HSV lässt zwei Punkte liegen

Von Thomas Gaber / Alex Truica
Rafael van der Vaart feierte gegen Nürnberg sein Comeback in der Startelf
© Getty

Kein Sieger zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem Hamburger SV am 18. Spieltag der Bundesliga. Club-Trainer Michael Wiesinger muss sich bei seinem Debüt mit einem 1:1 (0:0) zufrieden geben. Artjoms Rudnevs (70.) und Tomas Pekhart (75.) erzielten die Tore.

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Reaktionen:

Michael Wiesinger (Trainer 1. FC Nürnberg): "Das war ein leichtes Wechselbad. In der ersten Halbzeit waren wir couragiert, aber vielleicht nicht entschlossen genug. Wenn wir da in Führung gegangen wären, wäre es vielleicht ein anderes Spiel geworden. Nach der zweiten Halbzeit war es dann ein glücklicher Punkt."

Thorsten Fink (Trainer Hamburger SV): "Wir haben eine ganz schlechte erste Halbzeit gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir das geändert. Da haben wir dann fantastisch gespielt, viel besser geht es nicht. Aber wir hätten unsere Chancen nutzen müssen und das Gegentor haben wir zu leicht hergeschenkt, darüber müssen wir reden."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Wiesinger muss die Innenverteidigung umstellen. Weil Nilsson wegen Krankheit kurzfristig ausfällt, rückt Simmons nach hinten neben Klose. Im rechten Mittelfeld bekommt Mak den Vorzug vor Feulner. Auch Kioytake muss auf die Bank.

Der HSV im 4-4-2 mit van der Vaart hinter den Spitzen Son und Rudnevs. Jansen kommt zum ersten Einsatz seit dem 27. November, als der HSV Schalke 3:1 bezwang.

14.: Mancienne knickt nach dem Luftduell mit Pekart um und muss raus. Bruma kommt.

37.: Mak bringt einen Freistoß von halbrechts an den Elferpunkt, Balitsch schraubt sich hoch, köpft aber knapp drüber.

43.: Klasse Pass von Balitsch auf Mak, der rechts im Strafraum frei vor Adler auftaucht. Maks Schuss aus zehn Metern geht aber weit links am Tor vorbei.

64.: Jansen hat Platz auf rechts, zieht in die Mitte und aus 20 Metern mit rechts ab. Außennetz!

68.: Van der Vaart aus der Drehung von der 16er-Linie mit links - knapp übers linke Dreieck.

70., 0:1, Rudnevs: Jansen spielt von der linken Eckfahne auf Aogo, der aus dem Lauf in die Mitte flankt. Pinola pennt am rechten Pfosten, Rudnevs hält vier Meter vor dem Tor den Kopf hin - drin. 7. Saisontreffer des Letten.

75., 1:1, Pekhart: Einwurf Nürnberg tief in der KSV-Hälfte. Gebhart bekommt den Ball, schüttelt den naiven Diekmeier ab und bringt den Ball von links in die Mitte, wo Pekhart völlig frei steht und das Ding ausd kurzer Distanz ins Netz drischt.

77.: Flanke Jansen von rechts, Kopfball Son aus acht Metern zu unplatziert, Schäfer ist mit der rechten Hand dran.

90.: Diekmeier flankt scharf von rechts, Son überspringt Klose und köpft den Ball an den linken Pfosten.

Fazit: Hamburg verpennt die erste Halbzeit, steigert sich nach der Pause und verschenkt am Ende zwei Punkte.

Der Star des Spiels: Nürnbergs Kapitän Raphael Schäfer rettete dem Club mit einigen starken Paraden im Privatduell mit Son einen Punkt.

Nürnberg - Hamburg: Noten und Einzelkritik von Sportal

Der Flop des Spiels: Tolgay Arslan hatte auf seiner rechten Seite nicht den Hauch von Offensivdrang, setzte dafür seinen Ellbogen gegen Esswein ein und sah Gelb. Hätte für sein Foul an Cohen wenig später auch vom Platz fliegen können. Nach 38 Minuten war Schluss - Arslan musste Skjelbred weichen.

Der Schiedsrichter: Gute Leistung von Tobias Welz. Begnadigte den gelb-verwarnten Arslan nach dessen taktischem Foul an Cohen.

Die Trainer:

Michael Wiesinger brachte nach 65 Minuten Frantz für den ausgelaugten Mak. Verbrachte sein Bundesligadebüt überwiegend zurückhaltend im sitzen, zeigte nur in der Schlussphase Leidenschaft an der Seitenlinie.

Thorsten Fink musste schon nach 14 Minuten reagieren, als Mancienne mit Verdacht auf Bänderriss im Sprunggelenk vom Platz musste. Nahm noch vor der Pause den gelb-rot-gefährdeten Arslan runter und brachte Skjelbred, der offensiv deutlich aktiver war als Arslan.

Das fiel auf:

 

  • Nürnberg kam besser in die Partie und machte vor allem über die rechte Seite mit Chandler und Mak Druck.
  • Van der Vaart holte sich viele Bälle tief in der eigenen Hälfte ab, was das statische Hamburger Offensivspiel aber nicht besser machte. Van der Vaart fehlte dadurch als Ballverteiler im letzten Drittel, Son und vor allem Rudnevs hingen völlig in der Luft.
  • Allerdings hatte auch der Club Probleme, Struktur ins Spiel zu bringen. Beide Teams verbissen sich in der ersten Halbzeit in Zweikämpfen und leisteten sich eine Vielzahl an Fehlpässen. Den einzigen Hamburger Torschuss vor der Pause gab Diekmeier in der 41. Minute ab.
  • Nach dem Wechsel war beim HSV deutlich mehr Bewegung und Tempo erkennbar. Die Flügel waren doppelt besetzt, Aogo und Skjelbred brachten die Bälle gefährlich in die Mitte.
  • Nürnberg ließ sich immer weiter zurückfallen, stellte die Offensivbemühungen komplett ein und wurde mit dem 0:1 bestraft.
  • Die Reaktion der Gastgeber auf den Rückstand war dagegen bemerkenswert, die des HSV völlig unverständlich. Unmittelbar nach Rudnevs Treffer verweigerten die Hamburger die Zweikämpfe und kassierten den Ausgleich. Am Ende hatte der Club allerdings Glück, dass Son einige gute Chancen nicht nutzen konnte.

 

Nürnberg - Hamburg: Daten zum Spiel