Mausetot - aber wenigstens siegreich

SID
Der Wolfsburger Sotirios Kyrgiakos sah in der 45. Minute die Rote Karte
© Getty

Ein gruseliger VfL Wolfsburg quälte sich gegen den 1. FC Kaserslautern zu drei Punkten. Die Pfälzer sprachen von "mausetoten" Wolfsburgern, waren aber selbst nicht in der Lage, die Niederlage abzuwenden. Trainer Marco Kurz ärgerte sich über völlig unnötiges Lehrgeld.

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"Mausetot", 45 Minuten in Unterzahl und gerade einmal eine Torchance - aber dennoch siegreich: Der VfL Wolfsburg hat den schlechtesten Saisonstart seit zehn Jahren abgewendet und sich mit Minimalistenfußball erst einmal aus dem Tabellenkeller geschossen.

Und das, obwohl das Team von Trainer Felix Magath beim 1:0 (0:0) vor allem in der ersten Halbzeit eine unterdurchschnittliche Leistung ablieferte.

"Das soll jetzt nicht respektlos oder böse klingen, aber in der ersten Halbzeit war das eine Wolfsburger Mannschaft, die mausetot war. Und dann verlieren wir gegen eine verunsicherte Mannschaft durch eine Aktion", sagte FCK-Kapitän Christian Tiffert.

"Die haben wahrscheinlich das Zehnfache unseres Etats, und wir machen das Spiel. Das ist vielleicht etwas drastisch ausgedrückt, aber nicht umsonst hat das Publikum gepfiffen."

Magath sieht viele Probleme

Selbst wenn Felix Magath die Aussage Tifferts nicht kommentieren wollte ("Mir ist es egal, was er sieht"), war auch der Wolfsburger Meistertrainer mit der Leistung seines Teams in den ersten 45 Minuten nicht wirklich zufrieden.

"Wir haben mit elf Mann wenig Brauchbares vor das Tor des Gegners gebracht", sagte Magath: "Uns fehlt die Sicherheit, um die Aktionen nach vorne richtig zu Ende zu spielen. Wir machen zu viele Fehler. Unsere Offensive ist noch verbesserungsfähig."

Denn in den ersten 45 Minuten hatte sich erneut die Probleme der Wolfsburger in der Offensive gezeigt. Zu ideenlos versuchten die Gastgeber das Lauterer Tor in Gefahr zu bringen. Allein: Es blieb beim Versuch. Dem Mittelfeld um Nationalspieler und Kapitän Christian Träsch fehlten die Ideen, die Stürmer hingen in der Luft.

Lediglich Marcel Schäfer und der spätere Siegtorschütze Ashkan Dejagah sorgten ansatzweise für Gefahr. Bis zum ersten VfL-Torschuss waren bereits 31 Minuten gespielt.

Kyrgiakos fliegt vom Platz

Erst nach der Roten Karte gegen Innenverteidiger Sotirios Kyrgiakos wegen einer Notbremse am Israeli Itay Shechter (45.) wurden die Gastgeber mutiger und zeigten Moral.

Doch auch nach der Pause erarbeiteten sie sich gerade einmal eine Chance. Die allerdings reichte. Nach einer schönen Kombination von Mario Mandzukic und Schäfer vollendete Dejagah mit dem Kopf aus kurzer Distanz (63.).

Doch zumindest defensiv zeigten die Wolfsburger eine gute Leistung und schafften mit nun neun Punkten zumindest den Anschluss ans Tabellenmittelfeld.

Kurz ärgert sich über unnötiges Lehrgeld

Auch wenn es ihnen die Lauterer auch nicht besonders schwer machten. Den Pfälzern fehlten offensichtlich die spielerischen Mittel, um selbst in 45 Minuten Überzahl gefährlich vor das VfL-Tor zu kommen.

"Wenn wir mausetot waren, warum haben die dann nicht zwei, drei Tore geschossen?", entgegnete VfL-Abwehrspieler Patrick Ochs.

Eine Frage, über die auch Gästetrainer Marco Kurz grübeln wird, denn mit fünf Punkte aus sieben Spielen stehen die Pfälzer weiter tief im Tabellenkeller.

"Die Niederlage war völlig unnötig. Das ist wieder ein bisschen Lehrgeld, was aus meiner Sicht im zweiten Jahr nicht mehr vorkommen sollte", sagte Kurz.

Wolfsburg - Kaiserslautern: Daten zum Spiel