14.: Gleich die nächste Chance für Schalke. Dortmund aufgerückt, Schalkes Konter läuft über den linken Flügel mit Bastos. Diagonalball über Hummels auf Huntelaar, der aus 16 Metern volley draufhält. Weidenfeller ist schnell unten und wehrt ab.
19.: Blaszczykowski kommt im Strafraum an der rechten Seite an den Ball, keiner kümmert sich wirklich um ihn. Der Pole zieht aus spitzem Winkel ab, sein Flachschuss dreht zwei Meter links am Gehäuse vorbei.
25.: Ecke für Schalke von rechts, Matip steigt in der Mitte hoch und köpft den Ball scharf ins linke Eck, aber Götze steht auf der Linie und rettet.
29.: Farfan sprintet auf rechts los, legt links rüber zu Bastos, dessen scharfe Flanke findet den heranstürmenden Draxler. Der scheitert aus kürzester Distanz an Weidenfeller!
32., 2:0, Huntelaar: Mehr kann sich ein Tor nicht ankündigen. Uchida darf in aller Ruhe flanken, in der Mitte macht Subotic alles falsch, Huntelaar steht total blank und nickt aus kurzer Distanz ganz entspannt ein. 7. Saisontor.
47: Farfan tanzt Schmelzer im Strafraum aus, als ob er gar nicht da wäre, und steht frei vor Weidenfeller. Sein Schuss aus fünf Metern aber viel zu harmlos.
49.: Jetzt mal ein schöner Angriff der Dortmunder. Gündogan leitet ihn ein, Reus bringt den Ball von der rechten Seite nach innen, Götze zieht aus zentraler Position aus 15 Metern ab, knapp drüber.
59., 2:1, Lewandowski: Kuba spielt den perfekten Pass in die Spitze, Lewandowski löst sich und schießt aus 14 Metern trocken ein. 17. Saisontor.
74.: Haarsträubender Fehlpass von Subotic, Draxler hat den Ball und spielt ihn top weiter zu Pukki, der scheitert aber im Strafraum! Weidenfeller kommt raus, aber es ist Bender, der seinen Fuß dazwischen bringt!
80.: Draxlers Schuss wehrt Weidenfeller stark mit seiner linken Hand ab, der Ball prallt Farfan vor die Füße, er jagt den Nachschuss aber aus kurzer Distanz volley über das leere Tor!
84.: Unfassbar, was Farfan mit den Dortmundern auf seiner Seite veranstaltet. Wieder setzt er sich auf rechts durch und bringt den Ball von der Grundlinie rein an den Fünfer, dort kommen sich Bastos und Pukki irgendwie in die Quere, und irgendwie trudelt der Ball links vorbei.
88.: Da muss Lewandowski das 2:2 machen. Blaszczykowski bringt den Ball im Sechzehner nach innen, alle rutschen vorbei, und auf der linken Seite kommt völlig frei Lewandowski zum Abschluss. Er schießt aber Hildebrand aus zwölf Metern an!
Fazit: Aufgrund der ersten Halbzeit ein verdienter Erfolg der Schalker. Der BVB fand erst nach der Pause zu seinem Spiel - zu spät!
Der Star des Spiels: Die rechte Schalker Seite war vor dem Spiel ein Fragezeichen. Die Besetzung mit Uchida war goldrichtig. Der Japaner wirbelte die Dortmund im Verbund mit ebenfalls überragenden Farfan durcheinander. Der Japaner bereitete beide Tore vor, der Peruaner war nie zu stoppen.
Der Flop des Spiels: Kevin Großkreutz. Für den Dortmunder ist das Spiel gegen Schalke immer etwas Besonderes. Er fand in der Arena aber überhaupt nicht statt. Offensiv ohne brauchbare Aktion und defensiv keine große Hilfe für den ebenfalls schwachen Schmelzer. Ließ Uchida vor dem 2:0 in aller Ruhe flanken. Brachte es in der ersten Halbzeit nur auf 17 Ballkontakte und musste dann in der Kabine bleiben.
Der Schiedsrichter: Peter Gagelmann. Zog zwar mit ein, zwei kleinlichen Entscheidungen den Unmut des Schalker Publikums auf sich, hatte mit dem fairen Derby insgesamt aber keine Probleme.
Die Trainer:
Jens Keller musste früh in der zweiten Hälfte Pukki für den verletzten Huntelaar bringen. Reagierte in der Schlussphase auf das Dortmunder Spiel, indem er Fuchs einwechselte, nach hinten links stellte und Kolasinac auf die Neustädter-Position. Dem Ex-Gladbacher wurde das Tempo in dieser Phase zu hoch.
Jürgen Klopp korrigierte seine Aufstellung zur Halbzeit. Nahm die schwachen Hummels und Großkreutz raus und setzte im Zentrum auf das offensive Duo Gündogan/Sahin. Bender rückte dafür in die Innenverteidigung.
Das fiel auf:
- Der BVB kam zwar zu Beginn ein paar Mal gefährlich Richtung Tor, wirkte insgesamt aber schwerfällig und unkonzentriert. Das Spiel vom Dienstag schien noch in den Knochen bzw. in den Köpfen zu stecken. Schalke war frischer sowie in den Zweikämpfen aggressiver und präsenter.
- Der BVB stellte sich im Spiel gegen den Ball zunächst in einem 4-4-2 mit Götze und Lewandowski in vorderster Front auf. Großkreutz und Blaszczykowski ließen sich auf die Höhe der Mittelfeldspieler fallen. Das brachte aber nicht die erhoffte Verstärkung auf den Außenbahnen. Schalke kam auf beiden Flügeln immer wieder durch. Vor allem die linke Seite mit Schmelzer und Großkreutz stand neben sich. So fielen auch die ersten beiden Treffer.
- Schalke nutzte die sich bietenden Räume und die vielen Dortmunder Ballverluste für schnelle Konter über die Außen oder durchs Zentrum mit Draxler und Neustädter. Der BVB bekam in keiner Zone des Platzes Druck auf den Ballführenden. Das machte es Schalke auch leicht.
- Auch Hummels und Subotic hatten große Probleme im Zweikampf und beim Antizipieren. Huntelaar konnte problemlos viele Bälle festmachen.
- Nach dem Seitenwechsel der BVB viel aggressiver und lauffreudiger. Die Borussia jagte die Bälle im Mittelfeld jetzt wieder wie gewohnt. Auch das Passspiel wurde stabiler und mit den Tempoläufen von Reus hatte Schalke Probleme.
- Schalke fehlte die nötige Ruhe und Souveränität im Aufbauspiel, als der BVB die Intensität und das Tempo erhöhte. Die Konter wurden entweder gar nicht oder nur fahrig gespielt. Die zweite Hälfte wurde zu einer Abwehrschlacht, ohne viele Dortmunder Torchancen zuzulassen, weil Matip und Höwedes im Zentrum blendend verteidigten.
Schalke - Dortmund: Daten zum Spiel