Freiburg feiert endgültige Rettung

SID
Jan Rosenthal (M.) und der SC Freiburg spielen auch nächste Saison in der Bundesliga
© Getty

Am Ende, als alles vorbei war, brach es aus Freiburgs Trainer Christian Streich heraus. Er drückte seine Mitarbeiter auf der Freiburger Bank und wollte keinen mehr loslassen. Anschließend bedankte er sich auf dem Platz bei den überglücklichen Spielern, Streich musste sich sogar Tränen aus den Augen wischen. So schön kitschig kann die Liga sein.

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Freiburg hat durch das torlose Unentschieden bei Hannover 96 den Klassenerhalt bereits zwei Spieltage vor Schluss gesichert. Der Star ist die Mannschaft, heißt es immer, bei den Badenern allerdings hat sich dieses Energiebündel Streich doch etwas vom Rest hervorgetan. Nach der Hinrunde war das Team noch Tabellenletzter.

Hannover verpasste durch das torlose Unentschieden im Kampf um die Teilnahme an der Europa League dagegen einen großen Schritt, bleibt aber als einzige Mannschaft zu Hause ungeschlagen. Drei Punkte beträgt der Vorsprung des Siebten jetzt auf Verfolger Werder Bremen.

Als Streich den SC Freiburg nach der Hinrunde von Marcus Sorg übernahm, war der Verein mit nur 13 Punkten scheinbar abgeschlagenes Schlusslicht, fünf Punkte betrug der Rückstand auf den rettenden Rang 15. Streich hat es geschafft, seiner jungen Mannschaft ein klares System und hohe Laufbereitschaft zu vermitteln, mit der sie auch bei den heimstarken Hannoveranern insgesamt überzeugen konnte.

Dufner lobt Streich

"Das war eine überragende Leistung von allen. Und man muss nicht extra erwähnen, dass Christian Streich der mit Abstand wichtigste Mosaikstein war", sagte Freiburgs Sportdirektor Dirk Dufner. "Ich möchte mich bei allen ganz herzlich bedanken, die mir geholfen haben", sagte Streich. "Das Wichtigste ist doch, dass wir zusammenarbeiten und uns dabei etwas zu sagen haben."

Die Gastgeber hatten vor 48.000 Zuschauern nur in der Anfangsphase der ersten Halbzeit Vorteile. Lars Stindl hätte 96 in der 15. Minute in Führung bringen müssen, scheiterte aber aus elf Metern freistehend an Freiburgs Torwart Oliver Baumann. Danach hatte Hannover nur noch Halbchancen mit Fernschüssen von Konstantin Rausch (20.) Didier Ya Konan (25.) und Christian Pander (27.), die aber allesamt ihr Ziel verfehlten.

Freiburg wurde mit zunehmender Spielzeit immer sicherer und selbstbewusster. Sie attackierten früh und suchten konsequent den Weg zum Tor. "Wir können froh sein, dass es 0:0 steht", sagte 96-Präsident Martin Kind in der Pause. Cedrick Makiadi (29.) und der ehemalige Hannoveraner Jan Rosenthal (30., 32) konnten gute Gelegenheiten nicht nutzen. Die beste Chance der ersten Hälfte vertändelten die Freiburger bei einer 4:2-Kontersituation in der 38. Minute durch schlampiges Passspiel.

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Hannover fehlt die Spritzigkeit

In der Halbzeitpause hatte 96-Trainer Mirko Slomka augenscheinlich noch einmal an seine Spieler appelliert, die letzten Kräfte zu mobilisieren. Die Partie in die Hand nehmen konnten sie aber nicht. Es war bereits das 48. Pflichtspiel für die "Roten" einschließlich der Europapokalauftritte.

Die Spritzigkeit, die Hannover über lange Zeit der Saison auszeichnete, war nur noch in Ansätzen zu sehen. Spielmacher Jan Schlaudraff konnte sich kaum in Szene setzen. Ya Konan scheiterte an Baumann (54.), Emanuel Pogatetz (65., 75.) köpfte zweimal knapp am Tor vorbei.

Freiburg wirkte insgesamt frischer und hatte auch im zweiten Durchgang Feldvorteile. Den Breisgauern fehlte lange Zeit aber die letzte Entschlossenheit im Strafraum. Bestes Beispiel war die Chance von Anton Putsila (53.), dessen zu harmloser Schuss von Pogatetz vor der Linie abgeblockt wurde.

Hannover - Freiburg: Daten zum Spiel

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