Beide Mannschaften verschenken den Sieg

SID
Thomas Tuchel versuchte nach dem Spiel die positiven Aspekte zu sehen
© Getty

In einem mäßigen, aber kuriosen Spiel verschenkt erst der 1. FC Nürnberg den Sieg, dann Mainz 05. Mit dem 3:3 (2:0) war deshalb keiner so richtig zufrieden.

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So viel Einigkeit war selten unter Gegnern. Wir haben den Sieg verschenkt, sagten die Beteiligten, egal ob vom 1. FC Nürnberg oder von Mainz 05. In der Tat: Der Club führte 2:0, schenkte dann den Vorsprung recht stümperhaft her, Mainz erzielte sogar das 3:2, nur um den Gastgebern in einer turbulenten Schlussphase noch den Ausgleich zum 3:3 (2:0) zu ermöglichen.

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"Mainz hat uns einen Punkt geschenkt", sagte der Nürnberger Trainer Dieter Hecking im Anschluss an ein kurioses, aber doch eher niveauarmes Spiel. "Wir sind schon enttäuscht, dass es kein Dreier wurde", bekannte der Mainzer Niko Bungert.

Tuchel sieht die positiven Aspekte

Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel versuchte anschließend, doch noch einen Sieg daraus zu machen. Ab der 20. Minute, sagte er, "haben wir 3:1 gewonnen". Überhaupt versuchte Tuchel, alle nur erdenklichen positiven Aspekte aus einer wahrlich nicht begeisternden Leistung seiner Mannschaft zu ziehen.

Als einen "großen Schritt" nach vorne bezeichnete er das Spiel, auch Manager Christian Heidel betonte, dass "das spielerisch sicher eine ganz klare Steigerung war". Freilich haben die Mainzer nun seit sechs Spielen nicht mehr gewonnen, weshalb Präsident Harald Strutz sagte: "In Augsburg müssen wir mal gewinnen."

Gegen den sieglosen Aufsteiger Augsburg spielt Mainz erst in zwei Wochen, der Länderspielpause wegen, bis dahin wäre Gelegenheit, sich noch mal kurz an die Vorsaison zu erinnern.

Nach einem Viertel der Spielzeit standen Tuchels Matchplaner nach der ersten Saisonniederlage damals mit 21 Punkten gleichauf mit dem späteren Meister Borussia Dortmund auf Rang zwei - am Ende der Saison hielten sie im Schlussspurt um den fünften Platz und damit den Einzug in die Europa League gerade noch den aufstrebenden 1. FC Nürnberg in Schach. Mit nun acht Punkten aus acht Spielen verläuft diese Saison nicht nach Wunsch.

"Wir machen es dem Gegner zu leicht", kritisierte Manager Heidel im Anschluss an das Unentschieden vor 38.107 Zuschauern in Nürnberg, "wir mussten drei Tore schießen, um einen Punkt zu holen, normal reichen weniger, um einen Sieg zu holen."

Nürnberg verwaltet zu früh

Nach den schnellen Treffern durch Markus Feulner (5.) und Robert Mak (19.) wollten die Nürnberger das Ergebnis bereits "verwalten", wie Trainer Hecking monierte, Mainz drehte durch Bungert (32.), den früheren Nürnberger Leihspieler Eric Maxim Choupo-Moting (45.) und Andreas Ivanschitz (52.) "das Spiel komplett", wie Tuchel unwidersprochen feststellte.

"Aufgrund der Spielanteile wäre ein Sieg für Mainz verdient gewesen", bekannte Hecking ohne Umschweife, und so äußerte er denn große Dankbarkeit, dass die Mainzer seiner schwächelnden Mannschaft in der 82. Minute "noch mal die Möglichkeit zu diesen einen Konter geben". Vorlage Mak, Tor Tomas Pekhart.

"Wir haben nach dem 2:0 aufgehört, Fußball zu spielen. Dabei hätten wir das Spiel leicht gewinnen können. Wir müssen mit diesem einen Punkt zufrieden sein, aber wir wollten drei, das ist wie eine Niederlage für uns", sagte Torschütze und Vorbereiter Mak erkennbar enttäuscht.

Mit 13 Punkten nach acht Spieltagen wären die Franken so gut in die Fußball-Bundesliga gestartet wie seit der Meistersaison 1967/68 nicht mehr. Jetzt haben sie immerhin elf und damit zwei mehr als nach einem Viertel der vergangenen Saison.

Nürnberg - Mainz: Daten zum Spiel

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