Sascha Lewandowski (Trainer Bayer Leverkusen): "Es war ein unheimlich intensiv geführtes Spiel von beiden Mannschaften. Ich kann mir vorstellen, dass es für den einen oder anderen nicht immer schön aussah, weil dieser intensive Balldruck natürlich auch immer mal wieder zu Fehlern geführt hat. Nichtsdestotrotz haben beide Mannschaften 90 Minuten intensiv gearbeitet und das war schon richtig gut."
Oliver Baumann (SC Freiburg): "Ich glaube die Mannschaften sehen einfach, dass wir auch kicken können. Das zeigt auch ein bisschen den Respekt, den wir uns erarbeitet haben. Ich denke, das 0:0 geht völlig in Ordnung."
Andre Schürrle (Bayer Leverkusen): "Wir haben uns natürlich alle einen Dreier gewünscht. Wir wissen was wir können, wir stehen auf Tabellenplatz zwei und sind selbstbewusst genug, dass wir hierher gefahren sind um zu gewinnen. Jetzt hat es nur für einen Punkt gereicht. Das 0:0 ist im Endeffekt okay, aber wir hatten uns mehr gewünscht."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Freiburg mit Hedenstad für den verletzte Muizda und Rückkehrer Rosenthal. Guede deshalb nur auf der Bank. Bayer mit der Siegerelf aus dem Frankfurt-Spiel. Auch der angeschlagene Toprak also rechtzeitig fit.
17.: Hedenstad tankt sich rechts die Seitenauslinie entlang und flankt dann in den Sechzehner. Rosenthal nimmt das Leder technisch anspruchsvoll mit der Innenseite volley. Leno kommt nicht mehr dran, die Kugel fliegt gegen den Querbalken.
18.: Starker Flankenwechsel von Castro. Am rechten Strafraumeck legt Carvajal direkt weiter auf Rolfes. Der Kapitän zieht aus 15 Metern direkt ab - knapp unten rechts am Kasten vorbei.
51.: Doppelchance: Boenisch drischt das Leder vom linken Flügel flach an den Fünfer. Da hat sich Castro gelöst und versucht es per Direktabnahme. Diagne klärt für Baumann. Danach Ecke Leverkusen von rechts, Gewirr im Strafraum. Am langen Pfosten landet der Ball bei Rolfes. Dessen Schuss wird aber auf der Linie geklärt.
52.: Schmid flankt in den Sechzehner, Flum leitet per Kopf stark auf Kruse weiter, der aus der Drehung abzieht. Leno mit starkem Reflex.
71.: Schürrle hat Platz und geht mit dem Ball am Fuß aufs Tor zu. Flacher Abschluss aus 25 Metern. Baumann nicht mehr dran, der Ball klatscht an den linken Pfosten.
80.: Hedenstad flankt vom rechten Flügel nach innen, Guede kommt nicht mehr dran. Das Leder hüpft tückisch auf und wird ganz gefährlich, doch Leno reagiert gut und fischt das Ding aus dem linken Eck.
83.: Schürrle dreht Hedenstad im Strafraum ein, ist viel zu leicht vorbei und frei vor Baumann. Schuss mit links aus neun Metern, aber Baumann rettet stark mit dem linken Arm.
Fazit: Gerechtes Remis. Freiburg in der ersten Halbzeit besser, die Gäste im zweiten Durchgang engagierter.
Der Star des Spiels: Fallou Diagne spielte eine nahezu fehlerfreie Partie. Der Senegalese räumte im Abwehrzentrum wirklich jeden Ball ab, zeigte ein tolles Stellungsspiel. Lediglich mit einem Abspielfehler, als er in starker Bedrängnis etwas leichtsinnig wurde. Ansonsten eine bärenstarke Vorstellung. Ebenfalls stark: Die beiden Torhüter Baumann und Leno.
Der Flop des Spiels: Stefan Kießling fand nie so richtig in die Partie. Zwar war Kies wahrlich bemüht, gelingen wollte ihm aber weder in der Sturmmitte, noch links auf dem Flügel etwas. Hatte am Ende "nur" 42 Ballkontakte, was persönlichen Saisonminusrekord bedeutete und die wenigsten aller Startspieler auf dem Platz. Dazu kein Torschuss. Unglückliche Partie für Kießling.
Der Schiedsrichter: Dr. Felix Brych wirkte in einer bisweilen hektischen Partie nicht immer souverän. Bei den persönlichen Strafen etwas schnell mit Verwarnungen zur Hand (Krmas, Boenisch). Aber ohne gravierende Fehler.
Die Trainer:
Christian Streich brachte Rosenthal wieder ins Team und nahm Guede raus. Wechselte danach positionsbezogen, aber nur zweimal aus.
Sascha Lewandowski brachte die erfolgreiche Formation der Vorwoche. Ging aber gegen Ende der Partie, als Freiburg müder wurde und seine Mannschaft auf den Siegtreffer drängte, nicht volles Risiko - sondern beließ es fast bis zum Abpfiff auch bei nur einem Wechsel. Wenigstens brachte die Rochade von Kießling und Schürrle den Nationalspieler durchs Zentrum einige male in eine sehr gute Schussposition.
Das fiel auf:
Das Spiel begann flott und auf gutem Niveau. Freiburg war zu Beginn frecher, Leverkusen schien fast etwas überrascht vom Auftreten der Gastgeber. Die verdichteten den Raum rund um den Mittelkreis und hatten so das Zentrum beinahe komplett im Griff.
Bayer wollte sich immer mal wieder mit weiten Diagonalbällen hinter das Freiburger Bollwerk behelfen. Diese kamen aber zu selten an. Da auch Carvajal und Boenisch lange zeit sehr zurückhaltend agierten, kam Leverkusen auch über die Flügel kaum einmal in die gefährlichen Zonen.
Das Kurzpassspiel der Gäste wurde zumeist bereits an der Mittellinie erstickt, in die Umschaltbewegung kam Bayer auch viel zu selten. So fehlte eine elementare Qualität in Leverkusens Offensivspiel: Die Geschwindigkeit von Castro und Schürrle.
Nach der Pause verlor Freiburg einige Male seine gute Ordnung, weshalb Leverkusen vornehmlich über links immer wieder anschieben konnte. Da aber auch diesen Aktionen sowohl die Zielstrebigkeit als auch eine gewisse Nachhaltigkeit fehlte, blieb es bei vereinzelten Nadelstichen.
Freiburg fehlte die Passgenauigkeit in der Offensive. Die geplanten Direktstafetten endeten zu oft in einem Fehlpass, als dass es für Bayer gefährlich werden konnte.
Freiburg - Leverkusen: Daten zum Spiel