HSV: Auf einem guten Weg

Von SPOX
Dennis Aogo erzielte kurz nach der Pause das 2:1 für den HSV
© Getty

Hamburgs Derbysieg über Werder Bremen zeigt die aufsteigende Tendenz von Thorsten Finks Mannschaft. Dabei funktioniert noch längst nicht alles beim HSV. Werder Bremen dagegen hat noch einen weiteren Weg zu gehen. Die Niederlage nur am Schiedsrichter festzumachen, wäre zu einfach. Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick.

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Reaktionen:

Thorsten Fink (Trainer Hamburger SV): "Das war heute ein typischer Derby-Fight, allerdings mit der besseren Anfangsphase für Bremen. Durch die tolle Einzelaktion von Son, die zum 1:1 geführt hat, sind wir dann aber wieder besser in die Partie gekommen. Wir haben uns richtig gut reingekämpft. Der 3:2-Anschlusstreffer für Bremen darf natürlich so nicht fallen, daran müssen wir arbeiten."

Marcell Jansen (Hamburger SV): "Heute war wirklich alles drin, was zu einem Derby dazugehört. Wir haben nicht gut angefangen, nach dem Tor von Sonny (Heung-Min Son, Anm. d. Red.) haben wir dann aber immer besser ins Spiel hineingefunden. Nach der 3:1-Führung hätten wir uns aber klüger anstellen müssen, der schnelle Anschlusstreffer für Bremen darf da nicht sofort fallen. Wir haben uns heute aber gut nach vorne bewegt."

Thomas Schaaf (Trainer Werder Bremen): "Die Tradition wurde fortgesetzt. Es war ein gutes, emotionales Derby. Die Leistung der gesamten Mannschaft war wesentlich ansprechender als in der letzten Woche. Aber wir haben noch ein Manko: Wir kassieren nach wie vor zu viele Gegentreffer.Wir haben uns wie so oft in dieser Saison nicht belohnt. Wir hätten mehr erreichen können, die Möglichkeiten dazu waren da."

Clemens Fritz (Werder Bremen): "Die erste Gelbe Karte war für mich ganz klar ein Witz... Heute waren gute Ansätze dabei. Wir haben uns aber zu sehr, zu tief in die eigene Hälfte drücken lassen. Über den Schiedsrichter sage ich lieber nichts. Jetzt gilt es für uns, das Positive aus dieser Partie rauszuziehen. Wir stecken nicht in einer Krise - aber wir müssen jetzt anfangen zu punkten."

Nachbetrachtung:

Dass beide Mannschaften diese Saison als die des stark strapazierten Umbruchs proklamiert haben und dies auch immer wieder betonen, ist nicht mehr völlig neu. Dass sich das Nordderby quasi wie zum Beweis zu einer Ansammlung an Versatzstücken entwickeln würde, die geradezu typisch sind für Mannschaften auf der Suche nach einer neuen Identität, war schon sehr kurios.

Der Hamburger SV und Werder Bremen packten so viele Facetten wie nur irgendwie möglich in 93 Minuten Fußball, positive wie negative. Dass am Ende der HSV als Sieger eines ebenso turbulenten wie fehlerbehafteten Derbys hervorging, war zwei wenigstens fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns geschuldet und der Tatsache, dass Hamburg sich ein paar Fehler weniger erlaubte als die Gäste.