Hamburg lebt noch

SID
Heung-Ming Son erzielte den wichtigen und entscheidenden HSV-Treffer und dreht zum feiern ab
© Getty

Der "Dino" lebt doch noch. Mit dem 1:0 (1:0)-Sieg gegen Hannover 96 hat der Hamburger SV drei immens wichtige Punkte im Kampf gegen den ersten Bundesliga-Abstieg seiner Geschichte gesammelt.

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Heung-Min Son (12.) brachte die Gastgeber vor 57.000 Zuschauern nach einer starken Einzelleistung über die linke Seite in Führung. Für den HSV war es der erste Heimsieg seit dem 4. Dezember 2011 und erst der vierte Sieg in der Rückrunde überhaupt. Entsprechend euphorisch wurde das Team nach dem Schlusspfiff von seinen Anhängern gefeiert.

"Wir für euch, ihr für uns" stand auf den rund 50.000 Pappschildern, die die Zuschauer beim Einlauf der Mannschaften in der Arena hochhielten. Von der ersten Minute an machte das HSV-Team den Eindruck, dass sie den Ernst der Lage verstanden haben und auch ihren Fans wirklich etwas zurückgeben wollten.

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Mit großem Engagement, Laufbereitschaft und Zweikampfstärke gingen sie in die Partie und hatten die erste Halbzeit komplett im Griff. Die Pausenführung war hochverdient.

Hamburg zu Beginn sehr druckvoll

Bereits nach 25 Sekunden setzte der quirlige Son das erste Zeichen. Der Koreaner konnte bei seinem energischen Drang Richtung 96-Tor erst unmittelbar vor der Strafraumgrenze durch ein Foul gestoppt werden. Den anschließenden Freistoß schoss er selbst vorbei.

Der 19-Jährige war nur durch den Ausfall von Mladen Petric (Virusinfekt) in die Startelf gerückt und war nicht nur wegen seines Tores der auffälligste Spieler im ersten Durchgang.

Zieler verhindert Vorentscheidung vor der Pause

Von den Niedersachsen war dagegen zunächst praktisch nichts zu sehen. Dass es für "die Roten" um wichtige Punkte im Kampf um die Europa League ging, war zunächst nicht zu erkennen.

Trainer Mirko Slomka musste mit Muhammed Abdellaoue (Innenbandzerrung), Mame Diouf (Syndesmoseband) und Lars Stindl (Adduktoren) zudem auf drei absolute Leistungsträger verzichten. Erst in der 38. Minute schoss in Jan Schlaudraff erstmals ein Hannoveraner auf das HSV-Tor. Torwart Jaroslav Drobny hatte dabei keinerlei Probleme.

Auf der anderen Seite verhinderte Schlussmann Ron-Robert Zieler einen höheren Pausenrückstand. Der Nationalspieler klärte in der 14. Minute mit einem Wahnsinnsreflex gegen Marcel Jansen und spitzelte in der 35. Minute einen Kopfball von Heiko Westermann gerade noch über die Torlatte. Drei Minuten zuvor klärte Karim Haggui nach der schönsten HSV-Kombination im letzten Moment vor Ivo Ilicevic.

Hannover druckvoll in Halbzeit zwei

Nach der Pause kamen die Gäste erwartungsgemäß mit mehr Offensivdrang aus der Kabine. Ab der 55. Minute verstärkte sich der Druck, dem HSV gelang in dieser Phase nur noch selten Entlastung. Wie bereits vor einer Woche beim 1:1 gegen Bayer Leverkusen schien sich Angst vor dem Punktverlust in die Aktionen einzuschleichen.

Dabei hatte der HSV schon in der 54. Minute durch Marcus Berg eine weitere Chance zum 2:0, die aber erneut Zieler zunichte machte.

So wurde die Schlussphase für den HSV und seine Fans ein Zitterspiel. Der Mut, weiter mit Macht auf das erlösende 2:0 zu drängen fehlte, stattdessen hofften die Hamburger auf Konterchancen. Sie standen tief in der eigenen Hälfte und versuchten, bei der Abwehrarbeit keine Fehler zu machen.

Eine Viertelstunde vor Schluss parierte wieder Zieler gegen Son, die letzten 15 Minuten wurden so zu einem reinen Nervenspiel. Der Koreaner hatte es dann drei Minuten vor dem Ende in der Hand, die Partie vorzeitig zu entscheiden, doch er verzog freistehend neben das Tor.

Hamburg - Hannover: Daten zum Spiel

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