Nächster ungefährdeter Bayern-Sieg dank Gomez

Von Thomas Gaber / Alex Truica
Mario Gomez (l.) spielte im Bayern-Sturm statt Mario Mandzukic und erzielte sein 6. Saisontor
© Getty

Der FC Bayern München hat auch sein neuntes Pflichtspiel im Jahr 2013 gewonnen. Am 24. Spieltag der Bundesliga gewann die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes bei 1899 Hoffenheim mit 1:0 (1:0) und liegt damit weiterhin 17 Punkte vor dem Tabellenzweiten Borussia Dortmund.

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Die Reaktionen:

Marco Kurz (Trainer Hoffenheim): "Wir waren sehr mutig. Die Mannschaft hat alles abgerufen. Vor allem in der ersten Halbzeit war es ein sehr engagiertes Spiel auch mit einem Chancenplus. Aber wenn du gegen Bayern eine Option haben willst, musst du auch ein Tor erzielen. Die Mannschaft hat über 90 Minuten in punkto Laubereitschaft und Kampf das aufgezeigt, was wir von uns erwarten. Nächste Woche Fürth wird ein anderes Spiel zwischen zwei Mannschaften, die um die Existenz kämpfen."

Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern): "Der Gegner hat wahnsinnig couragiert, aggressiv und laufstark gespielt. Das war ein Arbeitssieg - er war nicht brillant, er war nicht glanzvoll, aber auch dafür bekommt man drei Punkte. Man kann nicht jeden Spieltag drei oder fünf Tore erzielen. Wir haben die Ärmel hochkrempeln müssen. Wir haben eine gewisse Zeit gebraucht, bis der Motor warm lief. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dann voll im Griff gehabt. Insgesamt hatten wir Schwerstarbeit zu verrichten."

Mario Gomez (FC Bayern): "Diese Spiele musst du gewinnen - das tun wir. Wir haben nicht gut gespielt, aber wir haben gewonnen. Und das ist entscheidend. Die Hoffenheimer haben sehr aggressiv verteidigt. Deswegen muss man als Stürmer auf den einen Moment lauern - und das habe ich. Ich bin froh, dass ich ihn reingemacht habe."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Sechs Veränderungen bei Hoffenheim. Vestergaard vertritt den verletzten Delpierre in den Innenverteidigung, Ochs den gesperrten Kapitän Beck hinten rechts und Williams den gesperrten Polanski im Mittelfeld. Joselu, Firmino und Derdiyok müssen zudem auf die Bank, dafür spielen Usami, Schröck und de Camargo.

Bei den Bayern steht Starke erstmals in der Bundesliga im Bayern-Tor - ausgerechnet in Hoffenheim. Robben (Wadenverletzung) ist nicht im Kader, Mandzukic, Kroos und van Buyten werden rausrotiert. Dafür spielen Boateng, Shaqiri auf der Zehn und Gomez.

14.: Freistoß Hoffenheim von halblinks. Vier Bayernspieler segeln oder schlagen am Ball vorbei, Williams rollt die Kugel rechts im 16er vor die Füße. Williams zieht sofort ab - knapp rechts am Tor vorbei.

38., 0:1, Gomez: De Camargo spielt Boateng den Ball in die Füße. Der mit dem weiten Schlag auf Ribery. Kopfballablage links im Strafraum auf den Elferpunkt zu Gomez, der den Ball schlecht annimmt, aber elegant mit links am herausstürmenden Gomes vorbei ins linke Eck schiebt.

41.: Jetzt geht's mal schnell bei den Bayern. Shaqiri sieht Lahm auf rechts, der zieht in den Strafraum und schießt, Gomes faustet den Ball zur Seite weg.

67.: De Camargo wechselt die Seite mit einem klugen Ball auf Schröck. Der nimmt von rechts Maß aus 16 Metern, Starke holt den Ball klasse aus dem rechten Winkel.

69.: Schweinsteiger hämmert einen direkten Freistoß aus 20 Metern an die Latte.

75.: Der nächste Schweinsteiger-Hammer ans Gebälk. Diesmal von rechts mit rechts an den linken Pfosten geschlenzt. Einfach nur Pech!

86.: Ribery zieht an drei Hoffenheimern vorbei und lädt von der Strafraumgrenze ab. Gomes taucht den Ball aus dem linken unteren Eck.

88.: Nach Alabas Kracher aus 20 Metern reißt Gomes die Hände hoch und pariert klasse.

Fazit: Kein glanzvoller, aber ungefährdeter Bayern-Sieg. Hoffenheim spielte zwar deutlich besser als gegen Stuttgart und Augsburg, war aber im Abschluss erneut harmlos.

Der Star des Spiels: Bastian Schweinsteiger. Nach der überragenden Leistung gegen den BVB erneut bester Mann auf dem Platz. Gewann knapp 80 Prozent seiner Zweikämpfe und hatte mit 99 Ballkontakten die zweitmeisten nach Lahm (107). Zumindest einer seiner beiden Freistöße ans Aluminium hätte einen Treffer verdient gehabt.

Hoffenheim - Bayern: alle Spieler in der Einzelkritik

Der Flop des Spiels: Igor de Camargo kriegt in Hoffenheim keinen Fuß auf den Boden. Der Ex-Gladbacher durfte wieder von Beginn an ran und sogar durchspielen. Er kam aber nur auf 29 Ballkontakte, gab nicht einen Torschuss ab und leitete mit seinem Fehlpass das 0:1 ein.

Der Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer hatte die Partie gut im Griff. Martinez hätte für ein Foul an Schröck in der ersten Halbzeit Gelb sehen können. Schweinsteiger hatte Glück, dass sein Tete-a-tete mit Weis nicht geahndet wurde.

Die Trainer:

Marco Kurz blieb seiner Linie treu: Einige "Versager" von Augsburg mussten auf die Bank; die gleiche Maßnahme hatte Kurz nach dem 0:1 gegen Stuttgart in der Woche zuvor angewendet. Brachte zur zweiten Halbzeit Firmino für Usami.

Jupp Heynckes nutzt die Bundesligaspiele zur Rotation. Wie schon beim 6:1 gegen Bremen ließ er die halbe Stammelf draußen. Für Starke, der kürzlich von Hoffenheim-Manager Müller kritisiert worden war, gab's ein besonderes Geschenk. Brachte Gustavo für den schwachen Shaqiri und stellte Schweinsteiger auf die Zehnerposition.

Das fiel auf:

 

  • Die Bayern zu Beginn zwar wie gewohnt mit deutlich mehr Ballbesitz und der Spielkontrolle, aber ohne die nötige Körperspannung. Im Spiel nach vorne fehlte die Präzision im Passspiel, rund um den Hoffenheimer Strafraum wurde es zu kompliziert.
  • Die Defensive der Münchner wirkte anfangs unkonzentriert und ermöglichte Hoffenheim so zwei, drei passable Torchancen. Vor allem Boateng hatte Probleme, ins Spiel zu finden. Er holte sich früh die Gelbe Karte ab und stand bei zwei Hoffenheimer Angriffen über links schlecht.
  • Shaqiri interpretierte die Rolle auf der Zehn ganz anders als Kroos. Er wich von der Mitte oft nach rechts aus und ging dort ins Dribbling. Dadurch fehlte den Bayern in der Mitte eine Anspielstation, die dann auch die Bälle verteilt.
  • Hoffenheim ging deutlich engagierter zur Sache als in Augsburg. In Halbzeit eins warteten die Gastgeber ab, standen aber gut geordnet im Mittelfeld und ließen den Bayern keine Räume. Nach dem Wechsel ging Hoffenheim früher drauf und setzte die Münchner so bereits im Spielaufbau unter Druck.
  • Offensiv war Hoffenheim aber erneut nicht bundesligatauglich. Usami hatte bis zu seiner Auswechslung keine Szene, auch Vertreter Firmino blieb nach der Pause blass. De Camargo konnte sich in der Spitze nie durchsetzen und blieb ohne Torschuss. Der gefährlichste Hoffenheimer war Williams mit drei Torschüssen aus der Distanz.
  • In den letzten 20 Minuten kam von Hoffenheim offensiv gar nichts mehr. Die Bayern spielten den Dreier souverän nach Hause, ließen aber einige gute Chancen ungenutzt.

 

Hoffenheim - Bayern: Daten zum Spiel