Bayer siegt bei Ballack-Abschied in Nürnberg

SID
Michael Ballack (M.) verabschiedete sich mit einem Sieg aus der Bundesliga
© Getty

Als "Ex-Capitano" Michael Ballack in seinem letzten Bundesliga-Spiel nach 51 Minuten ausgewechselt wurde, erhoben sich alle Fans im Frankenstadion von den Plätzen und klatschten Beifall. Sein 267. Match in der Eliteklasse endete mit einem 4:1 (2:0) seines Teams Bayer Leverkusen beim 1. FC Nürnberg.

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Ballack half zum Finale seiner großen Bundesliga-Karriere mit, dass Bayer als Fünfter den direkten Einzug in die Europa League schaffte. Sportlicher Hauptdarsteller war allerdings Stefan Kießling (7., 32., 89.) mit seinen Saisontoren Nummer 14, 15 und 16. Andre Schürrle (77.) hatte zwischenzeitlich Bayers dritten Treffer markiert. Das Tor für die Nürnberger schoss Robert Mak (58.).

"Natürlich ist da auch Wehmut dabei. Denn jetzt lasse ich mit Deutschland eine große Station zurück", hatte Ballack erklärt. Als kleinen Trost bekam er Blumen und fränkischen Wein mit auf seinen Weg, der ihn erst als Kommentator zur EM und später wohl auch zum Ausklang seiner sportlichen Karriere in die USA führen wird. In seinem letzten Bundesliga-Spiel durfte er mit der Rückennummer 13 noch einmal von Beginn an spielen.

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"Wir haben es wieder geschafft, uns frühzeitig unten raus zu arbeiten", lobte Club-Trainer Dieter Hecking trotz der klaren Niederlage am 34. Spieltag sein Team. Trotz vieler Verletzungen habe es die Mannschaft wieder geschafft.

Kießling eröffnet den Torreigen früh

Und die Abschiedsvorstellung des ehemaligen Kapitäns der deutschen Nationalmannschaft vor 48.000 Fans begann gleich mit einem Highlight. Stefan Reinartz düpierte mit einem Steilpass die komplette Nürnberger Abwehr und der völlig freistehende Kießling vollstreckte trocken. Nur eine Minute später hätte es 0:2 stehen können, doch ein verunglückter Abwehrschlag von Javier Pinola ging Zentimeter am Pfosten vorbei.

Erst jetzt wachten die immerhin mit theoretischen Europa-League-Chancen ins Spiel gegangenen Nürnberger, die vor dem Anpfiff Christian Eigler, Albert Bunjaku, Jens Hegeler, Juri Judt und den zum Gegner Leverkusen wechselnden Philipp Wollscheid verabschiedet hatten, im Nieselregen auf. Vor allem der feine Techniker Daniel Didavi unterstrich mit starken Aktionen, dass er gern noch ein weiteres Jahr in Nürnberg bleiben würde.

Richtig brenzlig wurde es für den sicheren Gäste-Keeper Bernd Leno jedoch nicht, wesentlich gefährlicher waren die Konter-Nadelstiche von Bayer. Eine dieser blitzschnell vorgetragenen Aktionen führte dann auch zum 0:2. Nach einem Pass von Andre Schürrle brauchte Kießling nur noch einzuschieben - seine zweite Bewerbung für einen Platz im EM-Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw.

Ballack versöhnlich verabschiedet

Kurz nach der Pause wurde Ballack ausgewechselt - und ging lächelnd und winkend vom Platz. Der komplette Betreuerstab und alle Ersatzspieler von Bayer erhoben sich und klatschten den 35-Jährigen ab. Er hatte in seinem letzten Bundesliga-Spiel absolut unauffällig agiert. Doch als er ausgewechselt wurde, verloren die Gäste die Ordnung in der Abwehr. So konnte Mak nach Zuspiel des eingewechselten Bunjaku den sehenswerten Anschlusstreffer erzielen (58.).

Danach hatten die Nürnberger sogar gute Chancen zum Ausgleich - doch den Abschied des Ex-Capitano konnten sie nicht mehr verderben. Schließlich stellte Schürrle den alten Abstand wieder her, als er nach Vorarbeit von Reinartz unbedrängt vollstrecken konnte. Den Endstand besorgte Kießling.

Ballack geht, eine weitere Personalie bleibt dagegen bei Bayer weiter ungeklärt. Ob Teamchef Sami Hyypiä weiter als Teamchef das Zepter führen wird will Sportdirektor Rudi Völler "in aller Ruhe in der Woche nach dem Spiel besprechen."

Einen ganz prominenten Fürsprecher hat der in sechs Spielen ungeschlagene Interimschef Hyypiä, der Bayer immerhin ins europäische Geschäft geführt hat, in Franz Beckenbauer: "Ich denke, es wäre eine gute Lösung. Unter Hyypiä hat man wieder etwas Stabilität verspürt."

Nürnberg - Leverkusen: Daten zum Spiel

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