Jürgen Klopp (Trainer Dortmund): "Der Gegner hat es uns heute sehr schwer gemacht, in vielen Eins-gegen-Eins-Duellen Manndeckung gespielt und versucht, Mats aus dem Spiel zu nehmen und Marco in Manndeckung. Was heute so richtig an die Nieren gegangen ist, war die Schiedsrichterleistung. Es ist so schwer, Fußball zu spielen, wenn einem alles weggepfiffen wird. Wir sind das dritte Jahr in Folge die fairste Mannschaft und kriegen heute mehr Gelbe Karten als Nürnberg. Das ist eine Zweikampfsportart. Keiner wollte heute brutal spielen, aber es gab Freistösse ohne Ende, weil Nürnberg sie wollte."
SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Nürnberg mit zwei Änderungen im Vergleich zum Sieg beim HSV: Pekhart und Mak spielen statt Polter und Frantz. Beim BVB kehrt Piszczek zurück in die Startelf, für ihn muss Kirch auf die Bank. Perisic spielt anstelle von Großkreutz.
18.: Kehl prüft Schäfer mit einem satten Weitschuss. Kein schlechter Versuch, doch Schäfer klärt das Ding zur Seite.
31., 1:0, Pekhart: Ecke von rechts durch Kiyotake. Am zweiten Pfosten springt Pekhart höher als Hummels, Weidenfeller zögert kurz und Gündogan kann auf der Linie nichts mehr machen.
40.,, 1:1, Blaszczykowski: Schmelzer leitet den Angriff mit einer tollen Flanke von links ein, Lewandowski läuft mustergültig ein, aber sein Kopfball verhungert vor dem Kasten. Perisic will abstauben, trifft nur die Latte, aber dann ist Kuba zur Stelle und netzt von rechts locker ein.
45.: Ganz starkes Kabinettstückchen von Gündogan, der den Ball im Sechzehner von Perisic bekommt. Dann nimmt er an, hält den Ball mit rechts, links und der Brust hoch und zieht ab. Ganz knapp links am Pfosten vorbei.
63.: Pinola rettet auf der Linie! Reus mit der Ecke von links, Hummels köpft ins lange Eck, denkt man, aber da steht der Argentinier.
82.: Nach der Ecke kommt Schieber aus der zweiten Reihe zum Abschluss. Was für ein Hammer! Aber Schäfer ist da und pariert ganz stark.
86.: Mak tanzt einmal mehr Schmelzer auf rechts aus. Maks scharfe Hereingabe berührt den kurzen Pfosten und prallt dann in die Mitte vor den Kasten ab. Weidenfeller von der Nummer mit dem Pfosten völlig verwirrt.
Fazit: Der BVB mit deutlich mehr Spielanteilen, aber wenigen zwingenden Chancen. Weil der Club geschickt verteidigte, muss sich der Meister mit einem Punkt zufrieden geben.
Der Star des Spiels: Per Nilsson. Seit dem Pokal-Aus war viel über die Qualität von Nürnbergs Innenverteidigung diskutiert worden. Gegen den BVB überzeugte das Duo Nilsson und Klose allerdings auf ganzer Linie. Nilsson war dabei besonders gefordert, weil er es meist mit Lewandowski zu tun bekam. Die Bilanz des Schweden: über 80 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Wer ist dein Man of the Match? Jetzt abstimmen
Der Flop des Spiels: Ivan Perisic. Der Kroate stand etwas überraschend in der Startelf - auch, weil er eine starke Vorbereitung hingelegt hatte. Gegen den Club konnte Perisic seine Chance allerdings nicht nutzen. Tauchte teilweise für lange Phasen ab und war auch defensiv nicht so emsig (nur 25 Prozent gewonnene Zweikämpfe) wie Konkurrent Großkreutz.
Der Schiedsrichter: Tobias Welz. Hatte nicht allzu viel zu tun, strahlte aber dennoch nicht immer die ganz große Sicherheit aus. Lag bei der einen oder anderen Szene daneben, immerhin aber bei keiner spielentscheidenden.
Die Trainer:
Dieter Hecking entschied sich im Sturm für Pekhart statt Polter und wurde dafür belohnt: der Tscheche traf zum zwischenzeitlichen 1:0 für die Franken. Hecking trieb seine Elf von Beginn von der Seitenlinie aus lautstark an.
Jürgen Klopp ließ Götze und Großkreutz auf der Bank und gab Perisic eine Chance von Beginn an. Der Kroate tat sich allerdings schwer und konnte ohne den nötigen Raum kaum Akzente setzen. Weil auch Reus und Kuba lange Zeit nur wenig Gefahr erzeugten, war es doch überraschend, dass Klopp Götze erst nach 63 Minuten brachte.
Das fiel auf:
- Dortmund kam besser ins Spiel, der Club wirkte zunächst ein wenig gehemmt. Die Franken standen etxrem tief, griffen teilweise erst zehn Meter hinter der Mittellinie in der eigenen Hälfte an, hatten aber in den ersten Minuten Probleme, das Zentrum dicht zu bekommen.
- Beim BVB rückte Perisic links früh nach innen und machte Platz für Schmelzer, der regelmäßig mit anschob und so auch das 1:1 vorbereitete. Hinter Lewandowski hatte Reus gegen Balitsch und Simons in Halbzeit eins dagegen einen schweren Stand.
- Pekhart stellte bei Dortmunder Ballbesitz konsequent Hummels zu. Subotic war deshalb in der Spieleröffnung mehr gefordert, meist ließ sich allerdings Kehl oder Gündogan fallen und holte den Ball ab.
- Der Club operierte aus der eigenen Hälfte meist mit langen Bällen, die allerdings nur selten behauptet werden konnten. Die Folge: In Halbzeit eins hatte der BVB 64 Prozent Ballbesitz.
- Auch nach der Pause machte Dortmund das Spiel. Nürnberg verstand es allerdings, jegliches Tempo aus der Partie zu nehmen. Weil beim BVB in der Offensive wenig rochiert wurde, konnte der FCN die Gäste weit vom Tor weghalten.
- Die Einwechselungen von Götze und Schieber sorgten kaum für Belebung im Dortmunder Spiel. Der Club stand in der Defensive enorm gut. Simons und Balitsch räumten viel ab. Nilsson und Klose überzeugten mit gutem Stellungs- und Kopfballspiel. Dem BVB mangelte es schlichtweg an der Kreativität, um den Club zu knacken.
Nürnberg - Dortmund: Daten zum Spiel