"Wir sind schon gut - das wissen wir"

Von SPOX
Jürgen Klopp war nach dem Dortmunder Sieg in Wolfsburg erleichtert
© Getty

Borussia Dortmund ist bereit für das Spitzenspiel gegen Bayern München am Mittwoch. Während die BVB-Spieler dem Duell mit dem Rekordmeister entgegenfiebern, hat der Trainer ein Luxusproblem.

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Felix Magath (Trainer VfL Wolfsburg): "Der BVB war die reifere Mannschaft. Wir hatten zu viel Respekt und haben nicht genug die Initiative ergriffen. Erst nach dem 2:1 haben wir gezeigt, dass wir auch den Meister in Bedrängnis bringen können. Mit den ersten 45 Minuten war ich nicht zufrieden. Wir haben den Gegner zu sehr spielen lassen."

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Die Vorfreude auf das Spiel gegen Bayern ist riesengroß - das wird ein großer Spaß. Dass wir bei so einem Spiel dabei sind, ist außergewöhnlich. Wir werden alles in die Waagschale werfen, was wir draufhaben. Wenn es am Ende reicht, sind wir verdienter Sieger, und wenn es nicht reicht, akzeptieren wir das auch. Aber wir werden erst mal alles versuchen. Den 80.000 wollen wir ein Spektakel bieten. Am Mittwoch wird aber keine Vorentscheidung fallen, aber es werden drei Punkte vergeben, die wir unbedingt erobern wollen.

Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund): "Wir sind drei Punkte vorne und werden alles dafür tun, um auch nach dem 34. Spieltag vorne zu sein. Beide Mannschaften spielen auf einem absoluten Top-Niveau. Wir haben jetzt 66 Punkte. Das ist die gleiche Bilanz wie im Vorjahr."

Mats Hummels (Borussia Dortmund): "Wenn wir gegen die Bayern gewinnen, glaube ich nicht, dass wir uns das noch nehmen lassen."

Nachbetrachtung: Es ist gar noch nicht so lange her, da richteten sich die meisten Blicke und Kameras vor einem Spiel Richtung Felix Magath. Damals, als der 48-Jährige den FC Bayern trainierte, war es so. Auch dann, als er mit dem VfL Wolfsburg überraschend die Meisterschale in die Autostadt holte, und selbst zu seiner Zeit auf Schalke war es meist Magath, der im Mittelpunkt des Interesses stand.

Inzwischen hat sich das ein wenig geändert. Mittlerweile ist jemand wie Jürgen Klopp viel interessanter. Wenn dann der BVB-Coach mit seiner Borussia nach Wolfsburg kommt, sind Magath und seine Wölfe nur eine Randerscheinung. Und dieses Mal war es sogar noch ein bisschen extremer als sonst.

Denn viel gegenwärtiger als der gastgebende VfL schien an diesem Tag der FC Bayern München. Der Rekordmeister kommt am Mittwoch zum Spitzenspiel nach Dortmund. Und nachdem der einstmals so komfortable Vorsprung des BVB zuletzt auf drei Punkte zusammen geschrumpft war, war man besonders gespannt, wie sich die Borussia vier Tage vor dem Duell, das eine Vorentscheidung im Meisterschaftskampf bringen könnte, präsentieren würde.

Fazit: Dortmund landete einen verdienten Sieg, offenbarte dabei allerdings den einen oder anderen Wackler, scheint aber insgesamt gut gerüstet fürs Aufeinandertreffen mit den Bayern. "Ich war sehr erleichtert, weil es am Ende noch mal eng wurde. Das war unnötig, passiert aber im Fußball", sagte Jürgen Klopp nach dem Spiel. "Arroganz haben wir nicht ins uns, aber eine bestimmte Qualität. Wir sind schon gut - das wissen wir."

Seit 23 Spielen hat der BVB nun nicht mehr verloren, dabei insgesamt 18 Siege gelandet und jede Menge Selbstvertrauen fürs Bayern-Spiel getankt.

"Wir sind gierig, wollen Punkte holen und am Mittwoch wollen wir den Bayern Paroli bieten. Es wird hartes Spiel, aber wir sind in einer sehr guten Verfassung", sagte Ilkay Gündogan.

Der deutsche Nationalspieler stand gegen den VfL erneut in der Startelf und lieferte abermals eine starke Vorstellung ab.

Gündogan war der Dortmunder mit den meisten Ballkontakten, die Schaltzentrale im Mittelfeld und darüber hinaus auch noch Torschütze zum wichtigen 2:0.

SPOX-Analyse: Gündogan als Star des Spiels

Dank Gündogans starker Verfassung hat Klopp vor dem Bayern-Spiel nun sogar ein "Luxusproblem". In Wolfsburg saß Sven Bender, nach eigener Aussage zuletzt etwas ausgepowert, zum zweiten Mal in Folge auf der Bank. Gegen die Bayern könnte Bender nun als kompromissloser Abräumer im Mittelfeld wieder besonders wertvoll sein. Dann allerdings müsste Klopp entweder den starken Gündogan auf die Bank verbannen - oder seinen Kapitän Sebastian Kehl.

Der allerdings ist schon richtig heiß auf das Gipfeltreffen. "Das wird ein geiles Spiel", so Kehl, der sich aber sicher ist: "Am Mittwoch wird die Meisterschaft noch nicht entschieden."

Bayern selbstbewusst vor dem Kracher: "Wir werden in Dortmund gewinnen"

Nach dem Duell mit den Bayern geht's für den BVB hochkarätig weiter: Am kommenden Wochenende muss die Borussia zum Derby nach Schalke, eine Woche später kommt Borussia Mönchengladbach nach Dortmund. Soweit will beim BVB allerdings noch niemand denken. Jetzt zählt erstmal nur der FC Bayern. "Die Vorfreude auf das Spiel ist riesengroß", so Klopp.

Während dem Topspiel zwischen Dortmund und Bayern ganz Fußball-Deutschland entgegen fiebert, steht am Mittwoch auch für Wolfsburg eine ganze wichtige Partie auf dem Programm. Dann geht es für die Magath-Elf zum Niedersachsen-Derby nach Hannover und damit gegen einen direkten Konkurrenten um einen Europa-League-Platz.

Der ist auch nach der Niederlage gegen den BVB noch immer drin, zumal die Wölfe gegen die Borussia den Aufwärtstrend der letzten Wochen durchaus bestätigten konnten. Wenngleich man nach vier Siegen in Folge erstmals wieder ohne Punkte da stand, scheint sich Wolfsburg mittlerweile auf einem ordentlichen Niveau stabilisiert zu haben - auch wenn das nach dem Dortmund-Spiel nicht mehr als eine Randnotiz war.

Wolfsburg - Dortmund: Daten zum Spiel

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