Sebastian Mielitz (Werder): "Das war ein rabenschwarzer Tag für uns. Das 1:3 spricht Bände. Wir müssen das Spiel jetzt schnell abhaken."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Augsburg mit zwei Umstellungen in der ersten Elf. Hain und Musona rutschen neu ins Team. Dafür bleiben Petrzela und Oehrl (verletzt) draußen.
Auch bei Bremen gibt es zwei Veränderungen in der Startaufstellung. Für Petersen beginnt heute Zugang Akpala und für Gebre Selassie startet Schmitz. Fritz geht deshalb auf die rechte Seite in der Viererkette.
2., 1:0, Werner: 93 Sekunden gespielt: Verhaegh kann von rechts in Ruhe flanken. In der Mitte entwischt Werner dem unaufmerksamen Fritz. Flugkopfball aus elf Metern, links unten schlägt's ein.
16.: Akpala bekommt den Ball 20 Meter vor dem Augsburg-Tor. Der Neuzugang wartet nicht lange und versucht einen Schlenzer ins lange Eck. Amsif ist aber auf dem Posten und hält den Ball fest.
19., 1:1, De Bruyne: Freistoß aus dem linken Halbfeld. In der Mitte fliegen ein paar Spieler am Ball vorbei. Amsif reagiert zu spät und kann den Ball nur noch ins Netz weiterleiten.
32., 2:1, Hain: Musona setzt sich schön gegen zwei Bremer durch und steckt den Ball auf Hain durch, der dann aus 14 Meter halblinks trocken vollstreckt. In die kurze Ecke, Mielitz sieht nicht glücklich aus.
63.: Musona steckt auf Verhaegh durch. Dessen Flanke faustet Mielitz direkt Musona auf den Schlappen. Der ist aber vor dem leeren Tor zu überrascht und spitzelt den Ball aus zehn Metern vorbei.
69., 3:1, Baier: Freistoß aus 24 Metern, zentrale Position. Scharf, aber nicht besonders platziert um die Mauer ins Torwarteck gezogen. Mielitz macht einen Schritt zur Mitte und kommt deshalb nicht mehr ran. Torwartfehler.
82.: Konter FCA. Werner ist alleine durch, zögert dann aber zu lange. Sokratis stört ihn so, dass der Augsburger im Fallen nur das Außennetz trifft.
90.+1: Mielitz weit aus dem Tor, dann der technische Fehler. Petrzela dreht sich schnell um den Keeper, lupft den Ball aus 30 Metern aufs Tor. An den Pfosten.
Fazit: Verdienter Sieg für den FCA, der als Einheit auftrat und sich nach und nach freispielte. Werder enttäuschte bis auf eine starke Phase vor der Pause.
Der Star des Spiels: Knowledge Musona fand schnell ins Spiel, stellte Schmitz und später mit Abstrichen auch Fritz vor einige Probleme. Der Simbabwer war stark im Dribbling, hatte gute Ideen, bereitete das 2:1 stark vor. Bestes Spiel im Augsburger Trikot.
Sportal: Die Einzelkritik zum Spiel
Der Flop des Spiels: Marko Arnautovic spielte leb- und auch ein wenig lustlos. Zeigte eine komische Körpersprache, nahm nur mit dem Ball am Fuß am Spiel teil. Dazu kam sein mangelhaftes Defensivverhalten. Sein einziger Torschuss war gleichzeitig auch seine letzte Aktion (68.). Danach nahm Schaaf ihn runter. Auch schwach bei Werder: Mielitz, der das 3:1 auf seine Kappe nehmen muss, beim 2:1 zumindest nicht gut aussah und fast noch das 4:1 veschuldet hätte.
Der Schiedsrichter: Knut Kircher hatte mit der fairen Partie bis auf zwei, drei Kleinigkeiten kaum Probleme. Eine wie fast immer souveräne, angenehme Spielleitung.
Die Trainer:
Markus Weinzierl setzte auf den quirligen Hain und ließ Brecher Bance wieder auf der Bank. Dazu durfte Moravek wieder beginnen. Beides klare Anzeichen dafür, dass Augsburgs Coach das Offensivspiel wieder mehr auf den Boden verlagern wollte. Moravek, der bis dahin ein sehr ordentliches Spiel absolviert hatte, nahm Weinzierl kurz nach der Pause etwas überraschend wieder runter.
Thomas Schaaf stellte Fritz auf rechts und nahm Schmitz in die Mannschaft, der links hinten verteidigte. Keine gelungene Maßnahme, Fritz verschuldete das 1:0, Schmitz erwischte eine schwache erste Halbzeit und hatte mit Musona einige Probleme. Schaaf reagierte zur Pause und ließ Schmitz in der Kabine. Gebre Selassie kam, Fritz ging wieder nach links. Schaafs Idee, Füllkrug an Stelle von Elia auf den Flügel zu stellen, verpuffte komplett.
Das fiel auf:
- Augsburg endlich mal einen Tick mutiger und vor allen Dingen: nicht immer nur mit langen, hohen Bällen in die Spitze. Die Gastgeber versuchten sich im Kombinationsspiel, auch wenn nicht alles gelangt.
- Bremens Rochaden im Mittelfeld stellten den FCA vor einige Rätsel. Das Bremer Zentrum war variabel aufgestellt und kombinierte teilweise flüssig - allerdings ein einigen Aktionen auch zu verspielt und nicht zielstrebig genug. Platz und Zeit wären Mitte der ersten Halbzeit durchaus vorhanden gewesen.
- Andererseits offenbarte sich unter anderem durch das ständige Rotieren ein phasenweise extrem schlechtes Defensivverhalten, weil sich einer auf den anderen verließ und nicht oder nur unzureichend nach hinten mitarbeitete.
- Bremens Außenverteidiger waren neben dem schlechten defensiven Umschalten und den auffällig häufigen Abspielfehlern in der eigenen Hälfte eine weitere Schwachstelle im Spiel der Gäste. Schmitz und Fritz hatten keinen guten Abend, der FCA bespielte beide nicht umsonst hartnäckig.
- Bremen brachte seine deutlich größere individuelle Klasse nur sporadisch auf den Platz, von begabten Spielern wie Arnautovic oder Elia kam viel zu wenig. Nach Rückschlägen wie dem 2:1 fand sich bis auf (ansatzweise) Hunt keiner, der so richtig Verantwortung übernehmen mochte und vorneweg ging.
- Augsburg dagegen überzeugte erstmals als geschlossene Einheit, auch wenn nicht alles richtig und gut war. Trotzdem zeigten die Schwaben ihre mit Abstand beste Saisonleistung und setzten das von Trainer Weinzierl geforderte defensive Element gepaart mit spielerischen Akzenten gut um.
Augsburg - Bremen: Daten zum Spiel