Trainer Favre lässt rotieren
In einer intensiven, von Mittelfeld-Zweikämpfen geprägten ersten Halbzeit waren auf Seiten der Mönchengladbacher keine Ermüdungserscheinungen zu erkennen: Nur 40 Stunden nach dem Abpfiff der Europa-League-Partie gegen Lazio Rom (3:3) musste das Team von Trainer Lucien Favre wieder um Punkte kämpfen.
Favre hatte sein Team auch deshalb auf insgesamt fünf Positionen verändert, neu in der Startelf standen Kapitän Filip Daems, Granit Xhaka, Mike Hanke, Lukas Rupp und Thorben Marx.
Im gewohnten 4-4-2 setzte die Borussia auf Konter, drei vielversprechende Gegenstöße in der ersten Viertelstunde ließen die Gäste aber fahrlässig liegen.
Van der Vaart wie im Hinspiel
Bei den Hamburgern feierten die eigentlich schon aussortieren Jaroslav Drobny und Slobodan Rajkovic ihr Startelf-Debüt in dieser Saison, Sperren und Verletzungen machten dies nötig. Es lag aber nicht an Drobny und Rajkovic, dass der HSV einige Zeit brauchte, um ins Spiel zu finden.
Somit war es wie schon im Hinspiel van der Vaart vorbehalten, für die HSV-Führung zu sorgen. Damals war es in der 23. Minute ein Traumtor von der linken Strafraumgrenze, vor eigenem Publikum dauerte es eine Minute länger. Aus knapp 25 Metern Entfernung nahm er Maß, der Ball schlug unhaltbar für Marc-André ter Stegen im Winkel ein - Traumtor.
Einzelkritik Hamburg - Gladbach: van der Vaart macht den Unterschied
Begünstigt wurde das Tor allerdings durch einen krassen Fehler von Xhaka. Der Schweizer, unter HSV-Trainer Thorsten Fink einst beim FC Basel groß rausgekommen, leistete sich in der gesamten Partie einige Abspielfehler und wird so seinem geforderten Stammplatz kaum näherkommen.
HSV bringt Vorsprung über die Zeit
Nach der Pause wurde das Spiel flotter und offensiver, weil die Hamburger ihr Pressing noch etwas konsequenter durchzogen und die Borussia ihre Kontertatktik aufgab. Chancen gab es zunächst aber nur für die Gastgeber. Rajkovic reagierte nach van der Vaarts Freistoß nicht schnell genug (51.) und Artjoms Rudnevs scheiterte mit einem Kopfball an ter Stegen (55.).
Nach 65 Minuten kamen die Gladbacher, die mit ihrer Stamm-Viererkette insgesamt defensiv wieder stabiler wirkten, besser ins Spiel. Favre verstärkte zudem mit Youngster Amin Younes die Offensive, mit einem guten Solo führte sich der Neue ein (71.).
Noten Hamburg - Gladbach: Drobny als ordentlicher Adler-Ersatz
In der Schlussphase kam dann noch Luuk de Jong auf Seiten der Gäste. Auch Daems hatte noch eine gute Chance zum Ausgleich, insgesamt war der Sieg der Hamburger aber verdient. Mit dieser Effizienz ist der HSV ein ernstzunehmender Kandidat für die Europa League.
Hamburg - Gladbach: Daten zum Spiel