3:1! Dortmund bereit fürs Spitzenspiel

Von Daniel Börlein / Haruka Gruber
Dortmund holte im Auswärtsspiel in Wolfsburg drei wichtige Zähler
© Getty

Borussia Dortmund hat im Titelkampf einen wichtigen Auswärtssieg gelandet. Das Team von Trainer Jürgen Klopp gewann beim VfL Wolfsburg mit 3:1 (1:0).

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Vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften Wolfsburger VW-Arena brachte Robert Lewandowski die Gäste in Führung (22.). Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Ilkay Gündogan auf 2:0 (49.).

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Mario Mandzukic gelang der Anschlusstreffer für die Wölfe (61.), bei denen Alexander Madlung kurz vor Schluss die Gelb-Rote Karte erhielt (84.). In der 90. Minute gelang Lewandowski mit seinem 19. Saisontor die Entscheidung.

Damit behauptete die Borussia vor dem Spitzenspiel gegen den FC Bayern am Mittwoch den Drei-Punkte-Vorsprung auf die Münchner.

Reaktionen:

Felix Magath (Trainer VfL Wolfsburg): "Der BVB war die reifere Mannschaft. Wir hatten zu viel Respekt und haben nicht genug die Initiative ergriffen. Erst nach dem 2:1 haben wir gezeigt, dass wir auch den Meister in Bedrängnis bringen können. Mit den ersten 45 Minunten war ich nicht zufrieden. Wir haben den Gegner zu sehr spielen lassen."

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Wer in Wolfsburg 3:1 gewinnt, der sollte zufrieden sein. Und das sind wir. Wolfsburg ist unangenehm zu verteidigen. Nach dem 2:1 war es klar, dass es noch einmal spannend wird. Aber als wir das dritte Tor erzwungen haben, habe ich das Gefühl, dass wir verdient gewonnen haben. Die Freude auf das Spiel gegen die Bayern ist natürlich riesengroß. Wir wollen den 80.000 Zuschauern ein Spektakel bieten, aber es wird keine Vorentscheidung fallen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Eine Änderung beim VfL: Madlung ersetzt Russ. Beim BVB erhält Perisic mal wieder eine Chance von Beginn an, Großkreutz sitzt dafür draußen. Bender ebenfalls erneut nur Reservist, Gündogan und Kehl bilden die Doppelsechs.

9.: Kagawa steckt zu Lewandowski durch, der den VfL-Innenverteidigern davon sprintet. Im Eins-gegen-eins mit Benaglio vergibt er aber die Hundertprozentige: knapp links vorbei!

22., 0:1, Lewandowski: Kagawa mit dem präzisen Außenrist-Pass auf Perisic, der Träsch am rechten Flügel davonläuft und im Fallen flach hereingibt auf Lewandowski. Madlung und Felipe sind zu spät, so dass der Pole nur noch in den Ball grätschen muss. Benaglio ohne Chance!

26.: Schäfer lässt links Piszczek ins Leere fliegen und gibt rein ins Zentrum, wo Mandzukic den Ball volley nimmt. Weidenfeller mit einer herausragenden Fuß-Parade aus nächster Nähe! Doch der Ball landet vor Helmes, der den Ball einschieben will - ganz knapp links vorbei!

49., 0:2, Gündogan: Kuba wird im Strafrauma von Felipe ohne Pfiff Elfmeter-reif gefoult, kann den Ball aber weiterstochern zu Gündogan, der sich gegen Felipe und Josue durchsetzt und vom Elfmeterpunkt aus der Bedrängnis den Schlenzer ansetzt. Der Ball fliegt an Benaglio vorbei in den rechten Winkel. Traumtor!

59.: Kuba auf halbrechts: Ballannahme, schnelle Finte nach links, Schuss mit links - an die Latte!

61., 1:2, Mandzukic: Polak mit dem starken Tackling gegen Schmelzer, so dass der Ball bei Dejagah landet. Der Iraner aus vollem Lauf mit der überragenden Flanke exakt auf Mandzukics Kopf. Die Dortmunder Innenverteidigung unsortiert. Aus 5 Metern lässt Mandzukic nichts anbrennen und Weidenfeller ist ohne Chance! Sein vierter Treffer im vierten Spiel in Folge.

73.: Gündogan mit herrlichem Pass vom linken Flügel direkt in den Lauf von Kagawa. Der Japaner ist einen Schritt schneller als Jiracek und versucht es elf Meter zentral vor dem VfL-Tor mit dem Außenrist - haarscharf links vorbei!

90., 1:3, Lewandowski: Einer der unzähligen Konter führt zur Entscheidung. Lewandowski ist alleine durch und lupft über Benaglio. Sein 19. Saisontreffer!

Fazit: Packende Partie in Wolfsburg mit einem insgesamt verdienten Sieger. Allerdings: Nach dem Anschlusstreffer der Wölfe wackelte der BVB auch einige Male und hätte fast den Ausgleich kassiert.

Der Star des Spiels: Ilkay Gündogan. Befindet sich derzeit in starker Form. Inszenierte viele Dortmunder Angriffe, hatte einige gute Ideen und war der BVB-Akteur mit den meisten Ballkontakten (94). Als Krönung gab's den ganz feinen Treffer zum 2:0.

Der Flop des Spiels: Marcel Schmelzer. In Halbzeit eins noch ordentlich, nach der Pause der wunde Punkt in der Dortmunder Defensive. Hatte erhebliche Mühe mit Dejagah, der den Nationalspieler häufig schlecht aussehen ließ. Vor allem im Stellungsspiel leistete sich Schmelzer einige Schnitzer.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert. Kein souveräner Auftritt. Lag bei zwei, drei Abseitsentscheidungen daneben und sorgte bei dem einen oder anderen Pfiff für Verwunderung.

Analyse: Das Spiel nahm recht schnell Fahrt auf, weil sich weder Dortmund noch die Hausherren versteckten. Der BVB gewann recht schnell die Oberhand und hatte mehr Ballbesitz. Wolfsburg schaltete nach Ballgewinn allerdings schnell um, meist über die Außen, und beschäftige Dortmunds Defensive dadurch immer wieder.

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Die besseren Chancen hatte in Durchgang eins aber die Borussia. Häufig hebelten die Gäste die sehr hoch stehende Wolfsburger Abwehrkette mit einem Pass in die Tiefe aus. Lewandowskis Führung war deshalb verdient, wenngleich auch der VfL eine sehr ordentliche Partie ablieferte.

Der Unterschied zwischen beiden Mannschaften vor der Pause: Der BVB wartete geduldig auf seine Chance und ließ den Ball sicher laufen (83 Prozent angekommene Pässe), während der VfL durch den Versuch, nach Ballgewinn schnell zu kontern, weitaus weniger Pässe zum eigenen Mann brachte (70 Prozent).

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel machte Gündogan mit einem Schlenzer das 2:0 - und schien damit für die Entscheidung gesorgt zu haben. Denn anschließend diktierte der BVB das Geschehen und hätte die Führung noch ausbauen können. Stattdessen kam der VfL fast aus dem Nichts zum Anschlusstreffer.

Die Borussia wirkte kurz geschockt, sammelte sich allerdings wieder und spielte aufs dritte Tor. Wolfsburg blieb allerdings gefährlich und lieferte dem Spitzenreiter eine packende Partie, die bis zum Schluss offen blieb und in der der BVB in den letzten Minuten noch gehörig zittern musste.

Wolfsburg - Dortmund: Daten zum Spiel

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