Hannover 96 feiert Kantersieg im Nordderby

Von Ruben Zimmermann
Diouf eröffnete per Kopf den Torreigen, als Adler den Ball beim Herauslaufen nicht erwischte
© Getty

Hannover 96 hat den Hamburger SV mit 5:1 (3:1) geschlagen und damit wieder zu den Europa-League-Plätzen aufgeschlossen. Die 49.000 Zuschauer in der AWD-Arena erlebten trotz teilweise starken Schneefalls ein extrem ereignisreiches Spiel.

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Nach nicht einmal 180 Sekunden hätte Artjoms Rudnevs den HSV schon in Führung bringen können. Nach Vorarbeit von Per Skjelbred traf der Lette aus spitzem Winkel allerdings nur das Außennetz. Stattdessen nutzte Hannover in der 7. Minute seine erste Torchance zur Führung. Nach einer Freistoßflanke von Szabolcs Huszti konnte Mame Diouf den Ball völlig unbedrängt ins Tor köpfen.

Nur sechs Minuten später schlug der HSV allerdings zurück. Dennis Aogo ging nach einer leichten Berührung mit Johan Djourou im Strafraum der Hannoveraner zu Boden und Schiedsrichter Knut Kircher entschied auf Strafstoß für die Gäste. Den Elfmeter verwandelte Rafael van der Vaart souverän zum 1:1.

Huszti trifft und verletzt sich

In den folgenden Minuten entwickelte sich ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Die größte Möglichkeit der Hannoveraner hatte Mame Diouf. Der Senegalese scheiterte nach einer Hereingabe von Didier Ya Konan allerdings an Rene Adler, der seinen Schuss aus kurzer Distanz mit einem tollen Reflex noch um den Pfosten lenkte.

Noten Hannover - Hamburg: Adler nahe an der 6

In der 39. Minute bekam dann auch Hannover 96 einen Elfmeter zugesprochen. Nach einem langen Ball in die Spitze brachte Schlussmann Rene Adler den heranstürmenden Sergio da Silva Pinto zu Fall. Den fälligen Strafstoß verwandelte Szabolcs Huszti sicher zur erneuten Führung für 96. Allerdings verletzte sich der Ungar bei der Ausführung, so dass er gleich nach dem Schuss mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden ging und ausgewechselt werden musste. Der ersten Diagnose zufolge zog er sich einen Muskelfaserriss zu.

Ya Konan legt nach

Noch vor dem Seitenwechsel sorgte Didier Ya Konan für die Vorentscheidung. Nach einem unnötigen Ballverlust der Hamburger in der eigenen Hälfte schoss der Mann von der Elfenbeinküste den Ball aus 20 Metern vorbei an Rene Adler ins Netz. Der Hamburger Torwart stand bei der Aktion etwas weit vor seinem Tor, so dass er sich zumindest eine Mitschuld an dem Gegentreffer geben lassen muss.

Im zweiten Durchgang agierten die Hamburger dann offensiver, wodurch die Gastgeber allerdings auch häufiger zu Konterchancen kamen. Keine fünf Minuten nach Wiederanpfiff hätte Mame Diouf bereits für die endgültige Entscheidung sorgen müssen. Nach einer Flanke von Konstantin Rausch verstolperte der Stürmer den Ball allerdings kläglich. Zehn Minuten später vergab Diouf noch eine weitere Großchance, als er den Ball völlig freistehend am Tor vorbei schoss.

Hamburg glücklos

Die Hamburger ihrerseits kamen ebenfalls noch zu mehreren Möglichkeiten, allerdings fehlte im Abschluss die nötige Präzision. Gute Schüsse von Heung Min Son und Dennis Aogo gingen jeweils knapp am Tor vorbei. Außerdem scheiterte Rafael van der Vaart in aussichtsreicher Position an 96-Torwart Ron-Robert Zieler.

Stattdessen traf Didier Ya Konan rund zwanzig Minuten vor dem Ende zum 4:1 für die Gastgeber. Eine eigentlich schwache Hereingabe von Rausch konnte die HSV-Abwehr nicht klären, so dass der Ivorer den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste. Fünf Minuten vor dem Schlusspfiff besorgte Mohammed Abdellaoue den 5:1-Endstand.

Durch den Sieg ist Hannover wieder bis auf einen Punkt an die Europa-League-Plätze herangerückt. Der HSV hingegen hat es verpasst auf den fünften Platz zu klettern und sich im Kampf um die internationalen Plätze etwas Luft zu verschaffen.

Hannover - Hamburg: Daten zum Spiel