Glücklicher Wölfe-Sieg in Berlin

Sami Allagui (l.) verspielte mit der Hertha erstmals eine Führung in dieser Saison
© Getty

Der VfL Wolfsburg hat am 21. Spieltag mit 2:1 (0:1) bei Hertha BSC gewonnen und ist auf Tabellenplatz fünf geklettert. Der kurz zuvor eingewechselte Daniel Caligiuri erzielte in der 78. Minute den Siegtreffer.

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Per Skjelbred hatte die Berliner in Führung gebracht (20.), Robin Knoche per Kopf den Ausgleich erzielt (58.).

Für die Hertha, die erstmals in dieser Saison eine 1:0-Führung verspielte, war es einer völlig unnötige Niederlage. Bis zum Ausgleich war Berlin besser, muss aber am Ende Lehrgeld bezahlen.

Der VfL ist derweil in der Tabelle an Borussia Mönchengladbach vorbeigezogen.

Reaktionen:

Jos Luhukay (Trainer Hertha BSC): "Nach dem Spiel heute hätte ich zumindest einen Punkt gerne mitgenommen. Eigentlich ist es uns sehr gut gelungen, Wolfsburg über 90 Minuten zu kontrollieren. Heute war entscheidend, dass wir nicht die letzte Entschlossenheit zum zweiten Tor hatten. Wenn wir ehrlich sind, sind wir gegen die Topteams bei Standards anfällig. Ich kann dem Team aber keinen Vorwurf machen."

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Das war eine perfekte Woche für uns. Wir waren in der ersten Halbzeit aber sehr schwerfällig, sowohl vom Kopf als auch von den Beinen her. Wir waren gedanklich immer einen Schritt zu langsam. Wir hätten zur Halbzeit auch deutlicher hinten liegen können. Nach dem 1:1 hatten wir besseren Zugriff. Dennoch wäre ich in dieser Phase auch mit einem Punkt zufrieden gewesen."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Die Hertha beginnt mit der gleichen Elf, die letze Woche 3:0 in Hamburg gewann.

Bei Wolfsburg vertritt Klose den gelbgesperrten Naldo. Medojevic bleibt in der Mannschaft neben Gustavo, Träsch muss auf die Bank, dafür spielt Ochs in der Viererkette. In der Offensive muss erneut Olic zuschauen.

20., 1:0, Skjelbred: Ramos weicht auf rechts aus und spielt den Ball auf den Elferpunkt zu Allagui. Knoche ist zu weit weg, Allagui legt ab auf Skjelbred, der aus 13 Metern abzieht. Klose hat den Fuß dazwischen, den zweiten Versuch versenkt Skjelbred im rechten unteren Eck.

27.: Doppelpass de Bruyne/Rodriguez auf links. De Bryune passt in die Mitte, wo Perisic aus 12 Metern sofort abzieht und Kraft an der linken Schulter trifft.

35.: Verheerender Querpass von Medojevic 20 Meter vor dem eigenen Tor in die Füße von Ramos. Der lupft den Ball aus 15 Metern über Benaglio, aber auch übers Tor.

45.: Freistoß Wolfsburg, 22 Meter Torentfernung. Rodriguez mit links - rechts am Tor vorbei.

58., 1:1, Knoche: Aus dem Nichts der Ausgleich. Ecke Rodriguez von links, Knoche am linken Fünfer-Eck völlig frei, Kopfball ins linke Eck.

66.: Klasse Pass von Cigerci aus dem Zentrum auf rechts in den Lauf von Ramos. Der zögert mit dem Schuss, Klose grätscht entscheidend dazwischen.

75.: Ansatzloser Schuss von Cigerci aus 25 Metern. Benaglio holt den Flatterball aus dem rechten unteren Eck.

78., 1:2, Caligiuri: Von links zieht Caligiuri nach innen und legt den Ball auf den rechten Fuß. Pekarik läuft ins Leere, Langkamp dreht sich weg von Caligiuri und der feuert die Kugel aus 20 Metern in den kurzen Winkel.

Fazit: Glücklicher Sieg für Wolfsburg gegen naive Berliner, die durch einfache Defensivfehler das Spiel aus der Hand gaben.

Der Star des Spiels: Daniel Caligiuri. Mehr Matchwinner kann man nicht sein. Einwechslung in der 70. Minute, Traumtor zum Dreier acht Minuten später.

Der Flop des Spiels: Sebastian Langkamp. Hatte Glück, dass sein Foul an de Bruyne nicht geahndet wurde. Gewann nur 44 Prozent seiner Zweikämpfe und störte Caligiuri nicht vor dessen Tor zum 1:2.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz verwehrte Wolfsburg in der Anfangsphase einen Freistoß an der Strafraumgrenze, als Langkamp de Bruyne foulte. Es blieb der einzige Fehler von Fritz in einem fairen Spiel.

Das fiel auf:

  • Berlin in den ersten zehn Minuten präsenter, vor allem energischer in den Zweikämpfen. Als Wolfsburg besser wurde, fiel das Tor, bei der die Hertha die Nachlässigkeiten in der Wölfe-Abwehr bestrafte.
  • Wolfsburg unterliefen ungewöhnlich viele Abspielfehler im Aufbau. Ob Knoche, Medojevic oder Gustavo - einfachste Bälle auf die Flügel landeten im Seitenaus. Die schwächste Phase hatte Wolfsburg Anfang der zweiten Halbzeit, als der Ball kaum über drei, vier Stationen gespielt wurde. Dann kam die Ecke und der Ausgleich.
  • Die Hertha war 90 Minuten lang sehr bissig in den Zweikämpfen, attackierte Wolfsburg früh und nahm den Gästen dadurch die Spielfreude. Allerdings fehlten nach der Balleroberung entweder Tempo oder Genauigkeit.
  • Zum wiederholten Mal brachten sich die Berliner durch schlechtes Verhalten bei einer Standardsituation um den Lohn der Arbeit. Knoches Ausgleich war das siebte Gegentor der Hertha nach einem ruhenden Ball.

Hertha - Wolfsburg: Die Statistik zum Spiel

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