FCA: Glücklicher und "dreckiger" 2:1-Sieg

SID
Sebastian Langkamp (l.) gelang das Siegtor für den FC Augsburg gegen den VfL Wolfsburg
© Getty

Zwei Minuten vor dem Abpfiff köpfte Sebastian Langkamp mit dem Siegtreffer seine Augsburger ins Glück, lag am Ende "total kaputt" unter den jubelnden Kameraden verschüttet minutenlang auf dem Rasen und offenbarte schließlich Gedächtnislücken.

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"Ich kann mich nicht erinnern, aber ich glaube, das war das wichtigste Tor meiner ganzen Karriere", sagte der Manndecker, der hauptverantwortlich für den 2:1-Auswärtssieg des FC Augsburg beim turmhoch überlegenen und für seine Schludrigkeit beim Toreschießen bitter bestraften VfL Wolfsburg war.

Mit seinem dritten Saisontreffer (alle per Kopf erzielt) im insgesamt erst 33. Bundesligaspiel seiner Laufbahn, sorgte der 1,90 Meter große Abwehrrecke für den ersten Augsburger Triumph auf fremden Terrain seit fast exakt einem halben Jahr (zuvor 1:0 in Mainz am 15. Oktober 2011), der zugleich einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt bedeutete.

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"Es ist ein unheimliches Glücksgefühl in mir", schilderte Sebastian Langkamp. Und gab freimütig zu: "Zum Glück ist das Tor erst so spät im Spiel gefallen. Da mussten wir es nur noch ein paar Momente verteidigen. Ich konnte nämlich kaum noch laufen."

Noch vier Punkte nötig

Der 24-Jährige sprach am Ende zwar nüchtern von einem "dreckigen, schwer erkämpften Sieg" seiner Elf, die sich "einfach nur mit allem, was wir hatten" gegen drückend überlegene Wolfsburger wehrte und brachte dann das Erfolgsrezept des Klassen-Neulings mit leuchtenden Augen auf den sprichwörtlichen Punkt: "Die Mannschaft lebt ihren Traum vom Klassenerhalt."

Von diesem Ziel, das zu Saisonbeginn kaum jemand außerhalb des FC Augsburgs für möglich gehalten hatte, sind Sebastian Langkamp und seine Mitspieler aber trotz des unverhofften Sieges in der Autostadt noch ein gutes Stück entfernt.

"Wir haben noch Schalke, Mönchengladbach und den HSV vor der Brust und brauchen noch mindestens vier Punkte", rechnete der Verteidiger vor. Und machte sich stellvertretend für seine Außenseiter-Truppe umgehend wieder Mut: "Am Ende wird der Wille für uns entscheiden."

Wolfsburg hakt Europa-Geschäft ab.

Den Willen mochte auf der Gegenseite Felix Magath seinen Männern nicht absprechen. "Im Fußball geht es aber darum, Tore zu erzielen und Tore zu verhindern und nicht nur schön zu spielen", dozierte Wolfsburgs Trainer und nippte einigermaßen bedient an seiner weißen Keramik-Teetasse. "Beides haben wir nicht getan."

Mit dem Wort "unaufmerksam" beschönigte Magath geradezu den kapitalen Aussetzer seines Manndeckers Alexander Madlung, der den Ball Augsburgs Stürmer Torsten Oehrl nach einer knappen Viertelstunde nahezu unbedrängt an den Fuß schoss (Oehrl: "Ich dachte, wann schießt er denn nun den Ball weg, aber er tat es nicht.").

Mehr als den Augleich von Patrick Helmes (27.) schaffte Wolfsburg trotz 23:7 Torschüssen, eines Pfostentreffers von Mario Mandzukic (62.) und zahlreicher hochkarätiger Möglichkeiten nicht.

Am Ende lauerte die im Fußball oftmals beschriebene Strafe in Person von Sebastian Langkamp, dessen wuchtiger Kopfball nicht nur Augsburgs Träume vom Klassenerhalt beflügelte, sondern auch gleich noch jede der Wolfsburger vom Einzug in das europäische Geschäft für diese Saison beendete.

Wolfsburg - Augsburg: Daten zum Spiel

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