: Schon wieder wird Mehmedi nach einem Ballgewinn des SC freigespielt und taucht vor Trapp auf. Diesmal will er ihn umkurven, aber der Keeper hat den Braten gerochen und schnappt sich den Ball.

94., 1:4, Guede: Frankfurt ist hinten komplett offen und Freiburg kontert erneut stark. Wieder ist Guede durch. Diesmal legt er den Ball an Trapp vorbei und schiebt ins leere Tor.

Fazit: Frankfurt hätte zu Beginn mindestens zwei Tore schießen müssen. Dann wäre der Weg für Freiburg ein weiter gewesen. Der Sportclub dann aber mit einem tollen Umschaltspiel und der nötigen Effizienz vor dem Tor.

Der Star des Spiels: Oliver Baumann. War zu Beginn zwar genauso nervös wie seine Teamkollegen, steigerte sich aber enorm und hielt Freiburg mit zahlreichen tollen Paraden besonders im ersten Abschnitt im Spiel. Ganz starke Leistung, wie auch von Mehmedi.

Der Flop des Spiels: Alexander Madlung. Sah bei beiden Freiburger Treffern im zweiten Durchgang ganz alt aus und wirkte auch sonst eher unsicher. War zudem mit nur 40 Prozent gewonnener Zweikämpfe schlechtester Frankfurter in dieser Disziplin.

Der Schiedsrichter: Wolfgang Stark hatte lange Zeit wenig zu tun und alles im Griff. Im zweiten Durchgang gab es mehr Arbeit für ihn. Fuhr dann eine kompromisslose Linie und zückte daher ein paar Gelbe Karten, die aber allesamt nachvollziehbar waren. Beim Laufduell zwischen Krmas und Kadlec auf Weiterspielen zu entscheiden war jedoch fragwürdig (57.). Richtig, beim Zweikampf zwischen Russ und Klaus im Frankfurter Strafraum nicht auf Elfmeter zu entscheiden (61.).

Das fiel auf:

  • Fürchterlicher Beginn des Sportclubs, der in allen Belangen unterlegen war. Frankfurt legte sein Angriffsspiel breit an, auf den Flügeln standen die nervösen Freiburger viel zu weit weg. Auf diese Weise erspielte sich die Eintracht die größten Möglichkeiten.
  • Die SGE dazu sehr aggressiv in der Balleroberung, so dass die Gäste zu keinerlei Entlastung kamen. In der ersten halben Stunde gewann Freiburg nur knapp über 30 Prozent seiner Zweikämpfe und verlor die Bälle viel zu schnell.
  • Durch die Freiburger Führung mit dem ersten Torschuss wurde der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Die Eintracht in der Folge verunsichert und mit einigen Ungenauigkeiten im Aufbau. Der Spielfluss der Hausherren war erst einmal dahin, auch weil der SC weiter nach vorne schob und dort besser in die direkten Duelle kam.
  • Nach der Auswechslung von Meier stellte Veh auf ein klares 4-4-2 um. Frankfurt erhöhte das Risiko und stand höher, was die leidenschaftlich verteidigenden Freiburger beim Umschaltspiel zu den beiden Toren im zweiten Abschnitt eiskalt ausnutzten. Anders als noch in vielen Partien zuvor gelang es den Gästen, den letzten Ball an den Mann zu bringen und seine Kontersituationen aufzulösen.

Eintracht Frankfurt - Freiburg: Die Statistik zum Spiel