Leverkusen erfindet sich neu

SID
Alt gegen Jung: David Jarolim (l.) kämpft gegen Leverkusens Andre Schürrle um den Ball
© Getty

Nach fünf Niederlagen in Folge, wo soll da großes Selbstvertrauen herkommen? Auch nach einem Trainerwechsel. Da ist es kein Wunder, dass Kapitän Simon Rolfes vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen nach einem 1:1 (0:1) beim Abstiegskandidaten Hamburger SV zufrieden war.

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Immerhin nicht schon wieder verloren und durch den Punktgewinn auf Platz sechs geklettert, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt. "Wir haben einen Neuanfang eingeleitet", sagte Rolfes, "wenn wir so weitermachen, werden wir unsere Ziele erreichen. Es war eine deutliche Leistungssteigerung."

Man ist bescheiden geworden beim Werksklub. Zweimal erst haben die Hamburger im eigenen Stadion gewonnen. Zuletzt erlebten sie dieses Glücksgefühl am 4. Dezember 2011. Für den Vizemeister und Europacup-Aspiranten reichte es aber nicht zu einem "Dreier" in der Hansestadt.

Das HSV-Engagement genügte, um Bayer über drei Viertel des Spiels zu kontrollieren. Lediglich in der ersten Viertelstunde nach der Halbzeitpause dominierten die Gäste und schafften in dieser Phase den verdienten Ausgleich durch Andre Schürrle (55.).

HSV verschlief Wiederbeginn nach der Pause

"Wir waren nach der Pause zu passiv, das darf uns nicht passieren", haderte HSV-Kapitän Heiko Westermann. Viel haben die Hamburger investiert, wirkten über weite Strecken aggressiv und kämpferisch, konnten sich aber nur ein Tor durch Mladen Petric (40., Handelfmeter) herausspielen.

Der mögliche Befreiungsschlag im Abstiegskampf blieb aus, der Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 beträgt nur zwei Punkte.

"Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen", sagte Trainer Thorsten Fink, "nur mit der Punktausbeute bin ich nicht zufrieden." Am Mittwoch tritt seine Team in Hoffenheim an: "Da müssen wir wieder punkten", sagt Fink.

Dabei fehlt aber wahrscheinlich Verteidiger Slobodan Rajkovic, der sich am Montag im Training das linke Knie verdrehte. Linksverteidiger Dennis Aogo fällt nach der fünften Gelben Karte aus.

Leverkusens Spieler mit neuem Trainerduo zufrieden

Seit vergangenen Sonntag sind in Leverkusen Ex-Profi Sami Hyypiä und der bisherige Juniorencoach Sascha Lewandowski als Nachfolger des glücklosen Robin Dutt für das Profiteam verantwortlich. Am Montag meldete sich Michael Ballack nach seiner Verletzungspause einsatzbereit, am Sonntag lief er in Hamburg auf.

"Sie haben probiert der Mannschaft zurückzugeben, dass wir im fußballerischen Bereich wieder Sicherheit gewinnen", sagte Ballack, "aber da ist natürlich noch Luft nach oben."

Am Mittwoch kann Bayer im Heimspiel gegen den fast schon abgestiegenen 1. FC Kaiserslautern seine Position im Kampf um die internationalen Startplätze weiter verbessern. Leverkusen erfindet sich neu, und Hyypiä und Lewandowski müssen dafür auch an ihren Rollen arbeiten.

Job-Sharing in Leverkusen

"Es ist ungewohnt mit dem Job-Sharing, aber es klappt gut", sagte Lewandowski, "jeder bringt seine Stärken ein. Sami seine Erfahrung als Spieler, ich das theoretische Trainerwissen."

Kapitän Rolfes ist mit der ersten Woche unter dem neuen Duo zufrieden und kann sich auch eine längere Zusammenarbeit vorstellen: "Ich traue beiden das zu. Fußball-Sachverstand haben sie. Es liegt an uns zu zeigen, dass die Arbeit Früchte trägt."

Auch Sportchef Rudi Völler war schließlich zufrieden: "Nach der großen Verunsicherung zuletzt hilft uns der Punkt." So ist es eben nach fünf Niederlagen in Folge.

Hamburg - Leverkusen: Daten zum Spiel

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