Mats Hummels (Borussia Dortmund): "Wir haben es richtig gemacht zu Beginn, aber mit Zeit wurden wir ein bisschen passiver, das wurde immer öfter bestraft. Wir hatten wirklich viele einfache Fehler. Das sollte uns am Mittwoch nicht passieren, sonst kriegen wir die Hütte voll. Der Gegner weiß aus Gruppenspielen, wie stark wir sind, wir sein können. Ich bin mir sicher, dass Real deutlich aggressiver auftreten wird als in den Gruppenspieler. Aber unserer Mannschaft ist mittlerweile tatsächlich alles zuzutrauen."
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Vor dem Spiel: Dortmund nach der Partie in Fürth mit drei Änderungen: Schmelzer und Subotic kehren in die Viererkette zurück, Großkreutz und Santana sitzen auf der Bank. Zudem kehrt Reus in die Startelf zurück. Kehl (gezerrte Sehne unterhalb der Fußsohle) und Bender (Probleme im Bereich des Schambeins) müssen verletzt passen.
Mainz plagen große Verletzungssorgen: Zimling, Bell und Malli ersetzen Junior Diaz, Soto und Ivanschitz. Szalai und Müller nehmen überraschend auf der Bank Platz, für sie beginnen Parker und Rukavytsya.
1., 1:0, Reus: Langer Ball von Hummels in den Sechzehner zu Götze. Wetklo kommt aus dem Kasten und rauscht in Noveski hinein. Den Rebound bringt Reus nach 32 Sekunden im verwaisten Tor unter.
6.: Gündogan passt aus der Zentrale nach halbrechts, Kuba lässt durch und Reus hat freie Bahn. Allein vor Wetklo scheitert er mit einem strammen Schuss am Keeper.
27.: Schneller Gegenstoß der Mainzer über die linke Seite mit Rukavytsya. Der passt flach in die Mitte, doch Parker rutscht allein vor Weidenfeller nur knapp an der Hereingabe vorbei.
51.: Dortmund mit Götze durch die Mitte. Lewandowski leitet sein Zuspiel nach links weiter, wo der Linksschuss des aufgerückten Schmelzer nur knapp am rechten Pfosten vorbeigeht.
52.: Svensson geht Reus hinterher, Wetklo kommt aus dem Gehäuse. Plötzlich spitzelt der Däne den Ball direkt in Schmelzers Lauf, der das leere Tor hauchdünn verpasst.
65.: Tolles Zuspiel von Sahin auf Reus, der rund elf Meter vor dem Tor frei steht. Reus jagt den Ball aber etwas in Rücklage über das Tor.
73.: Malli und Zimling spielen direkt über links. Aus zentraler Position kommt Szalai zum Schuss, der nur knapp links am Kasten vorbei trudelt.
76.: Nach einem Eckball von links köpft Hummels den Ball auf den linken Pfosten, wo ihn Svensson von der Linie kratzt.
87., 2:0, Lewandowski: Leitner steckt am Strafraum zu Piszczek durch, der von der rechten Grundlinie nach innen passt. Dort drückt Lewandowski die Kugel ungehindert über die Linie.
Fazit: Verdienter Erfolg des BVB gegen über weite Strecken harmlose Mainzer, die die Ausfälle zu keiner Zeit adäquat ersetzen konnten.
Der Star des Spiels: Marco Reus ging nach zuletzt zwei pausierten Bundesligapartien ausgeruht ins Spiel und war der gefährlichste Akteur in Dortmunds Offensive. Sehr spielfreudig und mit einigen guten Läufen in die Halbräume. Wird im Spiel gegen den Ball immer stabiler. Dazu vier Torschüsse, drei Vorlagen und die Bude zum 1:0.
Der Flop des Spiels: Stefan Bell war die fehlende Abstimmung in der Viererkette anzumerken. Ließ sich viel zu sehr in die Defensive drücken und hatte dann aus dem Stand große Probleme, das Tempo seiner Gegenspieler mitzugehen. Gewann dazu nur läppische 25 Prozent seiner Duelle.
Der Schiedsrichter: Florian Meyer. Umsichtig, mit guter Vorteilsauslegung und korrekten persönlichen Strafen - ein gelungener Auftritt in seinem 240. Bundesligaspiel.
Die Trainer:
Wie angekündigt nutzte Jürgen Klopp die Partie als Generalprobe für das Spiel gegen Real Madrid und bot die stärkste verfügbare Elf auf - auch, um zuletzt angeschlagenen Akteuren wie Hummels, Blaszczykowski oder Reus den nötigen Rhythmus zu garantieren.
Thomas Tuchel musste aufgrund zahlreicher Verletzungen experimentieren und setzte auf ein 4-1-4-1 mit Baumgartlinger als einzigem echten Sechser. Die Idee, den zuletzt etwas durchhängenden Szalai mit Parkers Antritts- und Grundschnelligkeit zu kompensieren, um so im Angriffsdrittel auch in Unterzahl gefährlich zu werden, machte sich aufgrund zu großer Abstände zu den Offensivkräften kaum bezahlt. Die Hereinnahme von Szalai und Müller trug dazu bei, das Spiel offener zu gestalten - deutlich gefährlicher wurde Mainz durch diese Maßnahme aber auch nicht.
Das fiel auf:
- Dortmund machte Außenverteidiger Bell als Schwachstelle aus und schob über den sehr hoch stehenden Piszczek immer wieder über die rechte Seite erfolgreich an. Tuchel korrigierte diese Maßnahme und zog Pospech daraufhin nach links. In der Folge verlagerte der BVB die Angriffsbemühungen auf seine linke Seite, um weiter Druck auf Bell auszuüben.
- Mainz fand über weite Strecken und vor allem in der ersten Hälfte überhaupt nicht ins Defensivpressing - man hätte schon beinahe einen Plan dahinter unterstellen können. Die Gäste bekamen keinerlei Druck auf den Ballführenden, zogen sich viel zu früh zu weit zurück und ließen die Hausherren ihr Kombinationsspiel aufziehen.