Gladbach zuhause weiter eine Macht

Gladbach mit Raffael (r.) kam im strömenden Regen besser zurecht als Eintracht Frankfurt
© Getty

Borussia Mönchengladbach hat auch sein fünftes Heimspiel in dieser Bundesliga-Saison gewonnen. Gegen Eintracht Frankfurt gewannen die Fohlen mit 4:1 (2:1) und kletterten auf Tabellenplatz vier.

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Vor 53.000 Zuschauern im Borussia-Park trafen Juan Arango (11.), Oscar Wendt (18.), Patrick Herrmann (60.) und Raffael (66.) die Gladbacher Tore, für Frankfurt konnte Stefan Aigner zwischenzeitlich ausgleichen (15.).

Während Mönchengladbach nur noch einen Heimsieg vom Vereinsrekord mit sechs Erfolgen in Serie entfernt ist und einen Champions-League-Quali-Platz belegt, rutschte Frankfurt durch die vierte Niederlage auf Tabellenrang 14 ab.

Die Reaktionen:

Patrick Herrmann (Gladbach): "Das war ein super Spiel von uns. Wir haben den Ball zirkulieren lassen und haben immer wieder die Lücken im Spiel nach vorne gefunden. Man hat nicht wirklich gemerkt, dass unsere Abwehr so noch nicht zusammen gespielt hat. Aber wir wissen auch, dass wir eine starke zweite Reihe haben. Zuhause läuft es momentan einfach besser. Wir müssen es hinbekommen, dass wir auch auswärts so auftreten."

Armin Veh (Trainer Frankfurt): "Wir mussten heute erstmals dem Europapokal Tribut zollen. Man konnte relativ früh sehen, dass wir in den Zweikämpfen oft einen Schritt zu spät gekommen sind, so konnten wir unser Spiel nicht durchdrücken bringen. Gladbach hat es gut gemacht, aus dem Spiel heraus gut kombiniert und die Chancen gnadenlos ausgenutzt. Wir möchten weiter in allen drei Wettbewerben Vollgas geben, da wird es immer mal wieder vorkommen, dass man drei Tage nach einem Europapokalspiel nicht so frisch ist wie der Gegner."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Personalprobleme bei Gladbach in der Abwehr: Stranzl ist gesperrt, Nordveit, Dominguez und Daems sind verletzt. So kommt Korb als Rechtsverteidiger zu seinem ersten Einsatz in der Bundesliga seit dem 5. Mai 2012. Wendt verteidigt links, Brouwers und Jantschke innen.

Frankfurt mit einer Änderung nach dem 2:0 gegen Tel Aviv in der Europa League: Aigner kehrt in die Startelf zurück, Flum muss auf die Bank.

11., 1:0, Arango: Rode fällt Kruse 20 zentral vor dem Frankfurter Tor. Arango haut den Ball ins linkere untere Eck - weil Kadlec in der Mauer nicht hochspringt.

15., 1:1, Aigner: Ter Stegen semmelt Aigner den Ball nach einem Rückpass in den Fuß. Aigner zu Meier, der drei Gladbacher im Sechzehner austanzt und zu Kadlec spielt. Der wird von ter Stegen gefoult, der Ball kommt aber zu Aigner, der aus sechs Metern einschießt.

18., 2:1, Wendt: Doppelpass Wendt/Raffael auf links. Wendt zieht in den 16er und lädt aus 13 Metern ab. Der Ball rauscht über Trapps Hände ins kurze Eck.

21.: Nach einen feinen Pass aus dem Mittelfeld zieht Aigner im Strafraum an Wendt vorbei und zieht aus spitzem Winkel ab. Dieses Mal kann ter Stegen das kurze Ecke zumachen und klären.

42.: Eine Flanke von Jung von rechts wird leicht abgefälscht, der Ball fällt Kadlec auf den Kopf, ter Stegen lenkt die Kugel mit Mühe um den rechten Pfosten.

60., 3:1, Herrmann: Über Wendt und Arango kommt der Ball auf links zu Kruse. Der schickt den einlaufenden Herrmann und der lässt Trapp aus 13 Metern keine Chance. Unten links schlägt's ein.

66., 4:1, Raffael: Fünf Frankfurter lassen Korb und Herrmann auf links in Grundliniennähe kombinieren. Herrmann legt den Ball zurück auf Raffael, der die Kugel am rechten Fünfereck klasse annimmt und ins linke Eck schießt.

90.: Xhaka lässt aus 25 Metern eine Fackel mit links ab. Der Ball fliegt knapp übers linke Dreieck.

Fazit: Verdienter Gladbacher Sieg gegen defensiv desorganisierte Frankfurter, die in der zweiten Halbzeit körperlich stark abbauten.

Der Star des Spiels: Oscar Wendt. Hatte seine linke Abwehrseite im Griff und schaltete sich immer wieder vielversprechend in die Offensive ein. Erzielte sein zweites Saisontor, gewann 70 Prozent seiner Zweikämpfe und brachte 90 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler. Das dritte Tor leitete Wendt mit einem Pass nach dem Ballgewinn ein.

Der Flop des Spiels: Tranquillo Barnetta hatte eine hohe Fehlpassquote von 25 Prozent und bis zu seiner Auswechslung in der 67. Minute nur 31 Ballkontakte. Im Angriffsspiel nahezu unsichtbar und in der Rückwärtsbewegung mit Problemen gegen Herrmann.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer wartete nach ter Stegens Foul an Kadlec den Vorteil ab und ermöglichte Aigner so das 1:1. Behielt Mitte der ersten Halbzeit die Übersicht, als das Spiel an Härte zunahm. Hätte aber Kramer für das taktische Foul an Zambrano Gelb zeigen müssen (49.). Insgesamt dennoch eine gute Leistung von Zwayer, was man von seinen Assistenten nicht behaupten kann. Den Gladbachern wurden in Halbzeit eins zwei Großchancen genommen, weil fälschlicherweise auf Abseits entschieden wurde.

Das fiel auf:

  • Beide Teams versuchten den Spielaufbau des Gegners früh zu stören, indem Druck auf den Ball führenden Verteidiger gemacht und mögliche Anspielstationen zugestellt wurden. Frankfurt gelang dies zu Beginn besser, allerdings offenbarten die Gäste eklatante Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Zwischen der Viererkette und der Doppelsechs mit Rode und Russ stimmten die Abstände nicht, Gladbach kam immer wieder mit Tempo durchs Zentrum in Strafraumnähe.
  • Veh reagierte noch vor der Pause und brachte Flum für Russ. Von da an war Frankfurt nicht mehr so anfällig bei Gladbacher Kontern, profitierte dabei aber auch von einigen ungenauen Pässen der Fohlen im letzten Drittel.
  • Nach dem 3:1 war der Frankfurter Widerstand gebrochen, der Eintracht fehlten körperliche und geistige Frische. Gladbach kam ins Kombinieren, Kruse, Herrmann und Raffael nutzten die Räume und erzielten noch zwei blitzsaubere Tore.
  • Die aufgrund der vielen Ausfälle neuformierte Gladbacher Abwehr wirkte nicht immer sattelfest, neben Wendt konnte aber auch Korb in seinem zweiten Bundesligaspiel überzeugen.

Gladbach - Eintracht Frankfurt: Die Statistik zum Spiel

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