Bei Bayern-Kapitän Lahm klang es anders: "Wir haben uns schwergetan. Als es drauf ankam, haben wir die Partie aber entschieden. Das zeichnet uns aus." Diese Selbstzufriedenheit mag es sein, die Sammer auf die Palme bringt: "Wir müssen aufwachen. Wenn wir uns einlullen lassen, sind wir auf dem Holzweg."
Deutliche Worte als Weckruf "Wir haben deutliche Worte in der Halbzeit gefunden", erzählte Heynckes. Zu langsam habe seine ohne den angeschlagenen Arjen Robben angetretene Mannschaft gespielt. "Ohne Esprit" sowieso. Erst die Einwechslung von Mario Mandzukic, der den Ex-Bremer Claudio Pizarro ersetzte und auch im sechsten Bundesligaspiel wieder traf (2:0/84. Minute), sowie Xherdan Shaqiri und Javier Martinez habe den Ausschlag gegeben. Ein Glück für Heynckes, dass man "Spiele von der Bank aus entscheiden kann".
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Der lätscherte Auftritt der Bayern war ein Grund dafür, dass aus dem erwartet leichten Sieg nichts wurde gegen den einstigen Rivalen, der mit 26 Siegen mehr Erfolge gegen die Münchner aufzuweisen hat als jedes andere Team in der Fußball-Bundesliga. "Werder hat eine richtig gute Mannschaft, der man Zeit geben muss", sagte Sammer. "Deshalb schätzen wir den Sieg auch sehr hoch ein."
Haarsträubende Fehler Auch Sebastian Prödl konnte das Lob nicht mehr hören. "Ich bin mega-enttäuscht. Heute war mehr drin", sagte der Österreicher, der im Abwehrzentrum mit Sokratis seine beste Saisonleistung bot. Das 1:0 von Luiz Gustavo in der 81. Minute, das dem Spiel die Wende gab, entsprang trotzdem wieder einem haarsträubenden Fehler. Niemand fühlte sich für den Brasilianer verantwortlich, der sich an der Strafraumgrenze den Ball unbedrängt zurechtlegen konnte und dem zu weit vor seinem Tor postierten Sebastian Mielitz mit einem überlegten Schlenzer keine Chance ließ.
Mit lätscherter Einstellung oder fehlendem Mut hatte dies nichts zu tun. Vielleicht mit der noch fehlenden Routine der jungen, nach den Abgängen von Wiese, Pizarro, Naldo & Co. komplett neuformierten Mannschaft. "Das war heute nicht unsere Gewichtsklasse", sagte Werders Geschäftsführer Klaus Allofs. Aber allzu dramatisch wollte er die Niederlage auch wiederum nicht sehen. "Es hat ja wohl niemand ernsthaft damit gerechnet, dass wir die Bayern schlagen."
Bremen - Bayern: Daten zum Spiel