Jens Keller (Trainer Schalke): "Es war ein sehr intensives Spiel von beiden Mannschaften. Für uns war dieses Erfolgserlebnis unheimlich wichtig. So wie die Mannschaft gefightet hat, war ich zufrieden. Wir haben nach vorne verteidigt und die Räume nicht so groß werden lassen."
Benedikt Höwedes (Schalke): "In der aktuellen Situation hätte ich mir natürlich lieber drei Punkte gewünscht. Aber wenn man sich den Spielverlauf anschaut, sollte man mit dem 2:2 zufrieden sein. Der entscheidende Faktor für den Punktgewinn war, dass wir uns alle voll in jeden Ball reingeschmissen haben. Wir haben uns nicht unterkriegen lassen, obwohl wir zweimal zurück lagen. Das Positive aus dem Spiel müssen wir jetzt mit nach Istanbul nehmen."
Einzelkritik Mainz - Schalke: Ivanschitz sticht heraus
SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Bei Mainz fallen Parker (Rotsperre) und Kirchhoff (Oberschenkelzerrung) aus. Dafür kehrt Nicolai Müller in die Startelf zurück.
Schalke-Coach Keller wagt angesichts der Verletztenmisere ein Experiment: Farfan spielt im Sturm, Bastos, Raffael und Draxler dahinter in der offensiven Dreierreihe. Neben Farfan und Draxler ist auch Linksverteidiger Fuchs zurück im Team.
6.: Ecke Mainz von links. Am Fünfer pennt Matip, Noveski köpft den Ball zentral aufs Tor, Hildebrand wehrt reaktionsschnell ab, den Nachschuss setzt Szalai, der von Höwedes noch behindert wird, am Tor vorbei.
27., 1:0, Ivanschitz: Müller narrt am rechten Flügel gleich drei Schalker, geht die Linie runter und legt den Ball auf den Elfmeterpunkt zurück. Ivanschitz klopft die Kugel direkt ins rechte untere Ecke.
41., 1:1, Bastos: Farfan zieht am rechten Flügel den Sprint an und legt den Ball quer in die Mitte zu Jones. Der drückt direkt ab. Wetklo klatscht zur Seite ab, Raffael legt in die Mitte, wo Bastos aus drei Metern einschießt.
54.: Flanke Fuchs von links mit Dampf in die Mitte. Svensson verschätzt sich, Farfan nimmt die Kugel mit der Brust runter und legt den Ball nach rechts. Da rauscht Draxler heran, doch Wetklo verkürzt den Winkel und pariert mit dem Fuß.
63., 2:1, Pospech: Ivanschitz spielt 25 Meter vor dem Schalker Tor einen genialen Pass in den Lauf von Pospech, der in den 16er zieht und den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck drischt. Erstes Bundesligator für den Mainzer!
78.: Szalai spielt Pospech am rechten Flügel wunderbar frei. Der stürmt den Flügel entlang und findet in der Mitte Müller. Der tanzt zwei Schalker aus und legt erneut quer. Neustädter packt die Grätsche aus und klärt vor dem einschussbereiten Soto.
82., 2:2, Bastos: Farfan zündet auf rechts den Turbo und legt den Ball nach innen. An der Strafraumkante verarbeitet der Meyer den Ball stark und legt auf Bastos ab. Der steht am linken Strafraumeck völlig frei und klopft den Ball ins rechte Eck.
Fazit: Rasantes Bundesligaspiel mit starken Aktionen und einigen Fehlern auf beiden Seiten. Schalke kommt doppelt zurück und kann mit dem Punkt besser leben als Mainz.
Der Star des Spiels: Andreas Ivanschitz. Antreiber, Torschütze, Torvorbereiter - und beide Male mit dem eigentlich schwachen rechten Fuß. Zudem war der Österreicher an vier weiteren Torschüssen beteiligt und gewann knapp 60 Prozent seiner Zweikämpfe.
Noten Mainz - Schalke: Bastos überzeugt erneut
Der Flop des Spiels: Elkin Soto. Kein schlechtes Spiel des Mainzers im defensiven Mittelfeld. Aber Soto hätte das Spiel zugunsten der Mainzer entscheiden müssen. Dreimal stand Soto einschussbereit frei vor Hildebrand - und versagte dreimal.
Der Schiedsrichter: Wolfgang Stark wertete Diaz' hartes Tackling gegen Höger zwar als Foul, die zwingend notwendige Karte für den Mainzer gab es aber nicht. Ansonsten eine gute Leistung von Stark.
Die Trainer:
Thomas Tuchel kehrte ohne Parker zum 4-2-3-1 zurück. Wechselte erst nach dem späten 2:2 doppelt.
Jens Keller reagierte nach 30 Minuten auf sein gescheitertes Experiment mit Farfan in der Spitze und stellte den Peruaner wieder auf rechts. Zehn Minuten später leitete Farfan von dort das 1:1 ein. Brachte in der zweiten Halbzeit den jungen Max Meyer für den unsichtbaren Raffael. Meyer bereitete das 2:2 vor.
Das fiel auf:
- Mainz wie in jedem Heimspiel von Beginn an sehr aggressiv mit frühem Pressing. Die Außenverteidiger standen extrem hoch, die ersten Bälle von den Innenverteidigern nahm überwiegend Soto in Empfang.
- Schalke traute sich in der ersten halben Stunde nach vorne nichts zu. Höger brach zwei, drei Mal den Sprint auf rechts ab, anstatt Draxler in der Offensive zu unterstützen. Erschreckend, wie schnell und einfach die Gäste die Bälle in der Vorwärtsbewegung verloren.