Sebastian Kehl (Borussia Dortmund): "Wir haben das Spiel klar dominiert, es aber in der zweiten Halbzeit nicht durchgezogen. Wir haben die Frankfurter stark gemacht und deswegen Punkte liegen gelassen."
SPOX-Spielfilm:
Vor dem Spiel: Occean muss wegen einer Oberschenkelverletzung passen, für ihn beginnt Hoffer im Sturm. Beim BVB sitzt Götze auf der Bank, Blaszczykowski kommt ins Team.
7.: Piszczek setzt sich auf der rechten Seite im Laufduell gegen Oczipka durch und bringt den Ball flach nach innen. Anderson klärt vor die Füße von Leitner. Der junge Dortmunder zieht sofort ab, Trapp reißt die Hände hoch und wehrt ab.
24., 0:1, Piszczek: Hummels mit einem Diagonalball auf Piszczek. Der Pole bekommt den Ball auf der rechten Außenbahn und zieht in den Strafraum. Aus elf Metern zieht er mit links ab. Sein Schuss wird von Schwegler und Anderson doppelt abgefälscht. Trapp ist auf dem falschen Fuß und der Ball trudelt langsam an ihm vorbei ins Tor.
28., 0:2, Reus: Blaszczykowski mit einem starken Gassenball auf seinen Landsmann Piszczek. Der Pole flankt flach in den Rücken der Abwehr. Reus kommt aus vollem Lauf und schiebt den Ball aus 20 Metern ins linke Eck.
46.: Reus muss wegen Problemen im linken Sprunggelenk in der Kabine bleiben, Götze kommt.
49., 1:2, Aigner: Überragender Konter der Eintracht. Inui treibt den Ball durchs Mittelfeld und bedient Aigner. Der zieht mit dem Ball zur Mitte und schließt mit links aus 16 Metern ab - unhaltbar ins linke Eck.
51., 2:2, Inui: Jung spielt auf der rechten Seite einen Pass auf Aigner. Der flankt von der Grundlinie auf den langen Pfosten. Inui ist völlig frei und köpft den Ball per Aufsetzer ins kurze Eck.
53., 2:3, Götze: Harmloser Ball in den Eintracht-Strafraum. Anderson will ihn gegen Götze abschirmen, lässt sich aber übertölpeln und verliert die Kugel. Götze schiebt den Ball aus sieben Metern mit dem rechten Außenrist an Trapp vorbei ins Tor.
55.: Götze dringt von rechts in den Strafraum ein, lässt Anderson mit einem Hacken aussteigen und schließt aus 14 Metern ab. Trapp bleibt lange stehen und wehrt den Ball mit dem Fuß ab.
73., 3:3, Anderson: Inui führt eine Ecke kurz auf Oczipka aus, der flankt den Ball genau auf den Kopf von Anderson. Der Abwehrspieler kommt völlig frei aus elf Metern zum Kopfball. Piszczek kann am linken Pfosten nicht mehr klären.
Fazit: Ein gerechtes Unentschieden. Dortmund bestimmte die erste Halbzeit, Frankfurt die zweite.
Der Star des Spiels: Takashi Inui. War der Antreiber der Frankfurter Aufholjagd. Leitete den ersten Treffer mit einer guten Umschaltbewegung ein und erzielte das 2:2 selbst.
Der Flop des Spiels: Ivan Perisic. Der mit Abstand schwächste Offensivspieler des BVB. Strahlte vorne keinerlei Gefahr aus und ließ Schmelzer in der Defensivarbeit zu oft allein.
Der Schiedsrichter: Florian Meyer. War ein souveräner Leiter einer intensiven Partie. Leistete sich kaum Fehler und kam mit nur drei Gelben Karten aus.
Die Trainer:
Armin Veh blieb auch gegen den Meister seiner Linie treu und ließ seine Mannschaft munter nach vorne spielen. Wurde für das mutige Auftreten seines Teams mit einem Punkt belohnt.
Jürgen Klopp verpasste Götze eine Verschnaufpause, änderte sonst aber nichts. Gab der Mannschaft von Hamburg also die Chance zur Wiedergutmachung. Konnte mit seinen Wechseln das Spiel nicht entscheidend beruhigen. Wurde kurz vor Schluss wegen Meckerns auf die Tribüne geschickt.
Das fiel auf:
- Frankfurt kam voller Selbstbewusstsein aus der Kabine und versuchte von Beginn an, sein offensives Spiel selbst gegen den Meister durchzubringen. Auch nach dem Rückstand blieb Frankfurt seiner Marschroute treu und bewies starke Moral.
- Die rechte Seite der Dortmunder mit den beiden Polen Piszczek und Blaszczykowski harmonierte in der ersten Halbzeit prächtig. Kuba gab im Kampf um die Plätze ein starkes Bewerbungsschreiben ab.
- Das Problem mit der Konzentration über 90 Minuten: Den Dortmundern gelang es nur 45 Minuten, BVB-Fußball abzurufen. Die erste Hälfte brachte alles, was Dortmund normalerweise auszeichnet: intensive Defensivarbeit, schnelles Umschalten und konsequenter Abschluss.
- In den wilden Minuten der zweiten Halbzeit kassierte der BVB beide Gegentore über links. Schmelzer hatte mit Aigner so seine Probleme und wurde von Perisic unzureichend unterstützt.
- Dortmunds Problem bleibt die Defensivbewegung. Der Meister leistete sich auch in Frankfurt zu viele Fehler und war in vielen Situationen nicht so kompakt wie gewohnt. Das bestraften die Gegner aktuell eiskalt. Nach fünf Spielen stehen schon acht Gegentore zu Buche.
- Erstmals seit Februar 2010 kassierte der BVB in zwei aufeinander folgenden Bundesligaspielen mindestens drei Gegentore.
- Inui entzog sich im Laufe des Spiels der Bewachung von Piszczek auf Außen und zog immer mehr in die Mitte. Das Spiel der Eintracht wurde so insgesamt zielstrebiger und gefährlicher.
- Es war ein Duell auf Augenhöhe. Aufsteiger Frankfurt zeigte, dass die Auftaktsiege keine Zufälle waren und bestätigten ihre fußballerische Klasse auch gegen den Meister. Vor allem im zentralen Mittelfeld hatten Rode und Schwegler leichte Vorteile gegenüber Kehl und Leitner.
Eintracht Frankfurt - Dortmund: Daten zum Spiel