Nürnberg kann einfach nicht gewinnen

SID
Maximilian Arnold (l.) schoss seine Wolfsburger kurz vor dem Halbzeitpfiff in Front
© Getty

Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Nürnberg hat seine Dauerkrise auch im 13. Spiel nicht überwunden und wartet weiter als einzige deutsche Profi-Mannschaft auf den ersten Saisonsieg. Die Franken erkämpften sich gegen den VfL Wolfsburg mit ihrem früheren Trainer Dieter Hecking aber immerhin ein 1:1 (0:1).

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Während FCN-Coach Gertjan Verbeek auch in seinem vierten Spiel (insgesamt zwei Punkte) die Wende verpasste, war der erste Punktverlust für Heckings Wölfe nach zuletzt vier Siegen ein Rückschlag im Kampf um Platz vier.

Torhüter Raphael Schäfer, der sich bei der jüngsten Heimpleite gegen den SC Freiburg (0:3) noch einen Streit mit den eigenen Fans geleistet hatte, verschuldete das 0:1: Der Kapitän ließ einen Schuss von Maximilian Arnold aus 22 Metern zentral aufs Tor reinflutschen (39.).

Vor 35.678 Zuschauern schien es danach, als könnten die spielstärkeren und abgezockten Gäste den Sieg gegen fahrige Clubberer über die Runden bringen. Doch der eingewechselte Daniel Ginczek traf zum Ausgleich (72.).

Wolfsburgs Trainer Hecking wurde bei seiner erstmaligen Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte neutral empfangen. Als seine Name kurz vor dem Spiel über die Stadionlautsprecher genannt wurde, gab es nur vereinzelte Pfiffe. Die Club-Fans konzentrierten sich diesmal auf den Zusammenhalt. "Gemeinsam zum 1. Sieg", hieß es auf einem Banner. Entsprechend engagiert gaben sich die Anhänger - aber zunächst auch die Profis auf dem Rasen.

Benaglio früh gefordert

Nürnberg arbeitete, ja kämpfte sich in die Partie. Dass sich in manche vielversprechende Kombination Fehler mischten, sahen die Fans ihren Lieblingen da noch nach. Zumal der Club, der in derselben Formation wie beim 1:3 in Mönchengladbach antrat, zu Beginn mehr Zug zum Tor entwickelte.

Nach feinem Pass von Hiroshi Kiyotake prüfte Josip Drmic erstmals Diego Benaglio, der gut reagierte (8.). Auch beim Freistoß von Marvin Plattenhardt war der Keeper da (11.).

Danach tat sich Nürnberg immer schwerer, obwohl das Spiel der Gäste recht durchsichtig war: Heckings Elf versuchte es oft über außen. Nach einer Flanke von Patrick Ochs köpfte Ivica Olic (14.), Schäfer parierte stark. Der Druck des VfL wurde stärker. Olic vergab freistehend (27.), Ivan Perisic scheiterte an Schäfer (30.).

VfL-Star Diego, der nach seiner Bauchmuskelzerrung wieder ins Team gerückt war, fand indes nur langsam ins Spiel, wurde aber immer auffälliger. Mit einem taktischen Foul holte der Brasilianer sich aber seine fünfte Gelbe Karte ab (31.), er fehlt damit am kommenden Freitag gegen den Hamburger SV.

Hasebe an den Pfosten

Diego war es, der per Querpass auf Arnold das 0:1 vorbereitete. Die Nürnberger Fans reagierten auf ihre Weise: "Wir steh'n zu dir, was auch immer passiert", sangen sie - nicht über Pechvogel Schäfer, sondern über ihren Club.

Auch die Spieler zeigten zunächst eine gute Reaktion: Makoto Hasebe drehte einen Distanzschuss an den rechten Pfosten (42.). Es war der zwölfte Aluminiumtreffer - Ligaspitze.

Doch der Versuch des Japaners blieb für lange Zeit der letzte der Hausherren. In der zweiten Hälfte hatte Wolfsburg mehr Spielanteile. Diego (54./66.) und Perisic (62.) verpassten die Vorentscheidung, oft war nun Schäfer zur Stelle.

Gegenüber musste Benaglio nur selten eingreifen - wie etwa gegen Drmic (63.). Beim 1:1 nach Einzelleistung von Ginczek, der fünf Gegner stehen ließ, lenkte er den Ball noch an die Latte, war aber letztlich machtlos.

Nürnberg - Wolfsburg: Daten zum Spiel