Leverkusen mit blauem Auge Richtung Europa

SID
Bernd Leno (M.) ließ sich nach dem gehaltenen Elfmeter von seinen Mitspielern feiern
© Getty

Michael Ballack zeigte Bayer Leverkusens Torwart Bernd Leno vor dem Elfmeter in der 84. Spielminute an, Schütze Sejad Salihovic von 1899 Hoffenheim würde hoch schießen. Der Bosnier tat es nicht, der 20-jährige Leno parierte dennoch glänzend und kratzte den Ball aus dem linken unteren Toreck - weil er nicht auf den ehemaligen Nationalmannschaftskapitän hörte.

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Auch wenn Ballack am Samstag nach seiner Einwechslung nach einer knappen halben Stunde eine solide Leistung in einer schwachen Bayer-Elf bot, in der Bundesliga werden prägen für Leverkusen andere Spieler die Zukunft prägen.

Andre Schürrle beispielsweise, dessen sehenswerter Treffer in der 79. Spielminute einen schmeichelhaften Leverkusener Erfolg ermöglichte.

Angesichts des torlosen Remis vom Konkurrenten VfL Wolfsburg beim FSV Mainz 05 war Sportdirektor Rudi Völler nach dem Spiel zufrieden: "Es war ein toller Spieltag für uns. Das Minimalziel scheint erreicht. Wir wären dann noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen."

Völler denkt an Platz Fünf

Die Qualifikationsrunde zur Europa League ist Leverkusen so gut wie sicher, theoretisch auch noch eine verbesserte Ausgangslage möglich. "Wir sind jetzt in der Situation, dass wir jetzt zumindest den sechsten Platz verteidigen wollen. Das würde bedeuten, dass wir eine Runde weniger haben, um in der Europa League in die Gruppenphase zu kommen. Und wenn es geht, warum nicht Fünfter werden", fragte Völler.

Hoffenheim hingegen hat vor den zwei verbleibenden Partien gegen den 1. FC Nürnberg und Hertha BSC nur noch theoretische Chancen auf den europäischen Wettbewerb und haderte nach dem Spiel mit den vergebenen Chancen. "Uns hat das Quäntchen Glück gefehlt, der Ball wollte einfach nicht ins Tor", sagte Stürmer Sven Schipplock und ergänzte: "Das war schon eine Art Endspiel heute. Aber das Thema Europa League ist nun erledigt. Da muss man realistisch sein."

Kader soll verstärkt werden

Trainer Markus Babbel war ebenfalls bedient: "Bitter, bitter. Wir hätten heute noch ein bis zwei Stunden weiterspielen können und hätten kein Tor gemacht. Und dann geraten wir durch einen Sonntagsschuss in Rückstand." Den Elfmeter habe Leno "fantastisch" gehalten. Babbel richtete den Blick daher in die Zukunft: "Wir haben noch zwei Spiele und da erwarte ich, dass wir dranbleiben. Unsere positive Entwicklung möchte ich mit in die neue Saison nehmen."

Auch Völler blickte schon auf die kommende Saison: "Wir werden versuchen, den Kader so zu verstärken, zu verbessern, dass wir nächstes Jahr dann doch ein bisschen weiter oben stehen. Wir gehören immer zu den Kandidaten, die an der Champions League schnuppern, das wollen wir auch wieder schaffen."

Eine Schlüsselrolle soll dann auch Andre Schürrle einnehmen: "Andre hat jetzt auch mal wieder gezeigt, warum wir ihn eigentlich verpflichtet haben. Er soll nicht immer so ein Tor erzielen, aber immer öfter.

Ballack bestätigt Gespräche

Vielleicht findet er in der nächsten Saison zu dieser Mainzer Form." Bernd Leno hat in seiner ersten Spielzeit als Profi seine Form gefunden und konserviert: "Ich habe in Champions League und Bundesliga gezeigt, dass ich mithalten kann. Mit 20 Jahren bin ich noch lange nicht am Ende meiner Entwicklung", sagte Leno.

Michael Ballack hingegen ist endgültig im Spätherbst seiner Laufbahn angekommen, wird die höchste deutsche Liga wahrscheinlich aus der Ferne beobachten. Nach seiner durchwachsenen zweiten Amtszeit in Leverkusen zieht es ihn in die amerikanische Major League Soccer: "Da gab es schon Gespräche", sagte der 98-malige Nationalspieler am Abend im "Aktuellen Sportstudio". Ein Ende der aktiven Karriere sei "auch eine Option. Aber ich suche schon noch eine Herausforderung."

Hoffenheim - Leverkusen: Daten zum Spiel

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